Das Pokalfinale war ein Duell zweier vermeintlicher Underdogs. Denn Gastgeber Ermreuth - eine SG aus den Vereinen Ermreuth, Stöckach und Weißenohe - hatte im Halbfinale die SG TV 48 Erlangen/FSV Erlangen-Bruck 2 aus dem Weg geräumt. Ein Bezirksoberligist also. Allerdings kickt die Mannschaft im Ligabetrieb in der Kreisgruppe und sorgte so für eine faustdicke Überraschung. Der Gegner war ebenso eine SG. Die SG 1. FC Hersbruck/SV Henfenfeld/SV Offenhausen/SC Engelthal hatte im Halbfinale ebenso einen BOL-Verein ausgeschaltet, denn in der Vorschlussrunde war der SC Eltersdorf der haushohe Favorit. Im Finale hatte nun erneut die Heimmannschaft den Status des Davids, denn die SG aus Hersbruck kickt in der Kreisliga und war deswegen leicht favorisiert, auch wenn der Ermreuther Trainer Philip Löffler verlauten ließ, dass seine Truppe durchaus Kreisligapotential hat.
...aber mit letztem Einsatz kann Felix Ruhsam Pommer den Ball noch weggrätschen.
Sebastian Baumann
Die Partie begann schwungvoll und gleich konnten die zahlreichen Zuschauer die unterschiedlichen Spielweisen beider Mannschaften erahnen. Denn während die Heimelf aus einer sicheren Defensive mit vielen langen Bälle auf die schnellen Spitzen operierte, versuchten sich die Gäste im gepflegten Passspiel. Erfolgreicher sollte in der ersten Halbzeit die Spielweise der Ermreuther sein, die aber auch von Patzern des Gästekeepers profitierten. Denn Thomas Meyer musste bereits nach 14 Minuten das erste Mal hinter sich greifen. Nach einem langen Freistoß fast von der Mittellinie rief die komplette Hersbrucker Abwehr “Torwart”, doch dieser packte nicht zu, so dass die Murmel in die Kiste segelte. Die Gäste waren aber nicht geschockt und hatten durch Kroha, der nach einem schönen Kroha-Solo den Pfosten leicht touchierte. Keine drei Minuten später jubelten dann erneut die SGler aus der Ermreuther Ecke. Nach einem langen Ball ging Keeper Mayer und der flinke Christopher Pommer zum Kopfball. Das Spielgerät konnte der Schlussmann mehr oder weniger klären, aber Pommer setzte nach und lupfte das runde Leder in die Maschen zur umjubelten 2:0-Führung. Danach hatte die Heimelf Glück, als ein Hersbrucker im Strafraum zu Fall kam, Schiedsrichter Kettler aber kein Foul gesehen hatte, was dem lautstarken Gästeanhang allerdings nicht schmeckte. Bis auf zwei Schüsse von Wunderle und Kroha hatte Hersbruck offensiv dann nichts mehr anzubieten und hatte am Ende reichlich Dusel. Denn erneut war es Christopher Pommer, der das 3:0 hätte machen müssen. Nach einem feinen Pass umspielte der Angreifer den Keeper und hätte den Ball eigentlich nur noch ins leere Tor schieben müssen. Doch die Nummer 9 wartete so lange, bis Felix Ruhsam mit letzter Kraft die Pille weggrätschen konnte. Keine Zeigerumdrehung später bediente Pommer dann den mitgelaufenen Lucas Strassgürtel, der aber zwei Mal am Schlussmann der Gäste scheiterte.
Das offizielle Mannschaftsfoto der Siegermannschaft der SG Ermreuth/Stöckach/Weißenohe.
Sebastian Baumann
Nach der Halbzeitpause merkte man, dass sich die Gäste noch einiges vorgenommen hatten. Zwar hatte Hofmann die erste richtige Gelegenheit in der zweiten Halbzeit, danach wurde der Druck der körperlich überlegenen Gäste immer stärker. Tonbias Wunderle eröffnete den Reigen der Torchance, schoss aber Keeper Braun genau auf die Stirn. Der Schlussmann der Ermreuther stand nun mehr und mehr im Brennpunkt. Erst säbelte Florian Braun an einem Ball vorbei, dann konnte der Schlussmann einen Kriha-Schuss parieren. Doch in der 66. Minute war Florian Braun dann doch geschlagen. Nico Kroha ging unwiderstehlich an drei Mann vorbei und schob die Murmel von der Strafraumkante in die Maschen. Die Gäste drückten weiter und bekamen einen berechtigten Foulelfmeter zugesprochen. Tobias Wunderle war in den Strafraum eingedrungen. Florian Braun im Kasten stürmte heraus, kam einen Tick zu spät und foulte den Angreifer. Den Strafstoß verwandelte dann Artur Riegel sicher. Es blieb turbulent im heimischen Strafraum. Der starke Kroha stand auf einmal alleine vor dem Kasten, aber Florian Braun schnappte rechtzeitig zu. Danach gingen noch zwei Bälle knapp am Gehäuse vorbei, so dass das Unentschieden langsam schmeichelhaft für die Heimelf war, die je länger die Partie dauerte immer mehr mit den Kräften am Ende waren. Durch zwei Zeitstrafen musste Hersbruck aber dann am Ende in Unterzahl die Partie beenden. Zwei durchaus vertretbare, aber harte Entscheidungen von Schiedsrichterobmann Manfred Kettler, der danach zum Elfmeterschießen pfiff.
Im Elfmeterschießen ging es dann erneut spannend zu. Denn erst verwandelten Johannes Link und Jonas Söhnlein sicher. Lucas Strassgürtel legte nach, aber Max Dill scheiterte an Florian Braun. Doch Hersbruck war wieder in der Partie, als dann Tobias Hammerand verschoss und Benjmain Hout ausgleichen konnte. Felix Ruhsam konnte dann aber die Murmel nicht unterbringen, so dass Nico Schaffarczyk und schließlich Tim Laufer den Deckel draufmachten.
Spielbericht eingestellt am 01.11.2014 09:35 Uhr