Im Kampf um den Sprung in die U17-Landesliga spitzt sich die Lage weiter zu, schon längst hat sich ein Zweikampf zwischen der SpVgg Bayreuth und der JFG Steigerwald herauskristallisiert. Es scheint als würde das direkte Duell beider Teams am 03.06. den Ausschlag über den Meistertitel geben, zuvor waren inklusive des aktuellen Spieltags aber noch vier Partien zu absolvieren. Bereits am Samstag bezwang die Altstadt den FC Eintracht Bamberg II mit 2:1, einen Tag darauf stand für die JFG das Heimspiel gegen den TSV Staffelstein auf dem Spielplan. Im Hinspiel setzte sich die Mannschaft von Carsten Nüßlein mit 2:0 durch, tat sich aber durchaus schwer. Entsprechend ernst nahmen die Hausherren das Heimspiel gegen eine Staffelsteiner Gastmannschaft, die sich im Abstiegskampf befindet. Die Rollen waren jedoch klar verteilt und so wusste auch TSV-Coach Pablo Brun Valencia, dass man "die Punkte nicht hier holen muss". So lange wie möglich die Null halten war also die Devise für die Gäste, bei herrlichem Sommerwetter sollte dieses Unterfangen gegen die mit Abstand beste Offensive der Liga sicher kein Zuckerschlecken werden.
Noch bevor der Steigerwalder Angreifer Paul Zöschg (li.) den Ball erreichen kann, spitzelt Lars Hucke (re.) das Leder vorbei.
Hendrik Kowalsky
Auf dem Reichmannsdorfer Hauptplatz entwickelte sich vor 40 Zuschauern eine durchaus interessante Partie, vom Anstoß weg erspielte sich die JFG ein optisches Übergewicht und hatte mehr Ballbesitz als der TSV vorzuweisen, tat sich gegen die kompakt stehenden Gäste aber durchaus schwer. Da die Staffelsteiner Konterversuche aber kaum Durchschlagskraft mit sich brachten, konnten sich die Steigerwalder die Zeit nehmen, um in Ruhe auf die Lücken in der TSV-Fünferkette zu lauern. Dies gelang erstmals in der 17. Minute als Paul Zöschg steil geschickt wurde und Torhüter Maximilian Eberth umkurvte, dann jedoch zu lange zögerte und die Chance verschenkte. Nur zwei Minuten später brachte Benedikt Baum einen Eckball an den Fünfmeterraum und diesmal zappelte der Ball im Netz, unglücklich mit dem Hinterkopf verlängerte Hannes Betz den Ball ins eigene Tor, das 1:0 für Steigerwald war gefallen! Dieser Treffer hinterließ Wirkung bei den Gästen, fortan schnürten die Gastgeber den Tabellenneunten in der eigenen Hälfte ein und erhöhten acht Minuten später auf 2:0. Viel zu einfach konnte sich Andreas Pfahlmann das Leder im Strafraum zurechtlegen, wurde von gleich mehreren Verteidigern des TSV nur halbherzig attackiert und schoss aus zehn Metern unter die Latte ein. Das bis dahin gut organisierte und kompakt stehende Staffelsteiner Bollwerk begann zu bröckeln, die konditionellen Vorteile der JFG taten ihr Übriges und so war auch der dritte Treffer nur eine Frage der Zeit. Dieser fiel dann in der 36. Minute, der eingewechselte Luca Beyer chippte das Spielgerät an der Strafraumgrenze zu Paul Zöschg, per Flachschuss in die rechte Ecke erhöhte der Offensivakteur auf 3:0 für Steigerwald! Schon vor der Pause war das ungleiche Duell also entschieden, wie hoch der achte Heimsieg im achten Spiel für die Nüßlein-Elf ausfallen würde, sollte im Schlussabschnitt entschieden werden.
Der ballführende Lars Hucke (li.) spürt den Druck des hoch pressenden Benedikt Baum (re.) und kann sich der Attacke nur kurzzeitig zur Wehr setzen.
Hendrik Kowalsky
Die zweite Halbzeit brachte zunächst vor allem personelle Wechsel mit sich, gleich drei Mal tauschten die Hausherren zur Pause aus, die Staffelsteiner versuchten schon vor dem Seitenwechsel zu reagieren und schienen damit erstmal ganz gut zu fahren. Die Kompaktheit der Anfangsphase war auch im Schlussabschnitt erkennbar, begünstigt jedoch dadurch, dass die JFG den Fuß vom Gas nahm und mit dem klaren Vorsprung im Rücken Ball und Gegner laufen ließ. Den ersten gefährlichen Torabschluss gab es in der 54. Minute zu notieren, ein Freistoß-Hammer von Marco Zeh klatschte aus rund 25 Metern aber nur an die Querlatte, da wäre Maximilian Eberth kaum hingekommen. Vier Minuten später wurde die Distanz zum Tor noch größer, diesmal fand das Spielgerät aber sein Ziel. Denn als der Staffelsteiner Schlussmann einen Steilpass in die Füße von Leo Thomann klärte, fackelte der JFG-Spielführer nicht lange und hob den Ball aus 40 Metern zum 4:0 in die Maschen! Dieser Treffer geht natürlich auf die Kappe des Torhüters, der von seiner Hintermannschaft aber auch im Stich gelassen wurde und bei der Rettungstat zuvor viel riskieren musste. Das Spiel plätscherte nun vor sich hin, die Steigerwalder kamen hin und wieder gefährlich in den Strafraum der Gäste, vergaben ihre guten bis sehr guten Abschlusschancen aber meist. Einzig Jonas Pfeiffer traf noch ins Schwarze, mit einem Lupfer überwand er Maximilian Eberth, der auch bei diesem Gegentor keine allzu gute Figur machte. In der Schlussphase gab die Begegnung nicht mehr viel her, die Gastgeber spielten die Zeit lässig herunter und konnten nach dem Abpfiff des souveränen Schiedsrichters Ullrich Schönfeld ihre weiterhin makellose Heimbilanz bejubeln.
Wieder Nils Liebner (re.), diesmal versucht er mit einem Querpass seinen Gegenspieler Leon Güttler (li.) alt aussehen zu lassen.
Hendrik Kowalsky
Auch in der Höhe geht der 5:0-Erfolg der JFG Steigerwald absolut in Ordnung, es brauchte zwar ein Eigentor, um den Offensivmotor des Tabellenzweiten in Gang zu bringen. In der Folge ließen die Hausherren aber keinerlei Zweifel mehr aufkommen, erspielten sich weitere Großchancen und lagen schon zur Pause komfortabel in Führung. Nach dem Seitenwechsel kontrollierte die JFG das Geschehen dann nach Belieben, der TSV versuchte so gut es ging dagegen zu halten, wenigstens eine richtige Klatsche konnten die Schützlinge von Pablo Brun Valencia vermeiden. Ohnehin dürften für die Staffelsteiner ganz andere Partien relevant sein, auch wenn der Trend mit nun fünf Niederlagen in Folge nichts Gutes erahnen lässt. Der Klassenerhalt dürfte machbar sein, spätestens in den Heimspielen gegen Wacker Haig sowie die JFG Luisenburg sollten die entsprechenden Punkte eingefahren werden. Die Steigerwalder scheinen dagegen aus den noch ausstehenden fünf Partien das Maximum holen zu müssen, soll es am Ende für den ersten Tabellenplatz reichen. Als Stolperstein könnte sich dabei jedoch nicht nur das direkte Duell mit Bayreuth erweisen, auch die kommenden Auswärtspartie bei der JFG Rödental sowie das Heimspiel gegen den drittplatzierten FC Coburg werden die Nüßlein-Elf vor eine Herausforderung stellen. Es bleibt also spannend, ehe im Juni der große Showdown ansteht.
Spielbericht eingestellt am 22.04.2018 23:51 Uhr