Die aktuelle Tabelle sagt aktuell wenig aus – die Heimelf aus Ebensfeld hat insgesamt noch vier Spiele zu bestreiten in der Saison und die Gäste aus Oberhaid nur noch zwei. Tabellarisch stehen die Gäste zwar auf Platz 1 der Tabelle, aber wenn Ebensfeld seine zwei Nachholspiele gewinnt, würde man punktgleich an der Tabellenspitze gemeinsam stehen. So hat das heutige Spiel folglich für beide Mannschaften einen hohen Stellenwert, sodass beide Mannschaften dieses Spitzenspiel für sich unbedingt entscheiden wollen. Es wäre eine kleine Vorentscheidung im Aufstiegskampf, denn der Sieger dieses Duells kann der Meistertitel kaum mehr genommen werden. Dementsprechend motiviert dürften die Mannschaften auch auftreten. Dennoch haben beide Mannschaften einige Ausfälle zu beklagen – die Heimelf muss auf den langzeitverletzten Jannik Dumsky, Maximilian Allstadt, Alexander Grober, Julian und Jannik Morgenroth, Jonas Senger, Tim Neumann und Lukas Faulstich verzichten. Dahingegen müssen die Gäste ebenfalls auf wichtige Stützen in ihrem Spiel verzichten – aufgrund ihres heutigen Einsatzes im Herrenbereich bei ihren jeweiligen Mannschaften fehlten der JFG Maintal Oberhaid Maximilian Mayer, Daniel Biermann, Dennis Getmanenko und Timo Wagner. Arge personelle Probleme, welche natürlich sich heute auch auf dem Platz bemerkbar machen werden.
Bastian Kunzelmann (gelb) kann sich gegen Konstantin Bittel (rot) loseisen und stürmt auf das Oberhaider Tor zu.
Alexander Grober
Die Heimelf begann nach einer knapp dreieinhalbwöchigen Wettbewerbspause als die druckvollere Mannschaft auf dem Platz und sie kombinierten sich schnell durch die Reihen der JFG. So war es nur noch eine Frage der Chance, als sich die erste Möglichkeit für Ebensfeld ergab. Kunzelmann legte vom Zentrum ausgehend mit viel Übersicht auf den komplett blanken Alexander Elflein auf die rechte Seite, jedoch vergab dieser die Möglichkeit kläglich. Nach neun Spielminuten dann der nächste Hochkaräter für die Heimelf, als wieder Elflein im Eins-gegen-Eins gegen JFG-Keeper Moritz Kaufer stand, doch dieser den Ball querlegte, anstelle selbst abzuschließen. Ein Schuss in der 15. Spielminute kam ebenfalls noch zustande, jedoch war dies meist nicht drückend genug, um das JFG-Tor zu gefährden. Zwingend war es in der 19. Spielminute, als die Heimelf das 1:0 erzielen konnte. Niklas Storch mit einem klasse Anspiel durch die Gasse auf Daniel Seelmann, der eiskalt netzen konnte. So führte die Heimelf bis dato hochverdient - von den ersatzgeschwächten Gästen kam wenig. Nur sechs Minuten nach dem Führungstreffer hätte Torschütze Seelmann erhöhen können, doch sein Abschluss aus der zweiten Reihe fand wieder nicht sein Ziel. In der 29. Spielminute hätte es dann 2:0 stehen können, als wieder Daniel Seelmann bärenstark das Leder behaupten konnte, aber wieder die Genauigkeit im Abschluss fehlte. Nur zwei Minuten später konnte Mirwald einen Freistoß von Bauer nicht hundertprozentig kontrollieren - seine Direktabnahme ging knapp über das Tor von Kaufer. So hätten die Gäste die Ebensfelder dann eiskalt erwischen können, wenn man seine Chancen nicht macht, in der 37. Spielminute verpasste Niclas Eichelsdörfer in der Mitte, nachdem der auffällige Kapitän Lukas Schels querlegte. Nur eine Minute später dann wieder ein Hochkaräter für die dominierenden Ebensfelder - Moritz Kaufer konnte das Leder nicht aufnehmen, Daniel Seelmann spitzelte ihm das Leder von den Füßen, konnte jedoch nicht aus spitzem Winkel auf 2:0 erhöhen.
Mit viel Tempo versucht JFG-Akteur Nicolas Stretz, an Ebensfelds Johannes Weidner (gelb) vorbeizuziehen.
Alexander Grober
Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag, Ebensfeld drückte weiterhin und konnte sich prompt mit dem Treffer zum 2:0 belohnen. Knapp von der linken Außenlinie aus schloss Bastian Kunzelmann mit viel Präzision ab und der JFG-Keeper Moritz Kaufer konnte nur noch zuschauen, als das Leder im langen Eck im Winkel einschlug. Ein wahres Traumtor, welches der Heimmannschaft in der Folge viel Selbstvertrauen gab. Auch auffällig war die bärenstarke Leistung des Schiedsrichters Magnus Geus, der die Begegnung ohne jegliche Fehler leitete. In der Folge schaltete die Heimelf einen Gang zurück, ohne dass die Gäste den Ebensfeldern jedoch gefährlich werden konnten. In der 71. Spielminute platzte dann auch endlich der Knoten des Ebensfelder Torjägers Alexander Elflein, als er seine gefühlsmäßig siebte hundertprozentige Möglichkeit an diesem Tage verballerte. Kurz darauf wurde dieser dann ausgewechselt und Rezene Gebray kam zu seinem Einsatz - mehr dazu später. Den Gästen merkte man daraufhin die Frustierung an - Marcel Zwiener bekam in der 73. Spielminute eine völlige berechtigte Zeitstrafe, als er mit gestrecktem Mann in den Zweikampf ging. Nur zehn Minuten später hatte Ebensfeld dann die Riesenmöglichkeit, nochmals zu erhöhen - Daniel Seelmann spielte von der Mittellinie kommend vier Gegenspieler aus, scheiterte zunächst an Keeper Moritz Kaufer, ehe der Abpraller zum eingewechselten Andreas Linse kam und dieser aus knapp fünf Metern und spitzem Winkel nur die Unterkante der Latte traf. Nur eine Minute spielte sich dann eine unschöne Szene im Karl-Reinlein-Stadion in Ebensfeld ab. Christian Corintan bekam eine definitiv verdiente Rote Karte, nachdem er zunächst Niklas Storch gefährlich abgrätschte und daraufhin nochmals nachschlug. Nachdem er seine Rote Karte bekommen hatte, zog er sein Trikot aus und schrie "Endlich ist meine Jugendzeit vorbei". So etwas hat auf dem Fußballplatz definitiv nichts zu suchen. Seine eigene Geschichte schrieb in der 89. Spielminute dann Rezene Gebray, der den Endstand von 4:0 herstellen konnte! Kurze Zeit später war Schluss und der TSV Ebensfeld gewann hochverdient im Spitzenspiel mit 4:0.
Oberhaids Akteur Kevin Krug (rot) kann das Leder vom heute nahezu glücklosen Alexander Elflein (gelb) abgrätschen.
Alexander Grober
Mit einem fulminanten Auftritt konnte sich die Mannschaft von Ziegelhöfer/Brückner am heutigen Tage die drei Punkte sichern. Zu keinem Zeitpunkt konnte die Mannschaft von Betreuer Alexander Hopf den Gastgebern Paroli bieten - man merkte deutlich die heute fehlenden Stammspieler, welche bei deren Ersten Mannschaften spielen mussten. Als kleinen Ausblick hat die Mannschaft aus Ebensfeld nun alle Trümpfe in eigener Hand - mit zwei Spielen weniger wie Konkurrent Oberhaid und nur drei Punkten Rückstand kann man definitiv aus eigener Kraft den Titel erobern. Dafür müssen die kommenden drei Begegnungen gegen Aufseß, Deichselbach-Regnitzau 2 und Stadelhofen gewonnen werden, um alles sicher unter Dach und Fach zu bringen. Die Hopf-Elf hat nach der heutigen Schlappe und dem verlorenen direkten Vergleich nur noch theoretische Chancen auf den Aufstieg und muss nun auf Ausrutscher der Ebensfelder Elf hoffen. Man darf definitiv gespannt sein, wie es sich weiterentwickelt.
Spielbericht eingestellt am 14.05.2017 18:18 Uhr