Nach einem fast sensationellem Start musste Aufsteiger Regnitzlosau in Rehau den ersten Rückschlag mit der 3:2-Niederlage hinnehmen. Da war klar, dass die Bächer-Elf wieder in die Erfolgsspur zurückfinden wollte, obwohl mit dem ehemaligen Westler Simon Mader noch ein Akteur gesperrt ist und mit Johannes Tröger und Timur Han Kulak zwei Spieler grippebedingt passen mussten. Zudem fiel auch noch der angeschlagene Christoph Müller aus. Noch schlimmer sah es bei den Gästen aus, denen Henrik Zant und Matthias Häring kurzfristig ausgefallen sind und die mit nur einem Ergänzungsspieler die weite Reise angetreteen waren. Selbst Coach Manfred Kinle war urlaubsbedingt nicht dabei und wurde von Co-Trainer Martin Zant vertreten.
Gute Ballbehandlung: Alexander Oroudji (re.) pflückt die Murmel runter.
Hans Wunder
Nicht die favorisierte Heimelf, sondern der ehemalige Bezirksoberligist bestimmte zunächst die Partie. Während Regnitzlosau überhaupt nicht in Spiel kam und sich teilweise auch am eigenen Strafraum haarsträubende Abspielfehler leistete, kombinierten die Zant-Schützlinge munter bis in Tornähe, waren aber dann mit ihrem Latein am Ende. Umso überraschender dann die Führung der Platzherren. Nach einem weiten Ball lieferte sich Florian Hartmann ein Laufduell mit einem SG-Abwehrspieler und schaffte es dann auch noch, den Ball bei höchster Geschwindigkeit ins linke Eck zu versenken. Die Gäste waren nach dem Rückstand aber keinesfalls geschockt und forcierten nun ihre Bemühungen. Erst probierte es Alexander Oroudji mit einem Kopfball, dann testete Daniel Lauterbach die Möglichkeit, per Schwalbe einen Elfer zu schinden und schließlich war der Ausgleich perfekt. Lauterbach hatte Justin Wagner den Ball in den Lauf gelegt und der zirkelte die Kugel, die lang und länger wurde, geschickt ins rechte Eck. Kurz darauf hätte eine weitere Kombination zwischen beiden Spielern fast zum zweiten Treffer geführt, als der Wagner-Kopfball über den Kasten strich. Nur langsam wurden die Platzherren dann etwas stärker, konnten zumindest ein ausgeglichenes Spiel erzwingen. Die beste Gelegenheit vor der Pause hatte dann aber SG-Akteur Johannes Klinger, dessen Flachschuss aus halbrechter Position von Keeper Steven Meister meisterlich per Fußabwehr entschärft werden konnte.
Über die Klinge: Jonathan Fleischmann (li.) gegen Daniel Lauterbach.
Hans Wunder
Bereits im ersten Abschnitt kam auf beiden Seiten kaum Spielfluß auf. Abgesehen von technischen Mängel fehlte den Kontrahenten mitunter der letzte, genaue Pass, wenn der Mitspieler aussichtsreich in Stellung gelaufen war. So konnten beide Keeper mehrfach mühelos klären, als der Pass in die Spitze wieder einmal schlecht getimt war. Das betraf besonders Regnitzlosau, denn im Gegensatz dazu operierten die Gäste mit Kurzpassspiel. So entsprangen die Torannäherungen eher Weitschüssen oder Standards. Gästestürmer Alexander Oroudji versuchte es mal aus der Ferne und die einheimischen Jonanthan Fleischmann und Fabio Binder bekamen die Kugel jeweils nach Ecke zumindest per Kopf auf das Tor. Allerdings hatten beide Teams nach wie vor kaum spielerischen Lösungen parat, um den entscheidenden Treffer zu markieren. Denn auch der Pass von Fabio Binder auf Daniel Hörath war wieder einmal viel zu weit. In dieser Situation war sicherlich mehr drin. Daniel Lauterbach hatte anschließend für Tirschenreuth die beste Gelegengenheit im zweiten Abschnitt, zielte jedoch aus elf Metern halblinks deutlich zu hoch. Danach war klar, dass nur noch ein Zufallstreffer die Partie entscheiden konnte. Den versuchte dann am Ende zweimal Daniel Hörath zu erzwingen. Doch auch hier fehlten Wucht und Präzision. Beide Torhüter hatten unter dem Strich sicher schon aufregendere Tage erlebt.
Am Ende waren beide Teams mit dem Punkt zufrieden. Einsatz und Kampf hatten im Nord-Süd-Duell zwar gestimmt, doch spielerisch blieben viele Wünsche offen. Trotzdem liegen die Regnitzlosauer als Aufsteiger voll im Soll. Ob die Tirschenreuther dagegen das Zeug haben, vorne mitzuspielen, muss sich zeigen.
Spielbericht eingestellt am 03.10.2015 21:52 Uhr