Für den neuen Coburger Trainer Dominik Garbatz war es vor der Begegnung wichtig - wie für fast alle Fußballer - dass es endlich wieder losgeht. Für ihn und seine Jungs ist es in dieser komischen und schwierigen Situation wichtig, dass es endlich wieder um Punkte geht. "Meine Jungs haben die lange Vorbereitung sehr gut gemeistert, sehr gut mitgezogen und auch individuell top trainiert", so der Neu-Trainer der FCC-U19. Der Anspruch wird sein, die A-Jugend wieder auf Landesebene zu bringen - dabei sieht er vor allem die JFG Kunstadt-Obermain, die JFG Rödental und die JFG Steigerwald II als Konkurrenten. Er erwartet den TSV Staffelstein als tiefstehenden Gegner auf dem Kunstrasen, wonach er auch seine Taktik ausrichten wird. Garbatz möchte schnelles Spiel seiner Mannschaft sehen, die mit cleveren Lösungen arbeitet. Wichtig für ihn ist aber, dass die Jungs ganz viel Spaß mit reinnehmen und alle - auch die Leute außen herum - gesund bleiben in der aktuell sehr schwierigen Zeit. Der FCC-Coach musste heute auf Maximilian Graß (Fußprellung) und auf Jonas Markus (verletzt) verzichten. Für seinen Gegenüber, Pablo Brun Valencia, war es die Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Denn bereits in der Saison 2018/19 betreute er die A-Jugend des TSV 1860 Staffelstein, zuvor schon Jugendmannschaften. Nach dem Jahr im Herrenbereich beim FC Trieb ist er nun wieder an der Seitenlinie und möchte durch tiefes Spiel und schnelles Umschaltspiel zum Erfolg kommen. "Allgemein möchten wir ein gutes Spiel machen und natürlich versuchen, etwas Zählbares mitzunehmen." Der Spanier musste heute auf Linus Wagner und auf Jakob Wich verzichten.
Der heimische Erik Neubauer (li.) attackiert den Gästeakteur Peter Eck und kann sich daraufhin das Leder erobern.
Alexander Grober
In den Anfangsmomenten entwickelte sich eine durchaus ausgeglichene Begegnung, in der auch die Gäste vom TSV 1860 Staffelstein gut mithielten. Sie versuchten zunächst über die rechte Seite einige Male Jannik Spielmann in Szene zu setzen, der sich aber festlief. Auf der anderen Seite forcierten die Vestekicker auch überwiegend das Spiel über die Flügel. Das war auch nach fünf Minuten ein probates Mittel, als der starke Nick Gregorzewski geschickt wurde. Nach etwas Chaos im TSV-Sechzehner ging ein FCC-Akteur zu Fall und Schiedsrichter Meusel zeigte ohne zu zögern völlig richtig auf den Elfmeterpunkt. Diesen verwandelte Fabian Schütz sicher zur Führung für die Garbatz-Elf. Nur vier Minuten später hatte dann Niklas Hopfenmüller für den TSV die beste und einzige Chance zum Ausgleich, als sein Freistoß direkt auf das Tor kam und Keeper Angermüller alle Mühe hatte, den Ball um den Pfosten zu lenken. Das war es aber offensiv von den Gästen in Durchgang Eins, denn in der Folgezeit war es nur noch Coburg, die unermüdlich anrannten. Thomas Gerold (13.) und Elias Müller (15.) stellten bereits früh mit Ihren Treffern zum 2:0, bzw. 3:0 die Weichen auf Sieg für die NLZ-Truppe. Besonders das Flügelspiel und das blitzschnelle Umschalten zählte zu den Stärken der Garbatz-Elf, das beim Treffer zum 4:0 durch Nick Gregorzewski (25.) beides perfekt umgesetzt wurde. In der 27. Minute besorgte ein Standard das 5:0 durch Erik Neubauer, sodass die Begegnung zu diesem Zeitpunkt eigentlich fast schon gelaufen war. Der FCC dominierte wie er wollte, von Staffelstein kam zeitweise etwas Gegenwehr, aber die individuelle Klasse der Residenz-Städter war kaum zu bändigen. Kurz vor der Pause schraubte dann Luca Oikonomides das Ergebnis auf 6:0 hoch, als das halbe Dutzend für die Adam-Riese-Städter bereits voll war.
Staffelsteins Yannik Kasper (li.) wirft alles in den Zweikampf gegen den Vestekickerakteur Luca Oikonomides - im Hintergrund beobachtet Asim Ramazanov das Spielgeschehen.
Alexander Grober
Im zweiten Spielabschnitt war in jedem Falle festzustellen, dass die Elf von Dominik Garbatz ein, zwei Gänge herausgenommen hat und mehr oder minder in den Verwaltungsmodus übergegangen sind. Dennoch konnte der TSV Staffelstein den ambitionierten FCC'lern nie gefährlich werden. Coburg schaltete und waltete wie sie wollten, während Staffelstein fast über die komplette Spielzeit mit Defensivaufgaben beschäftigt war. Mit viel Engagement verteidigte die Mannschaft von Pablo Brun Valencia ihr Tor in Hälfte Zwei, mussten aber dennoch in der 57. Minute durch Nick Gregorzewski den siebten Gegentreffer hinnehmen. Staffelstein fing sich so etwas in der zweiten Halbzeit, da auch Coburg nicht mehr den Druck machte, wie es in der ersten Halbzeit der Fall war. Das 8:0 fiel dann 20 Minuten vor Ende der Begegnung, als Thomas Gerold einen direkten Freistoß mit etwas Glück im Tor unterbrachte. Nils Schlosser hatte dann in der 81. Minute einen Torschuss für seinen TSV, der gefährlich am langen Pfosten vorbeistrich. Den Schlusspunkt setzte aber Paul Schwarz mit seinem Treffer zum 9:0 drei Minuten vor dem Ende. Coburg wollte zwar noch ein Tor nachlegen und das Ergebnis zweistellig machen. Das wäre aber dem Guten vielleicht ein Quäntchen zu viel gewesen.
Unter den Augen von Schiedsrichter Jonas Meusel können Yannik Kasper (rot) und der heimische Erik Neubauer dem Leder nur noch hinterherschauen.
Alexander Grober
Während es für die Vestekicker ausschließlich um den Aufstieg in die Landesliga geht, wird der TSV Staffelstein alles daran setzen, die Klasse zu halten. Nach den sieben Saisonspielen müssen dazu die Vestekicker auf Platz 1 des Tableaus stehen und zusätzlich gegen den Tabellenersten der Bezirksoberliga Ost-Staffel Relegation spielen. Dafür ist der Hin- und Rückspiel Modus vorgesehen. Beim TSV Staffelstein ist das Ziel, Vorletzter zu werden, wenn es nur einen Absteiger gibt. Man darf definitiv gespannt sein in dieser "verkürzten Corona-Saison", denn jeder noch so kleine Fehler wird aufgrund der wenigen Anzahl der Spiele sofort bestraft.
Spielbericht eingestellt am 19.09.2020 15:02 Uhr