Einen Oktober zum Vergessen durchlebte die Bayernliga-U15 des FC Eintracht Bamberg bislang, vier Niederlagen am Stück setzte es für die Mannschaft von Philipp Lautenschläger, darunter eine ganz bittere 1:2-Niederlage beim bis dahin Tabellenletzten Würzburger FV, die erst in der Nachspielzeit besiegelt wurde. So mussten die Domstädter eine Mannschaft nach der anderen vorbeiziehen lassen und fielen bis auf den dreizehnten Platz zurück, einzig die SpVgg Mögeldorf 2000 befand sich vor diesem Wochenende noch hinter dem FC Eintracht. Eben jener Aufsteiger gastierte nun im Sportpark Eintracht und so war die Zielvorgabe klar: Drei Punkte mussten her, um die Krise nicht noch weiter zu verschärfen und im knallharten Abstiegskampf einen Schritt in die richtige Richtung zu machen. Gleiches galt jedoch für die Gäste aus dem östlichen Nürnberger Rand, die nach dem Auftaktsieg gegen die SpVgg Bayreuth lediglich zwei Remis, dafür aber sechs Niederlagen einfuhren. In einem Vorbereitungsspiel gewann der FC Eintracht gegen den Neuling bereits mit 4:0 und auf ein ähnliches Resultat hoffte man auch an diesem zehnten Spieltag.
Im Duell mit dem Mögeldorfer Kapitän Bogdan Glushko (re.) fährt Mats Hümmer (li.) das lange Bein aus.
Hendrik Kowalsky
Vor 70 Zuschauern ergriffen die Gastgeber sofort die Initiative, ließen zunächst aber die nötige Genauigkeit vermissen. Die Mögeldorfer formierten sich indes recht tief und machten im 4-2-3-1-System das Zentrum dicht, schalteten bei Gelegenheit aber sofort auf Angriff um. Erstmals gelang das nach sechs Minuten und so bot sich Vincent Huhnt die Chance zur frühen Gästeführung, frei auf das Bamberger Gehäuse zulaufend, scheiterte die nominelle Spitze jedoch an Torhüter Lucas Rebhan. In der zehnten Spielminute gab es dann die erste Gelegenheit der Hausherren zu notieren, nach starkem Antritt von Nico Baumgartl nebst anschließender Flanke stellte Luca Auers Kopfball Dimitrios Kontogeorgis im SpVgg-Gehäuse allerdings vor keine größeren Probleme. Das Team von Philipp Lautenschläger hatte im Anschluss mehr vom Spiel, leistete sich im letzten Drittel aber zu viele Ungenauigkeiten. Vielfach versandeten aussichtsreiche Situationen ohne gefährlichen Torabschluss und auch von Mögeldorf kam in dieser Phase relativ wenig. Bereits 25 Minuten waren gespielt, da legte sich Niklas Hohner einen Freistoß an der Außenbahn parat und flankte das Leder anschließend in den Strafraum, wo Luca Auer mit seinem Kopfball erst an Kontogeorgis scheiterte. Den Abpraller erreichte jedoch erneut der Bamberger Spielführer und so traf Auer zum 1:0 für den FCE! Die Gäste bekamen also einen Nackenschlag verpasst und dieser zeigte sofort Wirkung, aus dem Anstoß folgte ein Tempogegenstoß der Bamberger, der per Foulspiel in höchster Not unterbunden wurde. Damian Warter nahm sich schließlich der Sache an und löste die Aufgabe optimal, aus zwanzig Metern visierte der Linksaußen die linke Ecke an und traf wuchtig zum 2:0 in die Maschen! Erleichterung im Lager der Hausherren, die kurz vor dem Pausenpfiff sogar noch ein drittes Mal jubeln durften. Wieder war es Luca Auer, der einen Torschuss auf das Mögeldorfer Gehäuse abfeuerte, etwas unglücklich ließ Dimitrios Kontogeorgis prallen und so hatte Sebastian Herold keine Mühe, zum 3:0-Halbzeitstand abzustauben!
Einen Schritt zu spät kommt Nico Baumgartl (li.), Eray Cekic (re.) kann das Leder zu einem Mitspieler befördern.
Hendrik Kowalsky
Der Schlussabschnitt hatte kaum begonnen, da zappelte der Ball schon wieder im Netz der Gäste. Resultierend aus einem harmlosen Mögeldorfer Angriff machten die Gastgeber das Spiel schnell, Niklas Hohner schickte Sebastian Herold gekonnt auf die Reise und der Angreifer spitzelte das Spielgerät am herausstürzenden Kontogeorgis vorbei in die Maschen! Damit war die Partie entschieden, die SpVgg machte dem FC Eintracht das Toreschießen leicht, und beim Stand von 0:4 aus Sicht des Teams von Karlheinz Ruhl stand der Sieger mehr oder weniger fest. Zwar bestrafte Vincent Huhnt in der 41. Minute einen Fehler im Bamberger Aufbauspiel und verkürzte mit einem satten Schuss ins rechte Eck auf 1:4, doch nur sieben Zeigerumdrehungen stellte Mats Hümmer den alten Abstand wieder her. Einen Eckball von Nico Baumgartl köpfte der defensive Mittelfeldspieler zum 5:1 in die linke Ecke und ließ den kurzzeitig aufgekommenen Funken Hoffnung bei der SpVgg Mögeldorf wieder verglimmen. In der restlichen Spielzeit zeigten sich die Gäste zwar bemüht, fanden aber kaum mehr ein Durchkommen in der engmaschigen FCE-Defensivabteilung. Viel zu wenig Durchschlagskraft entwickelte die Gastmannschaft, auf den Außenbahnen fand die Ruhl-Elf nur höchst selten die richtige Lösung und kam dementsprechend selten mit ausreichend Personal in die Bamberger Gefahrenzone. Die Gastgeber beschränkten sich nun auf das Verwalten ihres klaren Vorsprungs und ließen das Spielgerät durch die eigenen Reihen kreisen, ohne dabei aber noch übermäßig zu glänzen. Zahlreiche Wechsel raubten der Partie in der Schlussphase zunehmend den Spielfluss und so plätscherte das Kellerduell seinem Ende entgegen. Und als dann der Schlusspfiff des souverän auftretenden Schiedsrichters Hannes Kimmel ertönte, durften die Gastgeber jubeln.
Infolge eines Ballgewinns zieht Lenadro Mamani-Rapoti (re.) das Tempo an und sucht nach einer Anspielstation, Kimi Japec (li.) kann kaum Schritt halten.
Hendrik Kowalsky
Hochverdient gewinnt der FC Eintracht Bamberg also zum ersten Mal in dieser Saison vor heimischer Kulisse und macht im Tabellenkeller einen Satz auf den elften Platz, der am Saisonende die Abstiegsrelegation bedeuten würde. Dabei hätte das Aufeinandertreffen mit dem Schlusslicht aus Mögeldorf auch anders verlaufen können, wenn die SpVgg ihre frühe Großchance in einen Torerfolg umgemünzt hätten. So aber fungierte der Führungstreffer als Dosenöffner für die Domstädter, die halbzeitübergreifend vier Tore in elf Minuten erzielten und den Gästen damit den Zahn zogen. Bereits am Mittwoch geht es für die Schützlinge von Philipp Lautenschläger weiter, im Nachholspiel reisen die Blau-Violetten dann zur SpVgg Bayreuth, die mit zwei 0:6-Klatschen am Stück sicherlich auf Wiedergutmachung brennt. In einer Woche steht dann das nächste reguläre Auswärtsspiel bevor, beim Tabellennachbarn Quelle Fürth soll es wenn möglich weiter aus der Abstiegszone heraus gehen. Die Lautenschläger-Elf befindet sich also in einer ganz wichtigen Phase der Saison und dürfte mit dem Kantersieg einiges an Selbstvertrauen getankt haben. Einen solchen Befreiungsschlag verpasste die SpVgg Mögeldorf 2000 an diesem Tag, dabei wäre ein Dreier angesichts der kommenden Aufgaben überlebenswichtig gewesen. Denn mit dem 1.FC Schweinfurt, den Würzburger Kickers und dem FC Coburg warten drei Teams aus dem oberen Tabellendrittel auf den Aufsteiger, in diesen Begegnungen eigentlich nur positiv überraschen kann.
Spielbericht eingestellt am 27.10.2018 21:51 Uhr