Immerhin 76 Zuschauer fanden den Weg ans Kürnacher Sportgelände, eine Zahl, die so manche Erste Mannschaft mittlerweile nicht mehr vorweisen kann. Sie bekamen auch eine spannende Partie geboten, die zwar in der zweiten Halbzeit etwas verflachte, aber bis zum Ende offen geführt und letztlich durch eine Standardsituation entschieden wurde.
Die Gastgeber besaßen zwar mehr Spielanteile, doch letztlich zeigten sich die Gäste eine Spur cleverer und klettern mit diesem Sieg auf den zweiten Tabellenplatz.
Diyar Dönmez (Torwart) war ein sicherer Rückhalt für die Würzburger und behielt eine weiße Weste.
Bastian Reusch
Von Beginn an zeigten die Gastgeber, dass sie nicht gewillt waren, zu Hause die Punkte herzuschenken. Beide Mannschaften verzichteten auf eine Abtastphase und verzeichneten schon in den Anfangsminuten gute Chancen. Kürnachs Jan Schäfer testete WFV-Schlussmann Diyar Dönmez mit einer Bogenlampe, die dieser über die Latte zur Ecke lenken konnte (2.). Auf der Gegenseite war Maximilian Heider schon am Kürnacher Keeper vorbei, wurde jedoch von einem SV-Verteidiger am Abschluss gehindert.
In der Folge operierten die Gastgeber vornehmlich mit langen Bällen, die die WFV-Defensive allerdings vor große Probleme stellte. Wirklich zwingend zum Abschluss kamen die Schützlinge von Coach Matthias Scholze in dieser Phase allerdings nicht. Die dickste Gelegenheit verzeichneten hingegen die Gäste, allerdings brachten weder Tim Herbert, noch Maximilian Heider innerhalb weniger Sekunden das Leder im Kürnacher Kasten unter.
Wenig später bot sich dann dem Kürnacher Pascal Engert die Chance zur Führung, doch scheiterte er an Dönmez, der Engerts Schuss per Fußabwehr entschärfte. In der Folge stellten sich die Würzburger besser auf die langen Bälle der Gastgeber ein und da auch der SV in der Defensive gut stand, sprangen keine weiteren wirklichen Chancen mehr heraus.
Insbesondere nach dem Platzverweis gegen Mika Johannes zeigten die Würzburger mannschaftliche Geschlossenheit.
Bastian Reusch
Nachdem Würzburgs Herbert den Ball knapp rechts am Kürnacher Tor vorbeigejagt hatte (43.), passierte die Schlüsselszene der Partie. Schiedsrichter Peter Spiegel belegte Mika Johannes mit einer Zeitstrafe und stellte den sich anschließend aufregenden Gästeakteur anschließend mit knallrot vom Platz - eine harte Entscheidung.
Doch wer geglaubt hatte, dass jetzt die Gastgeber aufdrehen würden, sah sich getäuscht. Denn im Gegenteil wurden die Gäste plötzlich besser und bewiesen eine starke mannschaftliche Moral. Da aus dem Spiel heraus kaum noch Zwingendes heraussprang, musste die so oft zitierte Standardsituation entscheiden. Nach einem Foul im Halbfeld brachte Würzburgs Jonas Wieland eine gut getretene Flanke in den Strafraum, Herbert vollendete per Kopf zur überraschenden Gästeführung (68.).
In der Folge lösten die Gastgeber die Viererkette auf und probierten alles, um noch zum Ausgleich zu kommen. Durch den sich bietenden Platz fuhren die Würzburger einen Konter und machten drei Minuten vor Spielende den Deckel auf die Partie.
Würzburgs Maximilian Heider (re.) war oftmals schwer zu halten.
Bastian Reusch
Die Gastgeber machten über weite Strecken das Spiel und bewiesen erneut, dass sie durchaus die Qualität besitzen, in der Bezirksoberliga mitzuhalten. Letztlich war es der Lucky Punch und großer Wille, der die Zweite des WFV auf die Siegerstraße brachte, was unterm Strich zumindest nicht unverdient war.
Spielbericht eingestellt am 21.09.2018 11:51 Uhr