Nach der 2:5-Niederlage beim 1.FC Nürnberg II stand heute der Heimspielauftakt für den FC Eintracht Bamberg an und nichts anderes als einen Heimsieg gab Trainer Sebastian Schnugg vor dem Anpfiff als Ziel aus: "Wir wollen unbedingt den Dreier einfahren und den ersten Sieg holen, sind aber vor dem Gegner gewarnt", so der Übungsleiter im Gespräch. Mit dem jüngeren Jahrgang der SpVgg Bayern Hof stellte sich ein bisher stabil wirkender Kontrahent vor, im Würzburger Doppelpack beim WFV (1:1) und gegen die Kickers (0:1) agierte man defensiv stabil und hatte durchaus Siegchancen. Bei schönsten Sonnenschein konnte man auf dem Kunstrasen im Sportpark Eintracht also eine interessante Begegnung erwarten, in der beide Teams einen Fehlstart unbedingt vermeiden wollen.
Ineinander verhakt kämpfen Tim Dotterweich (li.) und Paul Schaller (re.) um den Ball.
Hendrik Kowalsky
Das Spiel hatte kaum begonnen, da musste SpVgg-Keeper Tizian Nawroth schon das erste Mal hinter sich greifen. Vom Anstoß weg drangen die Hausherren in den Strafraum der Gäste ein, nach kurzem Gewühl sah dann Jakob Tranziska aus 13 Metern freie Schussbahn vor sich und traf ins rechte Eck zum 1:0 für den FCE! Das geht ja gut los aus Sicht der Bamberger Eintracht, der erste Torschuss saß direkt und in der Folge übernahm die Schnugg-Elf alsbald das Kommando über die Begegnung. Mit starker körperlicher Präsenz und hohem Pressing erzwangen die Gastgeber immer wieder Ballverluste bei den Hofer Bayern und suchten dann sofort die Lücken in der Hintermannschaft der SpVgg. Es dauerte dennoch bis zur 24. Minute, ehe die nächste gute Gelegenheit der Violetten notiert werden konnte, nach schönem Pass von Marius Kühhorn scheiterte Moritz Kaube aus zehn Metern aber an Tizian Nawroth. Sechs Minuten später war aber auch der Hofer Schlussmann machtlos, ein starker Tempogegenstoß über mehrere Stationen setzte Tim Dotterweich zentral an der Strafraumgrenze in Szene, der dann für den links blank stehenden David Lang ablegte, welcher aus neun Metern zum 2:0 ins kurze Eck einschoss! Ganz sauber herausgespielt vom FC Eintracht, die Gäste rannten viel zu oft nur hinterher und sahen sich einer immer schwerer werdenden Aufgabe ausgesetzt. Bis zum Pausenpfiff sollte dann nicht mehr viel passieren, einzig eine etwas verunglückte Flanke von David Lang eine Zeigerumdrehung vor der Halbzeit sorgte nochmal für Reaktionen bei den gut 80 Zuschauern, die Hereingabe vom linken Flügel senkte sich aber nur auf den Querbalken. Somit ging es dann auch beim Stand von 2:0 in die Kabinen, die SpVgg Hof musste sich im zweiten Durchgang etwas einfallen lassen, sollte man noch etwas Zählbares mitnehmen wollen.
Das gestreckte Bein von Alex Schröder (re.) sollte eigentlich den Steilpass des Bamberger Verteidigers Lars Schneider (li.) abfangen, doch der Gästeakteur kommt einen Tick zu spät.
Hendrik Kowalsky
Nach dem Seitenwechsel begannen die Gäste zunächst aggressiver, die Körpersprache wirkte kraftvoller als noch in den ersten 40 Minuten, Hofer Torchancen suchten man dennoch weiter vergeblich. Eine Viertelstunde nach Wiederbeginn schnürte Jakob Tranziska dann seinen Doppelpack, entscheidenden Anteil daran hatte aber der hellwache Fabian Trunk. Denn nach seiner Balleroberung an der linken Strafraumkante behielt der Angreifer den Blick oben, spielte scharf vor das Tor und fand den mitgelaufenen Tranziska, der aus sechs Metern nur noch zum 3:0 einschießen musste! Das roch schon ziemlich nach Vorentscheidung, unter kräftiger Mithilfe der Gäste baute der FCE die Führung weiter aus, wirkte defensiv zudem bombensicher. Sieben Minuten später machte Marcel Först dann endgültig den Deckel auf die Partie, nachdem Hof eine Hereingabe nur unzureichend klären konnte, erreichte der aufgerückte Linksverteidiger den Abpraller zwanzig Meter vor dem Kasten, nahm sich ein Herz und traf mit einem fulminanten Strahl ins linke Seitennetz zum 4:0. Im Anschluss ließ das hohe Tempo der Partie allmählich nach, die Dominanz der Gastgeber war zu eindeutig und das Spiel auch schon gelaufen. In den Schlussminuten schwanden bei der Mannschaft von Trainer Ales Ivasko dann die Kräfte und so konnten Tim Dotterweich (74.), Moritz Kaube (77.) und in der letzten Minute erneut Dotterweich auf 7:0 erhöhen, ehe der sehr gute Schiedsrichter Stephan Czepluch ein Einsehen hatte und den Abpfiff ertönen ließ.
Schnellen Schrittes übt Tim Dotterweich (re.) hohen Druck auf den ballführenden Sven Schneider (li.) aus, der sich in dieser Szene aber nicht beirren lässt.
Hendrik Kowalsky
Insgesamt geht der Bamberger Kantersieg auch in der Höhe in Ordnung, die Mannschaft von Sebastian Schnugg hatte das Spiel von der ersten bis zur letzten Minute im Griff, ließ defensiv keine einzige gefährliche Abschlusschance zu und wirkte in den Zweikämpfen klar überlegen. Die vielfach noch ein Jahr jüngeren Hofer Bayern konnten körperlich zu wenig dagegen setzen und begannen das Spiel mit dem frühen Gegentor denkbar schlecht, einzig in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs wusste die SpVgg mitzuhalten. Spätestens mit dem 4:0 war die Begegnung dann endgültig entschieden, in den Schlussminuten brachen bei den Gästen dann alle Dämme. Somit wartet die SpVgg Bayern Hof weiter auf den ersten Sieg und musste heute viel Lehrgeld bezahlen, in einer Woche geht es zuhause gegen die mit vier Zählern gut gestartete SpVgg Weiden. Der FC Eintracht hingegen hat sein Potenzial am heutigen Tag eindrucksvoll abgerufen, neben der spielerischen Qualität in der Offensive wusste vor allem die herausragende Defensive zu gefallen, die praktisch keinen Zweikampf verloren geben musste. Bereits am Mittwoch steht für den FCE das nächste Heimspiel an, mit der SG Quelle Fürth dürfte dann eine ungleich schwerere Aufgabe bevorstehen. Können die Violetten dann jedoch erneut eine Leistung wie am heutigen Tage abrufen, dürfte auch gegen die Mittelfranken ein Dreier drin sein.
Spielbericht eingestellt am 16.09.2017 15:24 Uhr