Noch vor einer Woche war der FC Coburg in der Pole Position, was die Meisterschaft der U17-Bezirksoberliga anging. Doch gegen den starken Tabellendritten der JFG Rödental ließ die Vestestadt Federn und kam nicht über ein Remis hinaus. Davon profitierte die DJK Don Bosco Bamberg, die mit einem 2:0-Erfolg in Regnitzlosau den Platz an der Sonne einnahm und den Aufstieg in die Landesliga somit in eigener Hand hatte. Ein Heimsieg am letzten Spieltag gegen den bereits abgestiegenen FSV Bayreuth würde reichen, um das Team von Taner Binbir und Alkan Bag eine Klasse höher zu befördern. Geschenkt sollten die Wildensorger den Sieg allerdings nicht bekommen, das zeigte nicht zuletzt das Hinspiel, in welchem die DJK beim Tabellenvorletzten nur ein torloses Remis einfuhr. Bei strahlendem Sonnenschein empfingen die bestens vorbereiteten Hausherren mit laufendem Grill und kühlen Getränken die angereisten Zuschauer, so mussten "nur" noch die Schützlinge auf dem Kunstrasen ihre Pflicht erfüllen und den letzten Schritt gehen.
DJK-Angreifer Tobias Kaufmann (re.) setzt gegen den ballführenden Lukas Beyer (li.) nach.
Hendrik Kowalsky
Auf dem bereits zu früher Stunde glühend heißen Hauptplatz der Rudi-Ziegler-Sportanlage nahm die Partie von Beginn die erwartete Form an. Die Gastgeber diktierten das Geschehen, schoben geschlossen und sehr hoch auf, der FSV wurde tief in die eigene Hälfte gedrängt. Klare Torchancen entsprangen aus dem optischen Übergewicht zunächst nicht, einen ersten Warnschuss feuerte Hannes Kern in der zwölften Spielminute ab, Leander Anton im Bayreuther Gehäuse war jedoch zur Stelle. Vier Zeigerumdrehungen später zappelte der Ball dann doch im Bayreuther Kasten, Jannis Brütting wurde auf dem rechten Flügel freigespielt und flankte in den Sechzehner, wo Timm Ludwig gut antizipierte und das Leder aus elf Metern zum 1:0 unter die Latte beförderte! Große Freude unter den rund 80 Zuschauern, der so wichtige Führungstreffer war gefallen und die Gelb-Grünen machten sogleich weiter. Nur zwei Minuten später bekam Don Bosco einen Freistoß in halblinker Position zugesprochen, Jannis Brütting führte aus, Leander Anton war aber zur Stelle. Der Schlussmann ließ das Leder aber unglücklich prallen, Jeremias Arneth reagierte am schnellsten und staubte zum schnellen 2:0 für Bamberg ab! In der Folge presste das Team von Taner Binbir nicht mehr ganz so hoch, bei schweißtreibenden Temperaturen galt es natürlich auch die Belastung anzupassen, zumal der FSV nun mehr für das Spiel machen musste. Vom Gast war jedoch wenig zu sehen, weiterhin stand der Absteiger tief und fand in der Offensive so gut wie gar nicht statt, im gesamten ersten Durchgang gab das Team von Mark Herath keinen Torschuss ab. Stattdessen blieben die Wildensorger weiter am Drücker und als nach knapp einer halben Stunde Jeremias Arneth links im Strafraum in Szene gesetzt wurde, legte der Flügelspieler mit Übersicht zu Manuel Bauer quer, dessen Flachschuss zum 3:0 in die Maschen hoppelte! Damit war die Begegnung quasi entschieden, zu einseitig verlief die Partie bislang, der Meistersekt konnte kaltgestellt werden. Mit dem Pausenpfiff gelang der DJK sogar noch der vierte Treffer, Bisan Asadi foulte Hannes Kern im Strafraum, den fälligen Elfmeter verwandelte Kapitän Luis Drechsel sicher im linken Eck!
Luca Hofmann (li.) will Bisan Asadi (re.) abschütteln, der Mittelfeldmann zieht jedoch mit.
Hendrik Kowalsky
Der Schlussabschnitt gehörte ebenso klar wie die erste Halbzeit der DJK Bamberg, die Binbir-Elf kam engagiert aus der Pause und hätte beinahe prompt auf 5:0 erhöht. Nach Flanke vom Flügel köpfte Manuel Bauer das Spielgerät jedoch nur an den Querbalken, Glück für den FSV. In der 54. Minute baute der Klassenprimus seinen Vorsprung dennoch aus, Tobias Kaufmann wurde im Bayreuther Strafraum zu Fall gebracht, korrekterweise entschied der souveräne Schiedsrichter Leon Potuzhek erneut auf Strafstoß. Diesmal kam Torhüter Ben Olschewski nach vorne und schnappte sich das Leder, welches er anschließend cool rechts versenkte. Mittlerweile ging es nur noch um die Höhe des Bamberger Erfolgs, die Gäste waren um Schadensbegrenzung bemüht, zahlreiche Auswechselungen taten dem abflauenden Spielfluss nicht gerade gut. Angesichts der Hitze und des klaren Spielstands war dies jedoch nicht verwunderlich, auf beiden Seiten leerten die Trainer ihre Auswechselbänke und gaben wenig eingesetzten Spielern die Gelegenheit, aktiv mitzuwirken. So entwickelte sich der zweite Durchgang immer mehr zum lauen Sommerkick, das halbe Dutzend machte Don Bosco dennoch voll. Wieder war es Tobias Kaufmann, der mit einem starken Dribbling in den Bayreuther Sechzehnmeterraum zog und schließlich von den Beinen geholt wurde, zum dritten Mal an diesem Tag zeigte Schiedsrichter Potuzhek berechtigterweise auf den Elfmeterpunkt. Diesmal übernahm der eingewechselte Felix Hertlein die Aufgabe und blieb ähnlich entspannt wie seine Teamkollegen. Flach rechts verwandelte Hertlein zum 6:0-Endstand, ehe die Schlussminuten ereignislos verstrichen. Stattdessen wurden die Meistershirts ausgepackt, die Eltern hielten Schale und Banner parat, die Meisterschaft war unter Dach und Fach gebracht!
Jeremias Arneth (li.) stoppt ein flaches Zuspiel, Adrian Terakaj (re.) hält Sicherheitsabstand.
Hendrik Kowalsky
Zweifellos verdient setzt sich die DJK Don Bosco Bamberg gegen den FSV Bayreuth also mit 6:0 durch und erringt damit den Titel der Bezirksoberliga. Damit gelingt den B-Junioren von Taner Binbir und Alkan Bag ein fast historischer Erfolg, spielten die Wildensorger in der U17 doch noch nie auf Landesebene mit. Das wird nun der Fall sein, sicherlich sehr zur Freude des kommenden Trainers Andreas Baumer. Nur in den ersten Minuten hatten die Hausherren kleinere Probleme, behielten gegen tief gestaffelte Gäste aber den benötigten kühlen Kopf und legten nach dem Führungstor prompt die weiteren Treffer nach. Bei Kaiserwetter konnten Fans und Eltern des Teams schon zur Pause mit der Sonne um die Wette strahlen, der 4:0-Halbzeitstand beseitigte letzte Zweifel am Aufstieg. Nach der Pause ließen es beide Mannschaften ruhiger angehen, der FSV vermied immerhin eine allzu hohe Klatsche und steigt mit Würde in die Kreisliga ab. Für die DJK endet eine spannende Saison also mit der Schale, die Konkurrenz aus dem Coburger Raum wird im neuen Jahr einen weiteren Versuch starten müssen.
Spielbericht eingestellt am 02.06.2019 16:15 Uhr