Im letzten Heimspiel der Saison stand für den FC Eintracht Bamberg II nochmal ein echtes Highlight bevor, denn mit der DJK Don Bosco reiste der Stadtrivale zur Armeestraße und damit bot sich dem Team von Dominik Garbatz die Chance, sich für die Hinspielniederlage zu revanchieren. Die äußeren Bedingungen erschwerten die Aufgabe für alle Akteure allerdings, bei schon vormittags großer Hitze schien die Luft zu kochen, als sich die Mannschaften auf dem Kunstrasenplatz "aufwärmten". Hinsichtlich der sportlichen Situation konnte man dieses Duell hüben wie drüben entspannt angehen, auf Rang Vier bzw. Fünf liegend gingen weder die Violetten, noch die Grün-Gelben mit Druck in die Partie und so durfte man auf ein spannendes Nachbarschaftsduell hoffen, in dem die Kleinigkeiten den Ausschlag bezüglich Sieg oder Niederlage geben würden.
FCE-Angreifer Tarius Mann (vo.) hat eine knifflige Aufgabe gegen Can Seven (hi.) zu bewältigen, er muss schließlich abdrehen.
Hendrik Kowalsky
Von Beginn an entwickelte sich eine höchst intensive und temporeiche Begegnung, beide Teams suchten den Weg nach vorne und schalteten auf dem engen Kunstrasenplatz blitzschnell von Abwehr auf Angriff. Die erste Torchance resultierte in der sechsten Spielminute aber aus einem ruhenden Ball, in 17 Metern Torentfernung legte sich Don Boscos Dennis Gerigk einen Freistoß zurecht, Anton Bayer im Kasten der Bamberger Eintracht lenkte den Ball aber um den Pfosten. Den etwas besseren Eindruck machten schon bald die Gäste, mit hoher körperlicher Präsenz behielt die Mannschaft von Matthias Behr in der Mehrzahl aller Zweikämpfe die Oberhand und zwang den FCE häufig zu Steilpässen, die ebenso schnell wieder zurück in die Spielhälfte der Gastgeber gelangten. In der 19. Minute war es erneut die DJK mit der Gelegenheit und diesmal hätte der Ball im Netz zappeln müssen, nach schöner Hereingabe von Noah Seven traf der eingelaufene Timo Gittel den Ball im Rutschen aber nicht richtig, aus sechs Metern bugsierte der Angreifer das Spielgerät rechts am Tor vorbei. Die B2 des FC Eintracht schien in dieser Phase Probleme zu haben, körperlich auf Augenhöhe zu begegnen, der Gast übernahm zunehmend das Kommando und vereinte mehr Ballbesitz auf sich, ließ in der Folge aber häufig die Genauigkeit im letzten Drittel vermissen. Es dauerte bis zur 34. Minute, ehe auch die Hausherren einen gefährlichen Torabschluss zustande brachten, Jonas Holmbom schoss nach starker Kombination über mehrere Stationen von der rechten Strafraumkante aber knapp vorbei. Auf der Gegenseite ging es keine 60 Sekunden später plötzlich rund, Keeper Lukas Pflaum macht nach dem Abstoß das Spiel sofort schnell, in der gegnerischen Hälfte gelangte der Ball zu Luis Drechsel, der an der Strafraumgrenze schön den mitgelaufenen Lucas Schmitt bediente. Frei vor Anton Bayer blieb der Angreifer dann ganz cool, per Flachschuss vollendete Schmitt aus zwölf Metern ins lange Eck besorgte die verdiente Pausenführung für die Wildensorger!
Im Kopfballduell mit Nils Schlosser (re.) springt Can Seven (li.) eindeutig höher und klärt konsequent.
Hendrik Kowalsky
Im zweiten Durchgang sahen rund 50 Zuschauer eine Heimelf, die nach einer Lücke in der Wildensorger Dreierkette suchte, sich an der kompakt stehenden Behr-Elf aber meist die Zähne ausbiss. Die DJK lauerte ihrerseits auf gute Kontergelegenheiten und erspielte sich in der Folge auch zahlreiche Möglichkeiten, mehrmals klärten die Hausherren in allerhöchster Not. Nach gut einer Stunde war es Noah Seven, der in einer Überzahlsituation im Strafraum freigespielt wurde, von Fabio Arnoldo aber noch stark abgedrängt wurde, aus dieser Szene hätte der Angreifer mehr machen müssen. So ging es allmählich schon in die Schlussviertelstunde und eröffnet wurde die Endphase mit einem schrillen Pfiff des souveränen Schiedsrichters Dominic Strasser. DJK-Schlussmann Lukas Pflaum konnte zunächst noch parieren, der Abpraller landete jedoch bei Jonas Holbom am rechten Strafraumeck, der kurz darauf von Martin Merklinger umgerempelt wurde. Strasser entschied sofort auf Strafstoß, eine korrekte Entscheidung, da hätte sich Merklinger cleverer verhalten müssen. Zum Elfmeter trat schließlich Bastian Bier an und der Sechser löste seine Aufgabe eiskalt, per Flachschuss verwandelte Bier und stellte auf 1:1! Mit offenem Visier wurden die letzten Minuten angegangen, beide Teams spielten jetzt auf Sieg und wollten sich für eine schweißtreibende Partie belohnen. Gelingen sollte der Treffer in der 75. Minute den Hausherren, denn nach einem weiten Ball von Torhüter Anton Bayer, der mit seinem Abschlag das gesamte Feld überbrückte und Jonas Schönlein fand, fand sich der aufgerückte Außenverteidiger plötzlich frei vor Lukas Pflaum wieder. Mit einem technisch sauberen Heber überwand Schönlein den Schlussmann und drehte nach seinem 2:1-Siegtreffer jubelnd ab! Don Bosco versuchte anschließend noch einmal alles, ging volles Risiko und drängte auf das 2:2, es blieb jedoch beim knappen Derbysieg für die Gastgeber.
Vor dem Gästestrafraum zieht Jonas Schönlein (vo.) quer, Jannis Brütting (hi.) macht die Innenseite dicht.
Hendrik Kowalsky
Insgesamt verdienten sich die Hausherren den knappen Sieg mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einer tadellosen Einstellung, nach dem Seitenwechsel legte die Garbatz-Elf eine Schippe drauf, auch wenn es den Elfmeter als Dosenöffner brauchte. Fortan wirkten der FCE II zielstrebiger, der jüngere Jahrgang marschierte und hatte letztlich das Quäntchen Glück auf seiner Seite. Somit endet eine sportlich überzeugende Saison, im kommenden Spieljahr gilt es die Qualität dann als B1 in der Landesliga abzurufen. Die Wildensorger hingegen müssen ihre Hoffnungen auf den dritten Tabellenplatz nach der fünften Saisonniederlage begraben, im abschließenden Heimspiel gegen die JFG Luisenburg geht es zum Abschied von Trainer Matthias Behr nur für die Gäste noch um den Klassenerhalt.
Spielbericht eingestellt am 09.06.2018 15:48 Uhr