Es war das Spitzenduell zu Beginn der Rückrunde, das gleich über Aufstieg oder den möglichern, undankbaren Platz 2 entscheiden konnte. Nach dem Remis im Hinspiel hatten beide Mannschaften anschließend die Punkte komplett abgeräumt und sich somit mit großem Vorsprung gemeinsam an die Spitze gesetzt. Nachdem aber nur der Tabellenerste in die Kreisliga kommt, konnte zu diesem frühen Zeitpunkt bei direkten Duell bereits eine Vorentscheidung im Tltelrennen fallen. Dabei hatte die Rivalen personell alles aufgeboten, was der Kader hergibt - auch wenn Gästetorjäger Alexander Elflein etwas angeschlagen in die Partie ging. Trotz kühler Witterung fanden zudem etwa 100 Besucher am samstagvormittag den Weg an den Neudrossenfelder Kunstrasenplatz und sollten für ihr Kommen belohnt werden.
Ständiger Unruheherd: Alexander Elflein (am Ball) ist in den Strafraum eingedrungen.
Hans Wunder
Voraussetzung für die Taktik der Gäste, erfolgreich mit Kontern zu agieren, dürfte gewesen sein, den eigene Kasten so lange wie möglich sauber zu halten. Doch dieses Konzept wurde von Manuel Hermannsdörfer schnell durchkreuzt. Nach einem Einwurf stand der Neudrossenfelder Offensivmann alleine vor Keeper Max Hauptmann und ließ dem Schlußmann keine Chance. Da war noch nicht einmal eine Minute gespielt. Doch die Zapfendorfer ließ das anscheinend völlig kalt. Während sich SV-Coach Vitus Schmid noch ärgerte und "Wacht endlich auf" rief, kamen seine Schützlinge offensiv langsam in die Spur. Und als Alexander Elflein in die Mitte des Strafraumes zog und etwas behakt wurde, zeigte der Referee auf den Punkt - eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Nach dem Ausgleich entwickelte sich dann aber eine muntere Partie mit Torchancen auf beiden Seiten. Doch plötzlich riss bei Zapfendorfern der Faden und es schien, als müssten sie dem hohen Tempo in den Anfangsminuten Tibut zollen. Deshalb waren die Gastgeber eine Viertelstunde vor der Halbzeit plötzlich Herr im Ring, kamen zu guten Gelegenheiten und schnürten den Gegner förmlich ein. Als dann auch noch Felix Seelmann nach einem Diagonalpass ein respektables Luftloch schlug und Niklas Biener am Fünfmetereck völlig frei zum Abschluss kam, raschelte es im Karton. Der Neudrossenfelder wuchtete das Leder ins lange Eck und sorgte dafür, dass sein Team nicht unverdient mit knappem Vorsprung in die Kabine ging.
Schwer zu bremsen: Auch diese Flanke von Manuel Hermsdörfer (re.) war nicht zu verhindern.
Hans Wunder
Gästecoach Vitus Schmid war nicht entgangen, dass einige seiner Akteure Probleme mit der Luft hatten und wechselte deshalb gleich dreimal in der Pause aus. Danach stand wieder eine andere Zapfendorfer Mannschaft auf dem Feld, die jetzt die Begegnung eindeutig bestimmte. Die etwas passive Heimelf musste zur Kenntnis nehmen, dass das gnadenlos bestraft wurde, denn der eigewechselte Oliver Mirwald verwertete erst einen Abpraller per Direktabnahme und brachte kurze später nach einem weiteren Freistoß auch noch seine Kopfballstärke zur Geltung - danit war die Partie komplett gedreht. Doch jetzt waren die Förster-Schützlinge wieder gefordert und hatten große Mühe, überhaupt Gelegenheiten zu erarbeiten. Wenn es überhaupt gefährlich wurde, war TSV-Kapitän Manuel Hermsdörfer daran beteiligt, als erst sein Kopfball im letzten Moment entschärft werden konnte und dann sein Flachchuss um Haaresbreite am Pfosten vorbeistrich. Und als fast niemand mehr mit dem Ausgleich gerechnet hatte, lag sich die Heimelf dann doch noch in den Armen. Bei einem Freistoß von der Mittellinie übernahm extra Keeper Alexander Masel die Ausführung, um einen zusätzlichen Mann im Strafraum zu postieren. Zwar wurde der erste Ball noch weggeköpft, doch das Leder landete genau vor den Füße von Tobias Lauerbach, der sich aus dem Gewühl davongestohlen hatte. Und der TSV-Angreifer machte kein langes Federlesen, zog direkt ab und schon schlug es ein und alles war wieder offen.
Das Spitzenspiel hielt, was es versprach. Unter dem Strich war die Punkteteilung gerecht, hilft aber keinen der beiden Aufstiegsrivalen weiter.Deshalb gilt es jetzt für beide Teams, auch gegen nominell schwächere Gegner konzentriert zu bleiben - und wenn das gelingt, sieht man sich nach der Saison beim Entscheidungsspiel wieder.
Spielbericht eingestellt am 19.03.2016 20:57 Uhr