In seinem letzten Spiel als Trainer konnte der nach fünf Jahren scheidenden Hollfelder Trainer Rudi Bezold bis auf seine langzeitverletzten Akteure aus dem Vollen schöpfen. Und auch sein Gegenüber "Icemen" Kari Reyr Jonsson Beck hatte eine Truppe zur Verfügung, die der erfolgreichen Vorrundenmannschaft weit mehr ähnelte als der in der Rückrunde chancenlosen Equipe, die nur einen mickrigen Zähler aus zwölf Partien holten. Dennoch: Die Hollfelder, die nach einer Miniserie den Sprung auf den Nichtabstiegsplatz zum Saisonende versimpelten, galten als Favorit. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Felix Brand (rot) läuft Kapitän Julian Zweier ab.
Andreas Bär
Die Hollfelder merkten schnell, dass die Main-Aurachtaler weit stärker agierten als zuletzt. Der Coach, als Isländer derzeit erklärlicherweise bester Laune, instruierte seine Mannen vor einer wahren Hitzeschlacht gut - es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe. In einem Abnutzungskampf hatten die Hollfelder die Führung auf dem Schlappen, doch Jonas Heinz stand vor seinem Torerfolg im Abseits. Auf der Gegenseite versäumte es die Bezold-Elf einen guten Vorstoß über die linke Seite energisch genug zu verteidigen, die punktgenaue Hereingabe versenkte Christoph Hopf kurz vor dem wohlverdienten Pausentee eiskalt. Ein Treffer, der den in diesem Jahr bislang sieglosen Main-Aurachtalern perfekt in die Karten spielte. Bei tropischen Temperaturen beorderte Jonsson Beck seine Mannschaft in die Defensive und ließ in der zweiten Hälfte in aller Kompromisslosigkeit das Konterspiel über Elewi, Moustafa und Zweier praktizieren. Ein mehr als probates Mittel gegen immer wieder anrennende Hollfelder.
Julian Kraus ahnt, was gleich kommen wird: Abdullah Elewi hat ihn überspielt.
Andreas Bär
Schließlich rannten die Hollfelder ein ums andere Mal an - einzig taten sie das kopf- und zunehmend auch kraftloser als noch vor der Pause. Als dann mit Lukas Weiß, er stoppte einen Ball mit der Brust und bekam daraufhin keine Luft mehr, der Kicker mit dem besten Spielaufbau aus der eigenen Viererkette auch noch verletzungsbedingt raus musste, schwammen die Hollfelder Felle allmählich davon. Reihenweise zogen sie Standards aus dem Halbfeld zu eng an Keeper Hirt heran, der diese regelmäßig sicher aus der Luft pflückte. Auf der anderen Seite bröckelte die gute und robuste Abwehrarbeit vor allem gegen Elewi. Der krönte seine starke Leistung und machte den Deckel drauf, als er alleine vor Schatz auftauchend sauber einlupfte und das Leder punktgenau neben den Pfosten platzierte. Der Ursprung: Einmal mehr ein ungenauer Flankenball der Hollfelder, der mühelos geklärt wurde und postwendend vor dem Schatzschen Tor bei Elewi landete. Nur noch Ergebniskosmetik war der Schlusspunkt von Kapitän Jonas Zweier, der ebenfalls alleine vor Schatz auftauchend vehement einnetzte.
Alleine vor Florian Schatz auftauchend überlupft ihn Abdullah Elewi und trifft punktgenau.
Andreas Bär
Während die Hollfelder nach nur einem Jahr wieder den bitteren Gang nach unten antreten müssen, dürfen die Main-Aurachtaler den nächsten Versuch unternehmen, eine konstant gute Saison auf die Matte zu zaubern.
Spielbericht eingestellt am 23.06.2016 23:03 Uhr