Nach dem man sich vor einigen Wochen von seinem langjährigen Trainer Andreas Speer getrennt hat, gab es dann unter dem neuen Coach Ludwig Preis zwei Unentschieden und einen Sieg. Der Eltersdorfer Trainer war vor allem mit der Trainingsleistung in dieser Woche sehr zufrieden und so wollte er heute im Derby die Punkte aus Bruck entführen. Sein Trainerkollege Normann Wagner gab sich vor dem Spiel gelassen und schob die Favoritenrolle den Gästen in die Schuhe. Er wusste aber, dass seine junge Mannschaft hochmotiviert war und das Spiel unbedingt gewinnen wollte.
Wieder ist es der Eltersdorfer Bastian Leikam (vorne schwarz), der nach einer Ecke versucht den Ball zu verlängern
Armin Appelt
Beide Teams gingen fast mit der identischen Taktik in das Spiel. Hinten mit einer Viererkette, davor zwei Sechser und einem vorgezogenen Mittelfeldspieler, dann ein Stoßstürmer, der unterstützt wurde von zwei offensiver Außenbahnspielern. Von Anfang an nahmen die Gäste aus Eltersdorf das Spiel in die Hand und drückten die Gastgeber in die eigene Hälfte. Am Anfang war es immer wieder Michael Jonczy, der die Abwehr der Hausherren beschäftigte. Doch zwei Mal scheiterte er aus aussichtsreicher Position am Brucker Torhüter Andreas Sczudlek. Aufregung dann im Eltersdorfer Fanblock, als nach einer Ecke von der linken Seite in der Mitte Tobias Strauss zum Kopfball hochstieg. In der Luft bekam er von einem Brucker Spieler einen leichten Schupser, der ausreichte um ihn am Torabschluss zu hindern. Doch die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm. Als die Brucker dann in der 15. Minute das erste Mal vor dem Tor der Gäste auftauchten, landete der Ball zur Überraschung aller gleich im Netz. Nach einer Ecke von der linke Seiten, die an den zweiten Pfosten gezogen wurde, köpfte der Eltersdorfer Kapitän Florian Schmidt unhaltbar für seinen Keeper ins eigene Tor. So stand es eigentlich aus dem Nichts heraus 1:0 für die Heimelf. Was folgte waren wütende Angriffe der Eltersdorfer. Kuno Kessler scheiterte zwei Mal am glänzend aufgelegten Heimtorhüter. Einmal lenkte der Neuzugang aus Freising den Ball zur Ecke und das andere Mal drückte er den Ball mit den Fingerspitzen an die Latte. Immer wieder tauchten die Gäste gefährlich vor dem Brucker Tor auf, doch zumeist vergaben sie die Chancen kläglich oder scheiterten am FSV-Torhüter Andreas Sczudlek. So kam es dann, wie es kommen musste. Nach einer der zahlreichen Eltersdorfer Ecken, schalteten die Brucker blitzschnell um und Adem Selmani schickte mit einem Traumpass Klaus Foith auf die Reise, dieser konnte das Laufduell für sich entscheiden, schlug einen Hacken und schoss den Ball dann mit dem linken Fuß vorbei am Eltersdorfer Torhüter zur 2:0-Führung ein. Dann sogar die große Chance kurz vor der Pause für Adem Selmani seine Farben mit 3:0 in Führung zu bringen, doch brachte dieser den Ball alleine vor Keeper Matthias Lang nicht im Tor unter. Das wäre dann wohl auch des Guten zu viel gewesen und so ging es dann mit der doch sehr schmeichelhaften Führung von 2:0 für den FSV in die Kabine.
Powerplay im Strafraum der Brucker. Hier versucht es der Eltersdorfer Oliver Seybold mit einer Direktabnahme.
Armin Appelt
Gästecoach Ludwig Preis reagierte zur Pause und brachte für den enttäuschenden Gerhard Strobel André Puscher. Dieser ordnete sich auf die zentrale offensive Mittelfeldposition ein, dafür rückte Eleftherios Sadikis auf die linke Außenbahn und Oliver Sybold auf die rechte Außenbahn, die vorher Gerhard Strobel inne hatte. Der FSV Erlangen-Bruck kam unverändert aus der Kabine. Mit André Puscher bekam das Eltersdorfer Spiel mehr Struktur und der Ball lief teilweise perfekt per Direktpassspiel durch die eigenen Reihen. Doch meist blieb der finale Pass aber aus oder die Brucker Verteidigung bekamen immer wieder einen Fuß dazwischen. In dieser Phase des Spiels gab es kaum Entlastungsangriffe der Heimelf. Im Gegenteil, je länger das Spiel dauert igelte sich das junge Team immer mehr ein und stemmte sich mit Können und etwas Glück gegen den Anschlusstreffer. In der 66. Minute hätte dieser aber fallen müssen. Nachdem André Puscher wieder einmal das Mittelfeld überbrückte und auf der rechten Seite Oliver Seybold freispielte, flankte dieser in die Mitte des Brucker Strafraums. Dort kam der Ball genau zu Eleftherios Sadikis, der aus gut sieben Metern den Ball an den rechten Pfosten schoss. Immer wieder berannten die Eltersdorfer Spieler das Heimtor, doch die Abwehrkette und der Torhüter des FSV Erlangen-Bruck bildeten ein unüberwindbares Bollwerk für Jonczy & Co. Eltersdorf bäumte sich noch einmal zehn Minuten vor Schluss auf. Nach einem Zuspiel von Michael Jonczy scheiterte der eingewechselte Aleksander Sekulic mit seinem Flachschuss an Keeper Andreas Sczudlek. Nur wenige Sekunden später hämmerte Yilmaz Topcu aus gut 25 Metern einen Schuss an die Unterkante der Latte. Nach dieser Aktion hatte man das Gefühl die Eltersdorfer könnten noch Stunden weiterspielen, aber ein Tor würde ihnen trotzdem nicht mehr gelingen. Da halfen auch die fünf Minuten Nachspielzeit von Schiedsrichter Manuel Steigerwald nichts mehr und es blieb dann beim 2:0-Heimsieg für den FSV Erlangen-Bruck II im Derby gegen den SC Eltersdorf.
Die Eltersdorfer waren über 90 Minuten die tonangebende Mannschaft. Doch wer keine Tore erzielt, kann auch kein Spiel gewinnen. Drei Mal scheiterten sie am Aluminium, über ein halbes Dutzend Mal am super aufgelegten Heimtorhüter. Das Brucker Spiel hingegen war unwahrscheinlich effektiv. Drei Chancen zwei Treffer so lautete die super Bilanz in diesem Spiel. Man muss dieser Brucker Mannschaft ein riesen Kompliment machen, denn die Mannschaft zeigte sich als richtige Einheit, gab keinen Ball verloren und präsentierte sich sehr zweikampfstark. Im Team von Trainer Normann Wagner standen in der Anfangsformation vier aktuelle U19 Spieler auf dem Platz und auch der Rest der Truppe hat kaum die 20 Jahre überschritten. Die Zukunft wird mit Sicherheit diesen Spielern gehören und das ist auf die gute Jugendarbeit der vergangenen Jahre zurückzuführen.
Spielbericht eingestellt am 02.10.2010 19:59 Uhr