Ferienzeit ist nicht immer einfach für Trainer von Jugendmannschaft, doch Aushilfscoach Walter Siegert konnte sich auf seine Mannen verlassen, denn er konnte nahezu auf sein komplettes Aufgebot zurückgreifen. Nur Louis Groll hatte noch etwas Trainingsrückstand, da er erst seit Mittwoch wieder aus dem Urlaub zurück ist. Nicht besonders dagegen die Lage beim Gast, denn bis Mittwoch wusste man noch nicht einmal, ob man mit einer A-Jugend an den Start gehen kann. Darüber hinaus musste "Notnagel" Armin Köllner auch noch auf drei Akteure verzichten, die nicht mit von der Partie sein konnten. Kurz darauf eröffnete Wagner allerdings den Torreigen. Herrlich von Schornbaum in Szene gesetzt, ließ er auch dem Schlussmann keine Chance und konnte sich zum ersten Mal feiern lassen - wohl noch nicht ahnend, was da noch folgen sollte.
Bereits zu Beginn war Justin Wagner (re.) kaum zu halten. Hier zieht er an Fabian Borchers (li.) vorbei.
Thomas Schrems
Von Beginn an dominierten die Hausherren diese Partie und forcierten das Angriffsspiel. Das Schema war eigentlich immer das Gleiche. Häufig wurde der Ball von Taktgeber Elias Schornbaum in die Schnittstelle der Abwehr gespielt und genau auf solche Situationen lauerte der wieselflinke Angreifer Wagner im Tirschenreuther Sturm. Genau eine solche Spielsituation brachte den ersten Torschuss, doch Wagner zielte noch am Kasten vorbei. Nach einer Viertelstunde setzte sich erneut Schornbaum durch und brachte den Ball in die Mitte. Dort verpasste allerdings Julian Burger die Kugel, der kurzfristig in die Startelf gerückt war, weil sich Dave Lewis beim Treffpunkt verspätete. Nur fünf Minuten später agierte der Torschütze zum Vorlagengeber. Mit einem herrlichen Solo vernaschte er mehrere Gegenspieler und legte dann quer zu Tobias Sammüller, der aus knapp elf Metern keine Mühe hatte und zum 2:0 einschenkte. Anschließend nahm die SG Tirschenreuth etwas Tempo aus der Partie und auch die Gäste kamen zu so etwas wie Offensivaktionen. Dabei hätte es nach einem Knaller von Deniz Demirhan auch 1:2 heißen können, der Schuss landete allerdings am Querbalken. Das war aber über weite Strecken der Partie einfach zu wenig, was die Westler in der Oberpfalz anboten. Häufig verstrickten sich die Offensivspieler in Einzelaktionen und rannten sich so immer wieder fest. Innerhalb von sechs Minuten machte die Heimelf mit vier Treffern kurz vor der Halbzeit den Deckel endgültig auf die Partie. Dabei ließ sich der Gast viel zu einfach ausspielen, so dass meist bereits ein Pass ausreichte, um vor dem bedauernswerten Schlussmann aufzutauchen und einzuschießen. Somit ging es mit einem 6:0 in die Pause und der Gewissheit, dass es wohl nur noch um die Höhe des Sieges gehen würde.
Aktivposten im Spiel des FC Tischenreuth: Elias Schornbaum (re.) spielt den Ball vor Fahim Siddiqi (li.).
Thomas Schrems
Große Spannung kam natürlich im zweiten Durchgang nicht mehr auf, dafür war der Vorsprung einfach zu deutlich, den sich die von Coach Walter Siegert betreute Mannschaft heraus geschossen hatte. Die Westler ließen auch die Köpfe hängen und hatten wohl auch nur noch ein Ziel: Nicht zweistellig zu verlieren. Vor allem ein Spieler hatte da allerdings etwas dagegen: Justin Wagner. Er brannte im zweiten Durchgang noch einmal ein wahres Feuerwerk ab und konnte so insgesamt acht Treffer erzielen. Dabei machte es die Hintermannschaft der Hofer allerdings nicht immer recht geschickt, denn meist waren es Alleingänge, die dann zu Toren führten und so konnten die Tirschenreuther in der zweiten Hälfte das Ergebnis in regelmäßigen Abständen in die Höhe treiben. Von den Oberfranken war kein Aufbäumen zu erkennen und ergaben sich spätestens nach dem zehnten Gegentreffer komplett ihrem Schicksal und ließen die restliche Spielzeit über sich ergehen. So wird es für die Hofer wohl schwer in der Liga, überhaupt Punkt zu holen.
Julian Burger (li.) behauptet die Kugel gegen Mohammadi Amir (re.).
Thomas Schrems
Mit diesem Sieg hat sich die Mannschaft der (SG) Tirschenreuth erst einmal auf die Spitze der Kreisliga gesetzt und die Konkurrenz wird auch gewarnt sein, denn im nächsten Spiel wird man mit Sicherheit auf keine Mannschaft treffen, die mit Hauruck-Fußball gegen die Tirschenreuther agiert. Nach einem Spiel ist es sowieso noch schwer, ein Fazit zu ziehen, doch 15 Treffer müssen auch erst einmal erzielt werden. Die Hofer hingegen werden einiges umstellen müssen, damit es in der nächsten Partie besser läuft. Sicherlich lag auch viel daran, dass man erst seit kurzem in dieser Formation zusammen aufläuft. Hoffnung setzt man natürlich in die drei Spieler, die noch zum Team stoßen werden.
Spielbericht eingestellt am 10.09.2016 20:18 Uhr