Beide Mannschaften hatten das Auftaktspiel in den Sand gesetzt, hatten aber unterschiedliche Voraussetzungen. Tennenlohe spielte eigentlich gut mit in Hersbruck, zahlten dann aber Lehrgeld, wie es Gästetrainer Aleksandar Abutovic aus der Entfernung bezeichnet. “Wir sind hingegen überhaupt nicht ins Spiel gekommen, wenn wir unsere Leistung abrufen, dann bin ich optimistisch, dass wir heute einen Sieg holen.” Die Hausherren wollten natürlich auch gewinnen (Trainer Farhan: “Wir wollen jedes Spiel gewinnen”), mussten aber kurzfristig umstellen. Beim Warm machen musste Philip Smit-Wiesner passen und wurde durch Sebastian Essensohn ersetzt. Ansonsten fehlte im Vergleich zum Auftakt auch noch Kapitän Alwin Dewes.
Mit der Brust nimmt David Hinrichs den Ball vor Nicola Merkl an.
Sebastian Baumann
Engagiert gingen beide Mannschaften in die Partie, zeigten aber auch eine teilweise nervöse Vorstellung. Die erste Hälfte hatte nach einem kurzen Zögern von Tennenlohes Keeper Momber die Gäste in Person von Adrian Holfelder, dessen Lupfer aber noch vor der Linie geklärt werden konnte. Danach übernahm der SVT immer mehr das Heft des Handelns in die Hand - biss sich aber an der gut stehenden Defensive der Gäste oft die Zähne aus. Dennoch hätte der Aufsteiger führen müssen als sich Sven Röwe schön auf der linken Seite durchgesetzt hatte und in die Mitte legte. Doch dort scheiterte der freistehende David Hinrichs an einem Abwehrbein auf der Linie. Als sich dann nach einem Freistoß von Sven Röwe der Laufer Keeper und sein Mitspieler uneins waren und der Ball am langen Pfosten vorbeirutschte, roch es erneut nach einem Gegentreffer für die Gäste. Keine zwei Minuten später hätte es aber fast auf der anderen Seite geklingelt. David Hinrichs hatte den Ball von seinem Keeper bekommen und passte zurück - direkt in die Beine eines Laufers, der das Spielgerät in die Mitte durchsteckte. Keeper Momber konnte dem grätschenden Marc Schober den Ball aber gerade noch vom Fuß fischen. Erst nach knapp 30 Minuten wurde es dann wieder konstruktiver. Sven Röwe legte einen scharfen Flachpass an der Strafraumkante gekonnt auf Arnold zurück, der aber deutlich am Kasten vorbeischlenzte. Fünf Minuten später forderten die Gäste einen Strafstoß, als ein Laufer im Strafraum von den Beinen geholt wurde. Den durchaus möglichen Elfmeter verweigerte der Schiedsrichter allerdings. Drei Minuten später fiel dann der verdiente Führungstreffer der Hausherren. Die Gäste bekamen den Ball nicht weg, der bei Arnold landete. Der Offensivmann legt ab auf Daniel Böning, der überlegt ins Eck vollendete. Tennenlohe hatte sogar noch die Chance auf den zweiten Treffer, aber eine Hereingabe von Röwe verfehlte den Mitspieler nur um Zentimeter. Und Lauf? Als alles mit dem Pausenpfiff rechnete, stand auf einmal Adrian Holfelder vor dem Kasten der Hausherren und schweißte die Kugel zum überraschenden Ausgleich in die Maschen.
John Schihade im Duell mit Adrian Holfelder (rechts).
Sebastian Baumann
Das späte Tor hatte die Gäste geweckt, die einen gedanklich deutlich schnelleren Eindruck nach dem Pausentee machten. Nach der ersten Ecke hatte Sven Rothhaar, die große Chance auf den Führungstreffer, traf den Ball aber nicht richtig. Praktisch im Gegenzug hatte zwar Sven Röwe die Tennenloher Führung auf dem Schlappen, scheiterte aber mit einem wuchtigen Schuss aus der Luft an Keeper Kaiser, danach übernahm aber immer mehr der Gast das Kommando. In der 61. Minute belohnte sich die Abutovic-Truppe dann auch. Nach einem feinen Spielzug, spielte Adrian Holfelder Stürmer Marc Schober perfekt frei, sodass dieser den Ball ins leere Tor schieben konnte. Kurz danach zog der Torschütze ab, traf aber nur die Hand seines Gegenspielers. Statt des geforderten Elfmeters bekam Schober allerdings die Gelbe Karte wegen Meckerns vor die Nase gehalten. Beides richtige Entscheidungen des Referees. Weiter ging es mit den Schober-Minuten: Einmal wurde der Stürmer auf der linken Seite freigespielt und schlenzte die Pille nur um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei, dann spielte der eingewechselte Konstantin Träger seinen Sturmführer perfekt frei, doch Schober lupfte den Ball über Keeper und Kasten. Kurz vor dem Ende wurde es noch einmal turbulent. Erst holte sich Kevin Lippert nach einem rüden Einsteigen von hinten die Rote Karte, dann schoss der eingewechselte Julius Nwosu über den Kasten. Und dann gab es ja noch Marc Schober, der in der 82. Minute seinen Hattrick vollendete. Nach einem Flachpass in die Tiefe löste sich der Stürmer geschickt und machte das 2:4 überlegt ins lange Eck. Zwar konnte der SVT noch einmal verkürzen durch Paul Schulze-Zachau und Daniel Böning, doch die beiden Treffer kamen am Ende zu spät. Zum einen weil Marc Schober noch zwei schöne Chancen hatte und zum anderen Jan Oldekop in der letzten Minute aus zentraler Position den Ball nur in Richtung Tor schusserte, anstatt sauber abzuschließen. So zitterte sich Lauf trotz eine sehr guten zweiten Hälfte zum ersten Saisonsieg.
David Hinrichs grätscht Johannes Gabsteiger in die Parade.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 04.08.2019 17:12 Uhr