Vor dem Spiel zwischen dem SV Schwaig und dem noch sieglosen Post SV aus Nürnberg waren die Rollen klar verteilt. So gingen die Hausherren um Trainer Denis Opcin als klarer Favorit in diese Partie, die beiden Neuzugänge Wolf und Bauer, die wie berichtet aus Feucht nach Schwaig kamen, waren in der ersten Elf dabei. Verzichten musste der SV auf den langzeitverletzten Christoph Weber, seine Lücke sollte weiterhin Fabian Dünfelder schließen, der bis dahin schon zehn Mal ins Schwarze traf. Ganz anders sah es beim Gast aus Nürnberg aus. Mit Trebes und Pfeffer verließen vor der Saison die treffsichersten Spieler die Post, sechs geschossene Tore und bislang nur zwei Punkte zeigen deutlich, dass Abgänge dieser Größenordnung nur schwer zu kompensieren sind. Zudem fehlten etliche Spieler verletzungs- und urlaubsbedingt, unter anderem auch Trainer Wolfgang Lutz mit Sohn und Spieler Sebastian. Dem noch nicht genug, stand Stürmer Peric im Stau, der Stürmer der Post sollte den Anpfiff verpassen. Seinen Platz in der ersten Elf nahm Holger Luft ein.
Selten konnte der Gast aus Nürnberg den SV Schwaig ärgern.
Matthias Hofmann
Bei starken Regenfällen begann die Partie erwartungsgemäß und der SV Schwaig nahm sofort das Heft in die Hand. Schon nach vier Minuten hatte SV Torjäger Dünfelder den Nürnberger Schlussmann mit einem zentralen Flachschuss geprüft, im Nachfassen konnte Marthol den glitschige Ball sichern. Kurz darauf zeigte dann Dünfelder seinen hervorragenden Torinstinkt, nach einem Pfostenschuss aus der zweiten Reihe reagierte der Schwaiger Stürmer am schnellsten und staubte zur frühen Führung ab. In der Folgezeit spielte weiter nur der SV, Bauer, Wolf und Dünfelder zielten aber noch zu ungenau. Der Post-SV Nürnberg fand in der Anfangsphase wie auch danach offensiv eigentlich überhaupt nicht statt, die einzige Gelegenheit in Halbzeit Eins hatte es aber dennoch in sich. Einen Freistoß aus 20 Metern setzte Florian Almosdörfer in der 24. Minute sehenswert an die Latte, leider ließ die Offensive des Post-SV diesem Alutreffer nichts mehr Konstruktives folgen. So spielte weiterhin Schwaig und neben zahlreichen Torchancen kam es nach 30 Minuten zu einem ersten Aufreger im Post-Strafraum. Dünfelder kam im Sechzehner der Gäste zu Fall, der Pfiff des Unparteiischen blieb aber aus. Wenig später war diese Szene aber vergessen, denn Marco Ranft erhöhte auf nassem Geläuf trocken auf 2:0. Vorangegangen war diesem Tor ein zu kurzer Klärungsversuch der Gästeabwehr. Nun ging es Schlag auf Schlag, denn nachdem Dünfelder kurz darauf knapp das Post-Tor verfehlte, fiel schon der nächste Treffer für den Favoriten. Jens Zitting köpfte einen Freistoß von Neuzugang Wolf sehenswert in den Winkel, wohl schon so etwas wie die Vorentscheidung in diesem Spiel. Letzte Restzweifel räumte dann wenig später erneut Dünnfelder aus, als er nach sehenswerter Vorarbeit von Rechtsverteidiger Christian Lorenz abgeklärt zum 4:0-Halbzeitstand einnetzte. In Anbetracht der Schwaiger Dominanz und der fehlenden Durchschlagskraft der Gäste, dürften wohl die wenigsten Zuschauer mit einem Gästecomeback in den zweiten 45 Minuten gerechnet haben.
Wohl schon etwas mehr als die Vorentscheidung in dieser Partie.
Matthias Hofmann
Trotz des schier hoffnungslosen Rückstandes kam der Gast aus Nürnberg mutig aus der Kabine und nach zwei Minuten durfte man den zweiten Lattentreffer auf der Habenseite verbuchen. Manuel Seidel chippte den Ball von links listig an die Latte, von dort sprang der Ball jedoch wieder vor der Linie ins Feld zurück. Leider blieb es zunächst bei dieser einen Chance und mit zunehmender Spieldauer erarbeitete sich die Heimelf wieder deutliche Feldvorteile. Bereits wenige Minuten nach Wiederanpfiff, quasi als Antwort auf die beschriebene Gelegenheit der Gäste, brachte ein Eigentor das nächste Schwaiger Tor. Markus Bauer spielte einen Eckball halbhoch an den ersten Pfosten, ein Post-Verteidiger konnte den Ball nicht kontrollieren und bugsierte diesen so unglücklich ins eigene Tor. Ab diesem Zeitpunkt ist der Spielverlauf dann schnell erzählt: Schwaig verwaltete den nun deutlichen Vorsprung sicher und unspektakulär, der Post-SV hatte sich langsam aber sicher in sein Schicksal ergeben. Man versuchte zwar kämpferisch, dagegen zu halten, das Spiel wirkte aber nun wohl nur deshalb ausgeglichener, da Schwaig einige Gänge zurückschaltete. So verstrich bis zum nächsten SV-Treffer auch einige Zeit, zehn Minuten vor Abpfiff erhöhte dann wieder Zitting auf 6:0. Von Markus Bauer herrlich in Szene gesetzt, umspielte der Schwaiger Post-Schlussmann Marthol und schloss aus 18 Metern sicher aufs leere Tor ab. Nachdem dann nochmals Ranft aus der Distanz zum Abschluss kam, durften sich die Gäste schließlich über den nicht unverdienten Ehrentreffer freuen. Frank Kiendl verwandelte einen Strafstoß sicher zum 6:1 und setzte somit den Schlusspunkt in einer einseitigen, aber unterhaltsamen Partie.
Alles in allem also ein verdienter Sieg der Schwaiger, die sich auch ohne Christoph Weber in hervorrangender Form präsentierten. Auch feierten die beiden Neuzugänge Wolf und Bauer hoffnungsvolle Debüts. Auf Seiten der Nürnberger gilt es nun in der kommenden, spielfreien Woche die Kräfte neu zu bündeln, um möglichst bald den psychologisch wichtigen ersten Dreier einzufahren.
Spielbericht eingestellt am 25.08.2013 22:02 Uhr