Mit einer Kampfansage des Neudrossenfelder Kapitäns Lukas Engelmann endete das erste Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten, das Burgkunstadt mit 2:0 für sich entscheiden konnte. Dabei stand TSV-Trainer Peter Schmidt mit dieser Hypothek vor einem Dilemma: Sollte seine Mannschaft bedingungslos stürmen oder mit einer stabilen Defensive auf einen günstigen Verlauf der Dinge hoffen. Fest stand jedenfalls, dass Neudrossenfeld keinen Gegentreffer kassieren durfte – dann waren schon vier eigene Tore notwendig, um in der Qualifikation für die Bayernliga Nord weiter zu kommen. Das war, zumindest wenn man die Abwehrleistung der Reichel-Truppe aus dem Hinspiel betrachtet, in diesem Fall dann ohnehin ein schier aussichtsloses Unterfangen.
Marco Konradi (vorne) wurde für seinen enormen Einsatz gegen Gerald Kalb mit Ballbesitz belohnt.
Hans Wunder
Es waren es wenige Minuten gespielt, da erreichte ein hoher Ball Marco Konradi am linken Flügel. Der quirlige Stürmer umspielte Christian Zöllner, zog einfach einmal vom Strafraumeck ab und schon stand es 1:0 für Neudrossenfeld. FC-Keeper Holger Aumüller war wohl etwas überrascht, denn obwohl dieser Schuss sehr platziert war, schien er nicht ganz unhaltbar gewesen zu sein. Das gab natürlich den Platzherren weiter Auftrieb, die durch einen Schrägschuss von David Rau, der in den Armen des Gästeschlussmannes landete, und einem Kopfball durch Alexander Bayer, der knapp am Pfosten vorbei strich, schon frühzeitig die Gelegenheit hatten, das Ergebnis des Hinspiels auszugleichen. Allerdings kam der Angriffsschwung der Schmidt-Schützlinge, die meist mit hohen Bällen operierten, schon bald zum Erliegen. Das lag sicherlich nicht daran, dass die Gäste danach stärker aufkamen. Bis auf ein Solo von Stefan Krappmann, dessen Abschluss aus acht Metern kein Problem für TSV-Torwart Matthias Küfner darstellte, blieben Offensivaktionen der Burgkunstädter Mangelware. Selbst mehrere Freistöße aus ca. 25 Metern brachten keinerlei Torgefahr. So durfte man zur Pause gespannt sein, welche der beiden Teams nun mehr riskieren würde.
Neudrossenfeld konnte gleich ziehen, als Marco Konradi frei vor dem Gästetor auftaucht und den Ball über Keeper Holger Aumüller lupft.
Hans Wunder
Natürlich wussten beide Übungsleiter, dass der Druck auf Neudrossenfeld von Minute zu Minute zunehmen würde, sollte es nicht gelingen, den zweiten Treffer schnell nachzulegen. Die erste Chance dazu hatte wieder einmal Marco Konradi, der vom herauseilenden Holger Aumüller noch abgeblockt werden konnte. Kurze Zeit darauf war es jedoch so weit. Bei einem Diagonalball tauchte der kleine Stürmer wieder einmal im Rücken der Abwehr auf, ließ sich von FC-Verteidiger Christian Zöllner nicht beirren und überwand den Gästekeeper mit einem geschickten Heber zum 2:0 Zwischenstand. Die Zeit danach nutzten beide Trainer zu taktischen Umstellungen. Während beim TSV danach der eingewechselte Hannes Küfner ins Sturmzentrum rückte und Konradi etwas weiter hinten spielte, kurbelte Marco Dießenbacher nun das Spiel der Gäste noch stärker an. Gefährlich wurde es aber erst, als FC-Angreifer Stefan Krappmann sich den Ball von einem gegnerischen Abwehrspieler am Strafraum erkämpfte, in die Mitte passte und Schlussmann Matthias Küfner das Spielgerät gerade noch vor einem einschussbereiten Gästeakteur abfangen konnte. Obwohl sich danach Hannes Küfner, Lorenz Hofmann oder Marco Konradi mehrfach in aussichtsreicher Position befanden, sollte es ihnen nicht mehr gelingen, die Entscheidung in der regulären Spielzeit herbei zu führen.
Auch in der Verlängerung blieb der TSV zunächst am Drücker. Dabei konnte ein Kopfball von Lorenz Hofmann nach einer Ecke gerade noch von der Linie gekratzt werden und kurze Zeit später brannte es lichterloh im Gästestrafraum, bis nach mehreren geblockten Schüssen Marco Konradi mit seiner Direktabnahme knapp verzog. Burgkunstadt hatte für seinen stärksten Offensivmann Stefan Krappmann, der angeschlagen ins Spiel gegangen war, Jugendspieler Jelsan Yesurajah von der JFG Kunstadt-Obermain gebracht. Allerdings konnte der Nachwuchsspieler auch nach dem dritten Treffer keine Wende mehr bringen – Alexander Bayer stand nach einem Diagonalpass neben einem Mitspieler völlig frei und wuchtete die Kugel am Fünfmetereck volley zum umjubelten 3:0 in die Maschen. Mit dem Mute der Verzweiflung wagte dann Gästekeeper Holger Aumüller einen Ausflug tief in die gegnerische Hälfte. Am Ergebnis hat das freilich nichts mehr geändert. Neudrossenfeld darf weiter auf die Bayernliga hoffen, was nach dem Spielverlauf an diesem Tag auch völlig in Ordnung geht.
Spielbericht eingestellt am 28.05.2012 23:53 Uhr