Der Neubürger Trainer hatte vor der Aufstiegsrunde keinen Zweifel gelassen, dass er mit seiner Elf unbedingt den Sprung in die Bezirksoberliga schaffen möchte. Immerhin gelang es in der Winterpause noch, zwei Akteure für die Mission Aufstieg zu verpflichten. Aber der Start fiel mit der 0:2-Niederlage in Strullendorf enttäuschend aus, doch nach dem Remis bei Main-Kreuzberg brachte der Sieg im Steigerwald die Hoffnung zurück, es doch noch zu packen. Zumal die Böhner-Schützlinge gegen die Giechburger ihr erstes Heimspiel auf eigenem Kunstrasen bestreiten konnte. Freilich hatte es der Gegner in sich, denn die Truppe von Stephan Lottes war noch ungeschlagen. Da war ein intensives Jugendspiel geradezu vorprogrammiert, bei dem die Gäste ihren Stammkeeper ersetzen mussten, während die Platzherren mit voller Kapelle antraten. .
Die Gäste mit dem ersten Warnschuss durch Luca Agusta (li.)
Hans-Jürgen Wunder
Die erste Aktion hatten die Gäste. Julian Lottes vernaschte gleich einmal seinen Gegenspieler, kam aber nicht zum Abschluss. Und auch Luca Agusta probierte es, zielte aber genau in die Mitte. Freilich war die Offensive der Mannschaft aus dem Teilkreis Bamberg ein Strohfeuer, denn die Böhner-Schützlinge bissen sich nun in die Partie. Und verzeichneten dabei die ersten Möglichkeiten. Zunächst traf Nico Scholz nur den Pfosten, aber die Giechburger bekamen den Ball nicht weg und als Felix Müller vom Strafraumeck abzog, schlug das Spielgerät zum 1:0 (13.) im langen Eck ein. Auch danach bekam der Gast zunächst keinen Zugriff. Die Neubürger und Westler wirkten wacher, energischer und hatten besonders bei den Zweikämpfen die Nase vorne. Nur die Chancenverwertung war ausbaufähig. Als aber Finn Engelhardt halbhoch und wuchtig abzog, stand es 2:0 (18.). Danach versäumte Nico Scholz bei seinem Alleingang, für die Vorentscheidung zu sorgen, als er sich nicht so recht zwischen Querpass und Abschluss entscheiden konnte. Und auch Finn Müller hatte das 3:0 auf dem Fuß. "Wir hätten eigentlich vier oder fünf Tore machen müssen", stöhnte der einheimische Trainer Alexander Böhner. Bei der Wehner-Elf schnupperte nur Sebastian Pawlik am Torerfolg. Doch sowohl sein Freistoß aus 22 Metern als auch sein wuchtiger Abschluss aus Mittelposition waren etwas zu hoch angesetzt.
Heftiger Zweikampf zwischen Moritz Bierlein (li.) und Finn Engelhardt.
Hans-Jürgen Wunder
In der Halbzeit zeigte sich Gästecoach Stephan Lottes vom verhaltenen Auftritt seiner Truppe enttäuscht, aber noch war sie im Spiel. Und anscheinend traf er den richtigen Tonfall, denn nun wirkten die Gäste deutlich engagierter. "Aber leider haben wir hinten zu viele Fehler gemacht", beklagte der Übungsleiter. Besonders beim vorentscheidenden dritten Treffer, denn da hatten Schütze Finn Engelbrecht samt Gegenspieler schon abgedreht, nachdem er zunächst gescheitert war, bekam die Kugel aber unverhofft erneut und schoss ins lange Eck ein. Die Gäste schafften zwar fast im Gegenzug das 3:1 (51.) durch einen platzierten Schuss von der Strafraumlinie durch Sebastian Pawlik. Und dürften sich durchaus etwas ausgerechnet haben, als der verletzte Tim Pöllmann die Torwarthandschuhe an einen Feldspieler abgeben musste. Aber die Platzherren blieben torhungrig und Finn Engelhardt krönte eine gelungene Kombination über links zum 4:1 (58.). "Diesen offenen Schlagabtausch wollten wir eigentlich nicht haben", monierte Böhner das 4:2, denn jetzt hatte Gästekapitän Julian Lottes, der mit fairen Mitteln eigentlich nicht zu bremsen war, Fahrt aufgenommen. Anschließend hatten die Gastgeber auch das Glück, dass der Referee ihnen nach einem Schubser einen Strafstoß zusprach. Mit dem 5:2 war der Widerstand der Giechburger endgültig gebrochen, zumal wenig später Manndecker Peter Heider nach einer Ecke per Kopf zum 6:2 traf. Aber die Moral der Jugendmannschaft aus dem Westen des Spielkreises war weiter intakt und mit dem Freistoß zum 6:3-Endstand ins linke Tordreieck gelang ihnen sogar noch ein absolut sehenswerter Treffer.
Überzeugung pur: Nico Scholz (re.) will die Kugel.
Hans-Jürgen Wunder
Die Zuschauer sahen auf den Mistelgauer Kunstrasen ein mitunter hitzig geführtes Jugendspiel, das aber nie unfair war. So dürfte es weiter gehen. Die Giechburger, die in der nächsten Serie wohl kein U19-Team stellen können, möchten sich in diesem interessanten Wettbewerbsumfeld weiter behaupten. Deutlich intensiver haben die Neubürger und Westler die Tabelle im Auge, denn gerade mit diesem Dreier rückt der Aufstieg in die Bezirksoberliga ein kleines Stückchen näher.
Spielbericht eingestellt am 31.03.2024 15:33 Uhr