Beim Gipfeltreffen in der Aufstiegsrunde der U19-Kreisliga war am drittletzten Spieltag eine Vorentscheidung möglich. Zumindest wenn Spitzenreiter Hof West einen weiteren Dreier einfahren würde. Wäre die Mannschaft von Oliver Vogl kurz vor der Meisterschaft. Aber der Gegner aus dem Froschbachtal war nicht zu unterschätzen. Die Mannschaft lieferte zuletzt gute Ergebnisse ab und so leicht wie beim 4:0-Hinspielsieg würde es sicher nicht mehr werden. Es war also ein hochinteressanter Schlagabtausch vorprogrammiert, bei dem sich die Gastgeber gute Chancen ausrechneten, weil ihnen ihr großer Platz entgegen kam.
Ständiger Unruheherd: Abdoui Mouhamed (vorne) machte viel Dampf.
Hans-Jürgen Wunder
Die Überlegenheit der Gastgeber war zunächst erdrückend. Es waren noch nicht einmal fünf Minuten gespielt, da hatten die Westler bereits zwei hochkarätige Möglichkeiten. Abdoui Mouhammed köpfte knapp vorbei und auch bei der Grätsche von Daniel Wenzel fehlte nicht viel. Aber das Tor lag förmlich in der Luft und sollte nicht lange auf sich warten lassen. Nach Querpass von Daniel Welzel war Luca Proksch mutterseelenallein und hatte keine Mühe, flach aus sieben Metern zum 1:0 (7.) einzuschieben. Danach flaute der Druck der Hofer etwas ab, aber sie hatten weiter alles in Griff, wirkten gedanklich und körperlich immer ein Stück schneller. "Leider haben wir dann etwas das Tempo ausn dem spiel genommen", bedauerte der Hofer Trainer Oliver vogl. Im Grunde gab es bis zur Pause kaum mehr torgefährliche Situationen. Der agile Abdoui Mouhamed musste zwar noch auf Kosten einer Verwarnung gestoppt werden und Mohammed Al Ahmed setzte einen zu kurz abgewehrten Ball knapp drüber. Danach gewann die Frösche-Abwehr aber zunehmend an Stabilität und die zunächst etwas fahrigen Innenverteidiger Bastian Eberlein und Max Holfeld zunehmend an Sicherheit. Nur nach vorne ging bei den Gästen fast gar nichts, die zu ungenau agierten und denen wohl auch die Geschwindigkeit fehlte. Der Schuss von Lukas Schoth aus 22 Metern der sein Ziel meilenweit verfehlte, war im Grunde der einzige Frösche-Abschluss im ersten Durchgang.
No-Look-Pass: Tayo Raithel (am ball) sieht den mitgelaufenen Mitspieler.
Hans-Jürgen Wunder
Das Beste aus Sicht der Gäste war zunächst, dass in der Pause noch nichts entschieden war. "Aber der Gegner hatte Leute dabei, die bereits in der Kreisklasse der Herren gekickt hatten und älter waren. Das hat man gemerkt", warf Frösche-Coach Manfred Pauli ein. Der zweite Abschnitt gehörte zunächst wieder klar den Hausherren. Dieses Mal ging es sogar noch schneller mit einem Treffer. Zunächst kamen die Gäste nicht in die Zweikampfe, mussten dann in Strafraumnähe foulen, nachdem es brenzlig wurde und nach Gewirr vor dem SG-Tor konnte Mohammed Ahmed mühelos aus kurzer Distanz zum 2:0 (48.) vollstrecken. Erst danach verzeichneten die Gäste ihre erste energische Aktion vor dem West-Tor, aber Konstantin Griesbach hatte Pech, dass er aus 12 Meter die Hacken von Adrian Weiß traf. Aber die Entlastungsmomente für die Frösche waren dünn gesät. Bis auf einen gefährlichen Heber von Lars Müller und einer gefährlichen Rückgabe
von Max Ziehr, der fast den eigenen Torwart überrascht hätte, gelang der Pauli-Elf nicht viel nach vorne. Dagegen arbeiteten die Gastgeber daran, das Ergebnis weiter nach oben zu schrauben. Freilich fehlte die letzte Konsquenz, zumal die Entscheidung scheinbar in Anbetracht der Sturmschwäche der Gäste längst gefallen war. Gegen Ende prüfte Luca Broksch im Fallen noch einmal den Gästekeeper, doch der war auf dem Posten. "Irgendwie hatte es dann Testspielchanrakter", befand er einheimische Coach Oliver Vogl.
Am Ende marschierte der eingewechselte Elias Goßrau (li.) noch einmal kraftvoll durch das Mittelfeld.
Hans-Jürgen Wunder
Mit dem Sieg dürfte klar sein, dass die Westler die Aufstiegsrunde zur Bezirksoberliga für sich entschieden haben. Ob sie aber die Option aber wahrnehmen, scheint fraglich. Das werden die nächsten Tage zeigen.
Spielbericht eingestellt am 08.06.2024 00:27 Uhr