In Hollfeld trafen zwei Jugendteams aufeinander, die als Meister der Kreisliga eine erfolgreiche Serie hinter sich hatten, aber trotzdem den Aufsteiger in die Bezirksoberliga noch ausspielen mussten. Dabei hatten die Leitenbachtaler eigentlich bereits ein Endspiel hinter sich, denn die letzte Partie beim der JFG Giechburg, das die Schützlinge von Benjamin Stumpf nach einem, Treffer von Jan Pfister für sich entschieden, brachte letztlich den Titel. Ebenfalls recht knapp wurde es im Bayreuther Spielkreis, wo sich die JFG Fichtelgebirge knapp vor den Westlern mit einem Zähler Vorsprung durchsetzte, nachdem der Konkurrent im letzten Spiel mit 3:1 bezwungen wurde. Ob es auch bei dem Entscheidungsspiel eng werden würde, stand indessen in den Sternen. Zumal die Mannschaften fast drei Wochen pausieren mussten, in denen beide Trainer versuchten, die Spannung hoch zu halten.
Ball wieder weg: Luis Feulner (re.) bleibt an Luis Dratz hängen.
Hans-Jürgen Wunder
Die Mannschaft aus dem Teilkreis Bamberg gestaltete die Partie von Beginn an überlegen und verzeichnete deutlich mehr Ballbesitz. Allerdings liessen klare Möglichkeiten zunächst auf sich warten. Denn die Regber-Elf stand zumindest stabil in der Abwehr, auch wenn sie bereits Probleme hatte, die Kugel an den nächsten Mann zu bringen. Oft wurde das Spielgerät einfach weggeschlagen. Mit der Zeit begann Leitenbachtal damit, seine Überlegenheit in Chancen umzumünzen. Zunächst verfehlte Jannis Vater nach einem zu kurzen Torwartabschlag bei seinem Heber um gut einen Meter, dann nahm Jan Pfister das Leder zwar gut an, agierte beim Abschluss aber zu ungenau und verzog. Auf Möglichkeiten des Gegners aus dem Fichtelgebirge warteten deren Anhänger vergeblich. Coach Marco Regber reagierte und wechselte gleich dreimal. Damit schafften es seine Schützlinge zumindest, die Partie ausgeglichener zu gestalten und mehr ins Mittelfeld zu verlagern. Torchancen ergaben sich auf beiden Seiten zunächst nicht mehr. Kurz vor der Pause wurde dann aber den Grünweissen ein Freistoß halblinks zugesprochen. Chris Lade zirkelte das Leder in den Strafraum und Hannes Schmidt war per Kopf mit dem 1:0 (45.) zur Stelle und bugsierte die Kugel unter die Latte. Auch wenn die Führung hochverdient war, überraschte der Zeitpunkt etwas.
Oberhand im Mittelfeld: Jan Pfister (li.) lässt Noah Trautner stehen.
Hans-Jürgen Wunder
"Ich weiß auch nicht, was heute los war", schüttelte der Fichtelgebirgskeeper nach der Partie den Kopf. Denn nach dem passiven und auch etwas trostlosen ersten Abschnitt fand seine Mannschaft auch im zweiten Durchgang offensiv nicht in die Spur. Jetzt versuchten sie es öfters mit langen Bällen, die aber zu ungenau geschlagen wurde. Trotzdem blieb es weiter spannend, weil Leitenbachtal sich weigerte, den Deckel drauf zu machen. Jan Pfister scheiterte erst mit seinem Distanzschuss und dann mit seinem Freistoß, der genau ins Eck gepasst hätte. Und auch Torschütze Hannes Schmidt hätte nachlegen können. Nach 70 Minuten hatte er schon alles ausgetanzt, was sich ihn in den Weg gestellt hatte, einschließlich Torhüter, und scheiterte dann doch an einem Abwehrmann, der zurückgeeilt war und das Leder von der Linie kratzte. Selbst zwei Zeitstrafen konnte der West-Vertreter nicht nutzen, nachdem der Regber-Elf langsam die Kräfte schwanden. Denn in Sachen Einsatz war ihr nichts vorzuwerfen, auch wenn die spielerische Vorstellung äußerst dürftig war. Allerdings wäre es nicht das erste Mal gewesen, dass sich eine schlechte Chancenverwertung rächt. Im Falle eines Unentschiedens hätte es nämlich gleich Elfmeterschießen gegeben und eine Minichance, das zu erreichen, hatte der Bayreuther Kreisligist dann doch noch. Nach einem Freistoß von der rechten Seite stand Moritz Lauterbach sieben Meter vor dem Kasten plötzlich völlig frei, ließ das Leder aber nach vorne prallen, so dass Torwart Niklas Diller die Situation entschärfen konnte.
Der eingewechselte Kevin Linke (re.) bereitete Matteo Taxis große Probleme.
Hans-Jürgen Wunder
Am Sieg der Leitenbachtaler gibt es nichts zu rütteln. Jetzt darf sich die Stumpf-Elf auf die Bezirksoberliga freuen. Jugendsspielleiter Horst Deller bedauerte zwar, dass es nicht gelungen ist, beide Meister nach oben zu bringen. Ob er der JFG Fichtelgebirge damit aber einen Gefallen getan hätte, ist eine andere Frage.
Spielbericht eingestellt am 18.06.2023 20:08 Uhr