Eine Extraschicht war für die Memmelsdorfer und Lichtenfelser Junioren angesagt. Nach dem Ausrutscher im Stiftland mussten die Menger-Schützlinge noch um die sicher geglaubte Meisterschaft kämpfen und gegen den punktgleichen, ehemaligen Verfolger antreten. Dabei gingen die im neuen Jahr ungeschlagenen Memmelsdorfer leicht favorisiert in diesen Entscheidungskampf, zumal den FC-Kickern der Ausfall von Torjäger Marcel Püls in der Rückrunde deutlich anzumerken war.
Die Anfangsphase gehörte den Memmelsdorfern, zumal Jan Haselmann (re.) hier gegen Daniel Schulz etwas zu spät kommt.
Hans Wunder
Die ersten Minuten wurde besonders von der Bayernligareserve sehr engagiert geführt. Während die Truppe von Herbert Pfänder eher kleinere, technisch versierte Akteure in ihren Reihen hatte, waren die mitunter groß gewachsenen Lichtenfelser körperlich deutlich überlegen. Freilich hatten die langen Kerle zunächst große Mühe, die eifrig wirbelnden Gegenspieler unter Kontrolle zu bekommen. Nach dem Warnschuss von Sebastian Kruppa hatte Bastian Busch nach einem flachen Zuspiel von der Grundlinie in den Rücken der Abwehr die SV-Führung auf dem Fuß, traf den Ball zwar nicht voll, und zwang den Lichtenfelser Keeper Christoph Kraus dennoch zu einer Glanztat. Danach blieb die Pfänder-Elf weiter am Drücker, hatte aber kaum mehr gute Torgelegenheiten. Auf die ersten Einschusschancen ihrer Mannschaft mussten die Lichtenfelser Fans dagegen fast eine halbe Stunde warten. Zunächst rollte der Schuss von Maximilian Menger ohne die entsprechende Wucht auf den SV-Kasten und wenig später visierte der gleiche Spieler das untere, linke Eck an, fand aber den eher selten beschäftigten Andre Höfer im Memmelsdorfer Tor auf dem Posten.
Gleich räumt Kevin Wige (Nr. 5) mächtig ab.
Hans Wunder
Während beide Teams schon im ersten Abschnitt nicht volles Risiko gegangen sind, sollte die zweite Hälfte zunächst noch ereignisarmer verlaufen. Während Memmelsdorf wohl darauf hoffte, dass sich die spielerische Überlegenheit irgendwann auch in Tore niederschlagen würde, baute die Menger-Elf auf ihr massives Abwehrbollwerk und spekulierte möglicherweise darauf, dass bei einer Standardsituation mit Lufthoheit der Goldene Treffer fallen würde. Deshalb sind die Torchancen nach dem Pausentee schnell aufgezählt: Ein Distanzschuss von Trainersohn Michael Pfänder, bei dem FC-Keeper Christoph Kraus die Kugel erst im Nachfassen unter sich begraben konnte und auf der anderen Seite ein Kopfball von Kevin Wige, der deutlich über den Kasten rauschte. Nach dem Fehlschuss von Bastian Busch hatte der Lichtenfelser Mittelstürmer Christopher Fischer, der sich gegen die quirligen SV-Abwehrspieler sehr schwer tat, die Möglichkeit zur Führung. Doch der körperlich robuste Angreifer zögerte zu lange, und schon war die Kugel wieder weg.
In der Verlängerung nahm zunächst die Menger-Truppe das Heft in die Hand und kam nach einer Ecke durch Lukas Müller zu einem gefährlichen Flachschuss, der an einem Verteidigerbein hängen blieb. Danach hatte aber der Memmeldorfer Yannik Weiß die Führung auf dem Fuß, als er von Simon Ruß von der linken Seite bedient wurde und bei seiner Direktabnahme das Leder nur knapp über die Latte setzte. Anschließend suchte eigentlich nur noch eine Mannschaft die Entscheidung, und zwar die Landesligareserve. Nach einem Kopfball und einem Schuss aus spitzem Winkel von Peter Steven, der die Latte streifte, war das Glück den Lichtenfelsern, die sich nur noch ins Elfmeterschießen retten wollten, noch einmal hold. Als sich jedoch Steven auf der linken Seite durchtankte, flach in die Mitte ablegte und Simon Ruß unhaltbar versenkte, kannte der Jubel auf der einen und die Niedergeschlagenheit auf der anderen Seite keine Grenzen mehr.
Spielbericht eingestellt am 23.06.2013 22:02 Uhr