Es ist eine Art Selbstverständnis, mit der der 1. FC Nürnberg in die Bayernliga-Saison geht. Nach dem Abstieg aus der höchsten Spielklasse, der Jugend-Bundesliga, soll der direkte Wiederaufstieg angestrebt werden. Auf diesem Weg ist der kleine „Glubb“ bislang nach drei Spieltagen ohne Punktverlust und so ist das Team von Trainer Pellegrino Matarazzo und Co-Trainer Michael Kammermeyer voll im Soll. Im Gegensatz zum Club, für den die Bayernliga eine unliebsame Liga ist, empfindet man diese Liga nach dem Durchmarsch durch die Landesliga in Lauf natürlich als ein riesiges Erlebnis. Mit sechs Punkten aus drei Spielen ist man dazu über den Erwartungen und kann die Begegnung gegen die U19 des 1. FC Nürnberg ohne Druck angehen. Mit einem Punkt gegen den Liga-Favoriten wäre Trainer Marco Schlagbaum mit Sicherheit zufrieden. Mit Daniel Leitenbacher hat der Coach einen Ex-Club-Jugendlichen in seinen Reihen und für den Club läuft mit Marco Gath ein Akteur mit der „Zehn“ auf, der in der vergangenen Spielzeit noch bei der U19 des FSV Erlangen-Bruck spielte.
Auch Lars Griebel (li.) bleibt Sieger im Zweikampf.
Uwe Kellner
Eine eigene Hymne wie der FCN haben die Laufer zwar, doch darüber hinaus war es allen Anwesenden klar, wer die Favoritenrolle am Sonntagmorgen in Lauf innehat. Im Bayernliga-Derby stand die Laufer U19 jedoch von Beginn an hinten gut und machte das Spiel in der eigenen Hälfte eng für den Bundesliga-Nachwuchs. Angeführt von Kapitän Tobias Häßler galt es die Flügelläufe der Clubberer zu verhindern und kontrollierte Flanken zu unterbinden. Das gelang dem SKL auch ganz gut, bis dann doch eine Hereingabe von Zoran Maksimovic durch die Finger von Torwart Felker glitt und am zweiten Pfosten von Philipp Hercher beinahe verwertet wurde. Zum Glück für den Gastgeber ging dieser Ball drüber. Auch in der Folge war Lauf in der Defensive nicht zu überwinden und brachte bei etwaigen Schussversuchen immer ein Bein dazwischen. Zu allzu vielen dieser Möglichkeiten kam der Club allerdings erst gar nicht. Irgendwie hatten sich die Zuschauer doch etwas mehr von den Spielern erwartet, die im NLZ eine nahezu perfekte Ausbildung genießen. Die Fernschüsse, die die Nürnberger nun folgen ließen, weil sie keine spielerischen Mittel durch den Defensivverbund der Laufer fanden, waren ebenfalls nicht von Erfolg geprägt. Waren die Offensivbemühungen der "Glubberer" noch sehr mäßig, so standen sie in der Defensive jedoch schier unüberwindbar. Einzig ein Schussversuch des Laufers Marco Müller ging weinigstens in Richtung des Club-Tores. Auch wenn der Unterschied der beiden Teams sich im Ergebnis noch nicht spiegelte, war doch vor allem beim Kopfballspiel die etwas andere Ausbildung der Gäste auffällig. Gerade als der Club besser wurde und seine Schüsse näher an den Kasten des SKL brachte, war Halbzeit in einem intensiven Spiel.
Adrian Holfelder (li.) gegen Dino Kardovic.
Uwe Kellner
Das 0:0 zur Halbzeit gab den Jungs vom SK Lauf für die zweiten 45 Minuten noch einmal Auftrieb und so änderte sich nichts am bisherigen Bild des Spiels. Der 1. FC Nürnberg drängte auf das Tor der Heimmannschaft, doch diese wusste die Angriffe gekonnt abzuwehren. Entlastung gab es ab und an nach langen Bällen auf Philipp Spießl, der für die Konter zuständig war. Gefahr für das Club-Gehäuse konnte der SKL jedoch nicht provozieren. Mit Herzblut und Leidenschaft stand die Mannschaft von Trainer Marco Schlagbaum 81 Minuten lang wie eine unüberwindbare Mauer. Gerade als die Hoffnung auf einen Punktgewinn bei Spielern und Zuschauern immer größer wurde, war es allerdings eher ein Zufallsprodukt, das die Entscheidung brachte. Einen abgewehrten Ball fasste Rico Preißinger aus 25 Metern volley ab und das Spielgerärt schlug über den Torwart hinweg im Tordreieck ein. Die Erleichterung beim 1. FCN war groß und nun lag es am Gastgeber in den letzten Minuten vielleicht doch noch die Überraschung perfekt zu machen. Dies ermöglichte den Nürnbergern jedoch Raum für weitere gute Torchancen, doch auch jetzt waren entweder Torwart Felker oder die Innenverteidiger zur Stelle, um zu einem Block anzusetzen. Auch als Lauf noch alles nach Vorne warf, konnten sie die FCN-Viererkette nicht in Verlegenheit bringen, welche die Partie noch souverän über die Zeit brachte.
Natürlich hat der SK Lauf das Spiel gegen den 1. FC Nürnberg medial beworben, doch dass es am Ende 600 Neugierige ans eigene Sportgelände zieht, damit hat man wohl nicht gerechnet. Bei bestem Wetter und mit einer engagierten Leistung hat die Mannschaft von Marco Schlagbaum auf jeden Fall beste Werbung für den Jugendfußball des SK Lauf geboten.
Spielbericht eingestellt am 29.09.2013 19:03 Uhr