Zum Spielkreis-Derby in der U19-Landesliga hatte Gastgeber TV 48 Erlangen bereits zwei Siege auf dem Konto. Trainer Markus Bauer war froh darüber, auch wenn er die bisherigen Gegner nicht zum oberen Bereich der Tabelle gehören werden. Beim SK Lauf ging die bislang einzige Partie verloren. Im Vergleich zur Niederlage gegen die JFG Steigerwald hatte Trainer Manfred Melchner jedoch im Derby fünf Spieler dabei, die zuletzt noch fehlten. „Wir werden diese Saison nicht die Rolle spielen, die wir in der letzten gespielt haben“, prophezeite er. Auch sein eigentlich bevorzugtes System mit Dreierkette kann er zum frühen Zeitpunkt der Saison noch nicht verwirklichen und greift auf eine Viererkette zurück. Auch wenn der U19-Trainer der Meinung ist, dass sein Team noch ein wenig braucht, um sich nach den starken Veränderungen im Sommer zu finden, wollte er nicht ohne Zählbares aus Erlangen heimkommen.
Felix Lengenfelder stocherte den Ball zum 1:0 für den TV 48 Erlangen über die Torlinie. Die Hausherren hatten den SK Lauf mit einem schnellen Freistoß überrumpelt.
Uwe Kellner
Mit dem Elan der beiden Erfolgserlebnisse im Rücken kamen die Hausherren besser in die Partie, während sich der auf einigen Positionen umgestellte SK Lauf zuerst ordnen musste. Die jungen „Greens“ waren nach nur drei Minuten mit dem Glück im Bunde, als David Perst nach einem Eckball an die Latte köpfte. Trotz des ersten Alarmschlags ans Aluminium wachte der SK Lauf noch nicht so richtig auf und wurde nach einer guten Viertelstunde überrumpelt. Die Erlanger führten eine Freistoßflanke schnell aus, bevor der SK Lauf seine Zuordnung im Sechzehner beendet hatte. Demjon Miloja kam zum Abschluss, der allerdings im ersten Versuch noch vor der Torlinie gebremst wurde. Erst als Felix Lengenfelder abstaubte, lag das Spielgerät hinter der Torlinie und es hieß 1:0 für die 48er. Die Gäste aus Lauf führten wenig später ihren ersten Wechsel aus, weil die Trainer nicht mit der Laufbereitschaft ihrer Spieler unzufrieden waren. Vielleicht lag es an dieser symbolischen Handlung, dass der SK Lauf besser in die Partie fand und sich über gewonnene Zweikämpfe ins Spiel arbeitete. Die weiten Bälle auf die Offensiven kamen dennoch kaum an. Erst als der eingewechselte Alexandros Kountouras seinen Kollegen Mustafa Dogmus steil spielte, kam dieser zum Abschluss, schoss aber zu zentral. Aufregung herrschte vor dem Seitenwechsel auf der anderen Spielfeldhälfte. Der Ball lag im Laufer Tor, doch der Referee hatte zuvor auf Freistoß für den TV 48 entschieden und einen Vorteil abgepfiffen, weil der Linienrichter den möglichen Torschützen im Abseits gesehen hatte. Der Freistoß segelte knapp am Laufer Torwinkel vorbei, wodurch es beim 1:0 zur Halbzeit blieb.
Nach dem Elfmeter für Lauf wollte der Schiedsrichter zuerst auch dem TV 48 Erlangen einen Strafstoß zusprechen, als Felix Lengenfelder von Faruk Erata vom Ball getrennt wurde. Auf Rücksprache mit seinem Linienrichter nahm der Referee jedoch seinen Pfiff zurück.
Uwe Kellner
Die Partie war umkämpft und in der 50. Minute sackte Laufs Malte Vroomen eine fünfminütige Zeitstrafe ein. Als der SKL nur mit zehn Mann auf dem Feld stand, dribbelte sich Spielführer Lucas Melchner in den gegnerischen Sechzehner und wurde von Verteidiger Thomas Gertz zu Fall gebracht. Es gab Elfmeter für den SK Lauf und der Gefoulte verwandelte souverän zum 1:1. Nur zwei Minuten darauf gab es erneut Elfmeter, dieses mal im gegenüberliegenden Sechzehner. Faruk Erata hatte den TVler Felix Lengenfelder im Sechzehner sauber vom Ball getrennt. Nach heftigen Reklamationen und auf Rücksprache mit seinem Linienrichter nahm Schiedsrichter Mika Zellner den Pfiff richtigerweise zurück. Ab jetzt begann die Drangphase des TV 48 Erlangen. Im Minutentakt erspielten sich die Hausherren Chancen. Allein Demijon Miloja hatte drei dicke Möglichkeiten, schoss aber bedrängt zuerst zu zentral auf den Keeper, wurde danach im letzten Moment von Vetreidiger Marcel Popp abgegrätscht und köpfte wenig später den Ball über den herauseilenden Torwart, doch prallte das Leder ans Aluminium. Es war wie verhext, doch der Ball wollte nicht ins Netz. In den letzten Minuten wurde das Derby immer intensiver und immer hitziger. Alexandros Kountouras sah eine 5-Minuten-Strafe für Ballwegschießen, so dass der SK Lauf am Ende sogar noch ein Mann weniger war. Volle Defensive war angesagt und der TV 48 Erlangen brachte keinen Spielzug mehr zum Abschluss und verlief oftmals in Diskussionen mit dem Schiedsrichter, die in etwa so abliefen: "Ey Schiri Digga, du machst die ganze Zeit Fehlentscheidungen", worauf der Referee antwortete: "Nein."
Alexandros Kountouras (li.) sah in den letzten Minuten eine 5-Minuten-Strafe, so dass Lauf nur noch zu zehnt war. Trotzdem stemmten sich die Gäste gegen eine Niederlage wie hier gegen den TVler Kevin Brütting.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 15.09.2019 16:10 Uhr