Trainer Fulvio Bifano musste nach dem altersbedingten Abgang einiger Leistungsträger eine runderneuerte Formation finden. Da mit Pedall und König zwei etatmäßige Manndecker noch im Urlaub weilten, musste er kurzfristig noch einmal umdisponieren und den eigentlich Offensivmann Daniel Cavelius in die Innenverteidigung zurückziehen. Sein Gegenüber, Roland Fuidl, ließ mit einer blutjungen Elf auflaufen: Zwei seiner erfahrenen Spieler wurden kurzfristig für die zweite Mannschaft abgestellt. Immerhin stand ihm Torjäger Johannes Bierlmeier nach langer Verletzungspause wieder zur Verfügung: Ein Glücksfall für die Oberpfälzer.
Anfangs sah es nicht danach aus, als würden die Gäste einen Kantersieg landen können. Der Aufsteiger agierte nervös, Hof schien Ball und Gegner gut unter Kontrolle zu haben. Diese Dominanz dauerte aber nur wenige Minuten. Nach einer guten Viertelstunde fand der ASV ins Spiel und drückte der Partie mehr und mehr seinen Stempel auf. Insbesondere die offensive Achse um Kapitän und Sturmtank Bierlmeier, Brandl und Wendl stellte die neuformierte Hofer Abwehrformation vor schier unlösbare Probleme. Immer wieder konterten die Gäste blitzsauer und vor allem imposant schnell: Einzig Yannick Schuberth war es zu verdanken, dass Cham nicht noch schneller noch höher führte. Ein ums andere Mal klärte Schuberth brisante Szenen und avancierte zum stärksten Akteur der Heimelf. Als Wendl nach Drexlers feinem Ball in die Gasse gefährlich auftauchte, war Schuberth gerade noch am Leder (13.), mit allerletztem Einsatz klärte Keeper Peter Hoffmann gegen den von Brandl sehenswert in die Gasse geschickten Bierlmeier (19.). Auf der anderen Seite hatte Groitl Glück, dass Schreiner klären konnte, nachdem er einen Hacker-Flankenball - Pätz hatte den auf die Flügel ausweichenden Offensivmann gut ins Spiel eingebunden - nur abklatschen konnte (24.). Mit seinem bis dahin ausgeprägten Selbstvertrauen war es bei Keeper Hoffmann fünf Minuten später dahin. Ein scharf auf den langen Pfosten getretenen Brandl-Freistoß unterlief der Hofer Keeper, Wendl drückte das Leder per Kopf über den Umweg der Querlatte in die Maschen. Der Jubel der Chamer war noch nicht verklungen, da jubelten auch schon die Hofer. Sturmtank Pätz glich nur eine halbe Minute später postwendend aus. Wer dachte, dass die Hausherren den Aufsteiger damit beeindruckte hätte, der wurde enttäuscht. Ganz im Gegenteil: Wütend und zielgerichtet konterten die Chamer, setzten die Innenverteidigung der Hofer mit geschickten Positions-Rochaden und schnellem Direktspiel massiv unter Druck. Glück für die Heimelf, dass Schuberth auf der Linie nach Brandls Eckball und Wendls Schuss nach Hoffmanns neuerlichem Patzer gerade noch klären konnte (34.). Zwei Minuten später der Knackpunkt im Spiel: Während Hacker an Groitl scheiterte, bediente im Gegenzug der überragende Wendl seinen Torjäger Bierlmaier. Im direkten Duell mit Keeper Hoffmann kam dieser zwar noch ans Leder, konnte aber den Einschlag in die Maschen nicht verhindern (37.). Kurz vor dem Pausentee lag die Entscheidung in der Luft: Mit vereinten Kräften klärten Cavelius und Schuberth, nachdem sich Wendl einmal mehr imposant durchsetzen konnte - das Leder trudelte neben den Pfosten. Glück für Hof.
Auch nach dem Pausentee sollte sich am Gesamtbild nichts ändern. Die zu zaghaft agierenden Hausherren fanden keinerlei Zugriff mehr zum Spiel, mussten sowohl spielerisch als auch kämpferisch die Dominanz der Chamer eingestehen. Nachdem Bierlmeier Hoffmanns Fehlgriff noch nicht einnetzen konnte, machte er es nur eine Minute später besser. Erneut von Brandl geschickt umkurvte er den Hofer Schlussmann und schob ein (63.). Die Reaktion von Fulvio Bifano: Er brachte einen zweiten Stürmer. Eine Maßnahme, die schon zwei Minuten später Makulatur war. Wieder war es ein blitzgescheit ausgespielter Konter, der die endgültige Entscheidung bedeutete: Einmal mehr war es Brandl, der sich im Duell mit Fabian Sticht durchsetzen konnte, Wendl umsichtig bediente. Der ließ sich nicht lumpen und vollendete mühelos. Der Rest war Schadensbegrenzung. Die Hofer mühten sich erfolgreich, das Debakel nicht noch deutlicher werden zu lassen. Mit einer feinen Reaktion parierte Hoffmann einen 16-Meter-Knaller Bierlmeiers (71.). Auf der anderen Seite verfehlte der über weite Strecken viel zu wenig gesuchte Bifano aus 14 Metern nur knapp eine Ergebnisverbesserung (76.).
Die Hofer, die in dieser Saison eigentlich oben mitspielen wollen, hoffen beim Auswärtsspiel in Amberg auf Besserung. Der Aufsteiger aus Cham dagegen kann am nächsten Samstag ganz beruhigt den TSV Großbardorf empfangen.
Spielbericht eingestellt am 07.09.2013 23:34 Uhr