"Wir haben einfach zu viele individuelle Fehler gemacht," lautete das Fazit von Björn Engelmann nach der verpatzten Premiere der SpVgg-Jungkicker in Grossbardorf. Trotzdem war man letzte Woche nach 2:3 Rückstand zumindest wieder dran, bevor es letztlich eine 2:6-Pleite setzte. Doch beim ersten Heimspiel in Neudrossenfeld sollte zumindest etwas Zählbares rausspringen. Deshalb hatte man sich auch Unterstützung von der B-Jugend geholt und konnte zumindest6 zahlenmäßig aus dem Vollen schöpfen. Allerdings hatten sich die Gäste mit ihrem Sieg gegen Lauf gleich Respekt in der Liga verschafft. Dennoch war fraglich, wie man ohne Doppeltorschützen Tom Hartlehnert zurechtkommen würde, zumal auch Innenverteiidger Chakir fehlte. Das Trainerduo Strubel/Agrikola ging trotzdem mit einer gesunden Portion Optimismus in die Partie
Bereits in den ersten Minuten war Moritz Meisel gegen Nicholas Rumisek (re.) gefordert.
Hans Wunder
Bereits nach wenigen Minuten wurde klar, dass es die Altstädter an diesem Tag mit einem harten Brocken zu tun haben würden. Gästespieler Händel verpasste kurz nach dem Anpfiff nur knapp - da hatten viele Bayreuther überhaupt noch keinen Ballkontakt. Auch in der Folgezeit kamen Gastgeber kamen nicht in die Zweikämpfe und hatten Glück, dass Jonas Händel alleine vor Keeper Dressel scheiterte. Auf der Gegenseite kam Sticht nach einem Konter zwar gefährlich zum Abschluss - das war aber nur eine Momentaufnahme, denn Baiersdorf war klar Herr im Ring. Nachdem der baumlange SV-Verteidiger Kraus dann per Kopf nur die Latte getroffen hatte, eröffneten die Gäste schließlich den Torreigen. Bergmann schaffte die Führung nach Kombination mit Darwish und schickte den Ball in lange Eck. Wenig später legte Jonas Kraus per Kopf nach. Gerade in der Luft waren die jüngeren und kleiner gewachsenen Wagnerstädter deutlich unterlegen. Damit war aber auch die Sicherheit in der SpVgg-Defensive dahin. Denn die beiden weiteren Treffer bis zur Pause wurden durch krasse Abwehrschnitzer begünstigt, wenn nicht sogar selbst aufgelegt. Nach einem Freistoß lies ein Altstädter die Kugel absichtlich durch die Beine gleiten - in der Hoffnung, dass ein Mitspieler hinter ihm sei. Hier war dann der Abwehrverbund ähnlich unorganisiert wie beim 0:4, dem ein Abspielfehler am eigenen Strafraum vorausging. Damit war die Sache fast schon gelaufen.
Josef Ziegler (li.) findet den Mitspieler.
Hans Wunder
Gut möglich, dass die Gäste im Gefühl des sicheren Sieges etwas nachlässig wurden. Jedenfalls war der Pass vom Gästekaptän am eigenen Strafraum schon sehr gewagt - Josef Ziegler schnappte sich das Leder und schickte es zum 1:4 ins lange Eck. Wenn bei der Truppe von Björn Engelmann damit ein zartes Pflänzchen Hoffnung erwachsen ist, doch noch zumindest einen Zähler zu ergattern, hat es dann nur wenige Minuten überlebt. Denn als der eingewechselte Luca Heidner per Diagonalpass bedient wurde und das Leder rechts unten versenkte, war der alte Abstand wieder hergestellt. Für die Moral der Bayreuther sprach, dass sie trotzdem versucht hat, weiter engagierten Rasensport zu bieten. Dabei verzeichnete sie nun sogar mehr Ballbesitz - was nicht nur daran lag, dass Baiersdorf den klaren Vorsprung dazu nutzte, den Bankspielern Spielpraxis zu verschaffen. "Nicht so offen", lautete in dieser Phase die Anweisung aus dem SV-Lager. Allerdings war es zu keinem Zeitpunkt realistisch, dass die Partie noch kippen würde. Denn die entscheidenden Zweikämpfe gewannen weiter die körperlich robusten Gäste, die zwar nicht mehr so aggressiv attackierten, aber auch noch den letzten Ball versenkten. Der Freistoß von Joker Luca Heidner schlug zu einem Zeitpunkt im SpVgg-Netz ein, als Beiersdorf eigentlich nur noch sporadisch vor dem Kasten von Luca Dressel aufkreuzte.
Hier verliert Joshua Sticht (re.) allerdings das Duell gegen Jonas Wurm.
Hans Wunder
Mit dem zweiten Sieg sind die SV-Junioren bestens für den Vergleich mit Quelle gerüstet. Unmittelbar nach dem Abpfiff war schon die Vorfreude beim Trainerduo greifbar. Dunkle Wolken dagegen über der Jakobshöhe. Mit dem Zweikampfverhalten und der Fehlerquote muss man um den Klassenerhalt bangen. Aber Coach Björn Engelmann gab sich nach der Partie kämpferisch und hofft, dass der Funken überspringt.
Spielbericht eingestellt am 09.09.2018 21:56 Uhr