Die Situation vor dem Spiel: Zum nominell letzten Spieltag vor der Winterpause kommt es in der Landesliga Nord der U19-Junioren zu einem ungleichen Duell. Der Favorit von der SG Quelle Fürth (1.) wurde seiner Favoritenrolle nach dem Abstieg aus der Bayernliga gerecht: Das Team von Coach Marcus Kirschner kam lediglich in den letzten beiden Spielen etwas vom Weg ab, als es nach acht Siegen in Folge bei der SpVgg Bayern Hof (5:2) sowie zu Hause gegen den FC Eintracht Bamberg (1:6) deutlich das Nachsehen hatte. Beim Team von Lars Scheler sieht man bisher eine ausgewogene Saison. Der FCC (12.) holte im November zwei Siege, musste aber zuletzt auch eine Niederlage beim SK Lauf verkraften. Wird das heute eine klare Angelegenheit oder erweisen sich die Hausherren als Stolperstein?
Gästeinnenverteidiger Tramaine Lawson war im Spiel der SG Quelle Fürth regelmäßig der erste Ansprechpartner für den Spielaufbau.
Benjamin Hofmann
Auf dem Kunstrasenplatz in Coburg standen die Hausherren im 5-4-1-System erwartungsgemäß defensiv, wussten es aber, in der Offensive nachzurücken, um selbst Nadelstiche zu setzen. Somit entwickelte sich ein schnelles Spiel, mit Halbchancen auf beiden Seiten. Dem Gast fehlte dabei die nötige Konsequenz, eigene Konter ordentlich auszuspielen oder man stand bei langen Bällen einen Schritt im Abseits. Als Mitte der ersten Halbzeit der FC einen gegnerischen Angriff unterbunden hatte, übte die SG Quelle Fürth sofort Pressing aus und eroberte sich die Kugel in einer für den FC brenzligen Situation zurück. Sofort spielte Ibrahim Hassan das Leder in die Spitze und Kevin Meyer verwandelte aus zwölf Metern zentraler Position sicher. Kurz darauf zeigte das Team von Marcus Kirschner, dass es in der Defensive keinesfalls sattelfest steht: Nach einem kurz ausgeführten Eckstoß scheiterte der FC bei mehreren Abschlüssen am Fünfmeterraum, da die SG immer wieder einen Fuß dazwischen brachte. Wenig später erneut ein schöner Angriff der Hausherren, den der Gast jedoch noch besser konterte: Kevin Meyer war über die linke Außenbahn nicht mehr zu bremsen und netzte auch gegen FC-Schlussmann Krempel überlegt ein. Als das Spiel seinen erwarteten Lauf zu nehmen schien, dann doch der nicht unverdiente Anschlusstreffer der Scheler-Truppe: Nach einem Steilpass fehlte die Abstimmung zwischen SG-Defensive und Schlussmann, sodass Dominik Sommerluksch die Vestestädter zurückmeldete. Bereits vor der Pause rannten die Gäste nochmal wütend an, scheiterten aber mit einer herrlichen Direktabnahme aus spitzem Winkel durch Meyer denkbar knapp am Lattenkreuz und kurz darauf durch Kania von der Strafraumgrenze, der sein Ziel etwas deutlicher verfehlte.
Bevor Niklas Schell (re.) den Coburger Johannes Schmidt entscheidend bedrängen kann, bringt dieser den Ball ins Sturmzentrum.
Benjamin Hofmann
Nach dem Seitenwechsel benötigten beide Teams einige Minuten, um wieder ins Spiel zu finden. Plötzlich die Ausgleichschance für die Hausherren: Fürth brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzone und als Jan Welscher im Nachsetzen abschließen wollte, war plötzlich eine Hand im Spiel – der Unparteiische sah darin zum Erstaunen der Zuschauer jedoch keine Regelwidrigkeit. Weiterhin ließen beide Teams immer wieder aufblitzen, was sie können, doch im letzten Spielfelddrittel fehlte die nötige Entschlossenheit. Einen Konter spielten die Hausherren unüberlegt aus, während Krempel einen Krapfenbauer-Flachschuss parierte. Aus dem Nichts tauchte plötzlich Sommerluksch nach einem langen Ball in die Spitze vor SG-Torwart Göpfert auf, konnte den Ball jedoch nicht per Kopf am Schlussmann vorbeilegen. Die favorisierten Gäste blieben aufgrund ihrer individuellen Klasse stets gefährlich, doch die Hausherren rannten weiter an und dann brachte Dominik Sommerluksch die Erlösung: Nachdem sich der FC-Kapitän zuvor noch weigerte, aus 16 Metern zu schießen und diese Möglichkeit somit leichtfertig vergab, setzte er in den Schlussminuten einen herrlichen Schlenzer aus ähnlicher Position in den rechten Winkel. Bis zum Abpfiff war die SG Quelle Fürth zwar um Wiedergutmachung bemüht, um doch noch drei Zähler aus Coburg zu entführen, aber die Hausherren waren ebenfalls heiß, ihrerseits den dritten Treffer nachzulegen. Letztendlich blieb es jedoch bei der Punkteteilung.
Die Emotionen mussten nach dem Ausgleichstreffer von Dominik Sommerluksch (Mi., Nr. 7) bei Team und Betreuerstab raus.
Benjamin Hofmann
Die SG Quelle Fürth war im ersten Durchgang spielstärker und verpasste nach dem Seitenwechsel bei mehreren guten Aktionen die endgültige Entscheidung. Somit blieben die Hausherren im Spiel, bewiesen Moral und erkämpften sich letztlich einen Zähler.
Spielbericht eingestellt am 26.11.2016 20:19 Uhr