Die Ausgangssituation vor dem Spiel: Für den SK Lauf (3.) um Trainer Luis Fischer ist die Saison prinzipiell gelaufen, doch könnte man noch um den einen oder anderen Platz nach unten durchgereicht werden. Demzufolge werden die Gäste alles andere tun, als dem heimischen FC Coburg drei Punkte in Geschenkpapier zu überreichen. Das Hinspiel ging mit 2:0 an den SK Lauf, der nach der Winterpause – seit insgesamt neun Spielen – ungeschlagen ist. Das Team von Lars Scheler steht dagegen aus mehreren Gründen in der Pflicht: Die Differenz zum rettenden Ufer beträgt zwar auf dem Papier ‚nur‘ zwei Punkte, doch diese Situation ist trügerisch. Selbst wenn man mit dem TSV Großbardorf gleichziehen könnte, hätte man den direkten Vergleich verloren. Zudem muss man am letzten Spieltag zum feststehenden Meister von der SG Quelle Fürth reisen, der sicherlich nicht nochmals über den FCC stolpern möchte. Angesichts dieser Ausgangssituation werden die Hausherren heute alles auf einen Sieg setzen müssen.
Von Anfang an schenkten die Hausherren um Johannes Schmidt
(li.) Sven Haushahn und den Gästen nichts.
Benjamin Hofmann
Von Anfang an nahm der heimische FC Coburg das Heft in die Hand und war bei ersten Ansätzen entschlossener in der Vorwärtsbewegung, als der Gast. Dennoch wusste der SK Lauf seine erste Chance zu verwerten: Als die FC-Defensive einen Ball nicht klären konnte, zog Akan Duran aus zehn Metern halblinker Position ab und jagte das runde Leder ins lange Eck. Davon unbeeindruckt zeigte sich der FC Coburg, suchte nach offensiven Akzenten, aber das nächste Tor machte abermals der Gast: Nach Einwurf auf Höhe des Strafraums ließ Simon Kreisel drei Verteidiger wie Slalomstangen stehen und schloss gegen die Laufrichtung von FC-Keeper Krempel ab. Mit den Fingerspitzen lenkte der Schlussmann den Ball noch an den Innenpfosten, war jedoch gegen den Nachschuss machtlos. Absolute Effizienz legten die Gäste bis dato an den Tag und demonstrierten, warum sie so weit vorne in der Tabelle stehen. Wer nun dachte, dass bei den Hausherren die Luft raus wäre, täuschte sich gewaltig: Die Gäste brachten sich selbst in Bedrängnis, sodass Kevin Kleylein einen Pass am rechten Strafraumeck ergatterte und nach innen brachte. Dominik Sommerluksch ließ sich dort zweimal bitten, erzielte aber den wichtigen Anschluss. Auf der anderen Seite war erneut Kreisel und erneut nach Einwurf nicht zu halten und schloss volley zur erneuten Führung ab, ehe der FC Coburg in einer sehr engagierten Leistung noch drei Schippen drauflegte – und vor allem konsequenter im Abschluss war: Dominik Sommerluksch erzielte im Nachsetzen den erneuten Anschlusstreffer, ehe nach einem Innenpfostentreffer von Marlon Schad im zweiten Versuch Kevin Kleylein den Ausgleich markierte. Abermals nur zwei Zeigerumdrehungen später, erzielte der durch die Gasse bediente Johannes Schmitt die Führung und Marlos Schad erhöhte mit dem Pausenpfiff gar auf 5:3 für die Hausherren.
Auch gegen Simon Kreisel (re.) musste Luis Krempel (li.,
unten) in höchster Not eingreifen - Jan Welscher (li.) kann in dieser
Szene nur noch hoffen.
Benjamin Hofmann
Nach dem Seitenwechsel versuchte der SK Lauf mehr zu investieren – die Halbzeitansprache von Luis Fischer hatte scheinbar gefruchtet. Nichtsdestotrotz hielten die Hausherren mit enormen Laufeinsatz und konsequenten Pressing bereits tief in der gegnerischen Spielfeldhälfte dagegen. Nach gut einer Stunde hatte Paul Schmidt Glück, als er – bereits mit der Gelben Karte vorbelastet – nach erneutem taktischen Foulspiel eine Zeitstrafe erhielt. Anstatt eine Aufholjagd zu starten, legte das Team von Lars Scheler sogar in Unterzahl nochmal nach: Nach Zuspiel durch die Gasse parierte SK-Torwart Alexander Mayer den ersten Versuch von Marlon Schad, aber der anschließende Abstauber saß. In der Folge schien die Luft zunächst etwas raus, doch der starke Simon Kreisel verkürzte nochmals auf 6:4. Mit einer wahren Energieleistung behauptete Sommerluksch in der FC-Offensive Bälle und trieb sie nach vorne. Die endgültige Entscheidung verpasste sein Team allerdings, während die Gäste ihrerseits nicht aufgaben, sondern nochmal aufholen wollten. Beides blieb in einem bis zum Schlusspfiff unterhaltsamen Spiel verwehrt, sodass sich am Endstand nichts mehr veränderte.
Im Kopfballduell schenkten sich Henrik Guhling (li.) und Leon
Seel keinen Zentimeter.
Benjamin Hofmann
Aufgrund einer durch die Bank kämpferisch absolut vorbildlichen Leistung hatte sich der FC Coburg die drei Punkte verdient, insbesondere da man sich nach zwei Rückständen von zwei Toren nicht aus dem Konzept bringen ließ. Im Abstiegskampf ist trotzdem noch nichts gewonnen und vermutlich muss man sogar in einer Woche den Tabellenführer ärgern.
Spielbericht eingestellt am 13.05.2017 21:16 Uhr