Können die Bamberger auf dem Weg zur Landesliga gestoppt werden? Sechs Teams hatten bisher versucht, der Bail-Elf ein Bein zu stellen - vergebens. Mit den Stiftländern probierte an diesem Tag ein Verfolger, die Siegesserie der Domstädter zu stoppen. Dabei hoffte JFG-Coach Thorsten Meier auf einen starken Auftritt seiner Schützlinge, die sich im bisherigen Saisonverlauf mitunter recht launisch bei ihren Leistungen gezeigt hatten.
Mit wuchtigem Kopfball verfehlt Manuel Thomann nur knapp.
Hans Wunder
Zunächst zeigten die Gäste ganz klar auf, wer Tabellenführer ist. Von Beginn an setzte die Truppe von Mario Bail den Gegner unter Druck, und dabei war eine gewisse Nervosität bei der Heimelf unübersehbar. Die gefährlichsten Szenen gab es allerdings nach Freistößen, als das von Jonas Schauer abgefeuerte Leder erst den Pfosten touchierte und kurze Zeit später an den Querbalken klatschte. Freilich taten sich die Bamberger schwer, klare Gelegenheiten aus dem Spiel zu erarbeiten. Der Kopfball von Jonas Schauer strich über den Kasten, Tobias Linz traf genau in die Mitte des Tores und fand die Arme von Keeper Felix Riedelbauch. Ansonsten musste JFG-Verteidiger Louis Lang noch einen Ball von der Linie kratzen, um das torlose Unentschieden in die Halbzeit zu retten. Auf der anderen Seite hätten die Stiftländer, die große Probleme gegen ihre zweikampfstarken und schnellen Kontrahenten im Spielaufbau hatten, fast die Begegnung auf den Kopf gestellt. Bei einem Angriff kurz vor der Pause kam Tobias Plass völlig frei zum Abschluss, traf den Ball aus zehn Metern aber nicht voll.
... reißt sich das Trikot vom Leib...
Hans Wunder
Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel bahnte sich eine Vorentscheidung zugunsten des Eintracht-Nachwuchses an. Calvin Sengül hatte Timo Strohmer auf die Reise geschickt, der mit seinem trockenen Flachschuss zur lange ersehnten Führung einschoss. Doch damit nicht genug. Ein sehenswertes Solo von Johannes Trautmann krönte der Mittelfeldmann mit einem präzisen Rückpass auf Calvin Sengül, der keine Mühe hatte, das Spielgerät aus acht Metern erneut in die Maschen zu setzen. Doch mit dem Mut der Verzweiflung legten die Platzherren ihren Respekt ab, und der Verzagtheit wich nun Entschlossenheit. Als Thomas Neumann nach einem feinen Diagonalpass den gegnerischen Keeper austanzte und zum Anschlusstreffer einschob, war die Spannung zurückgekehrt. Kurz darauf lag der Ausgleich in der Luft, als der Torschütze bei seinem Freistoß nur den Innenpfosten traf, und das Leder im Rücken des Torwarts seinen Weg von einer Seite zur anderen fand, ohne die Linie zu überschreiten. Allerdings reagierte Tobias Plass wenige Minuten später am schnellsten, als sein Schuss abgeblockt wurde und schob zum umjubelten Ausgleich ein. Jetzt war wieder der Spitzenreiter am Zug, und der ließ sich nicht lange lumpen. Beim Freistoß von der rechten Seite stürmte eine Spielertraube in den Strafraum, und dabei war es der eingewechselte Samuel Hildebrand, der den Ball ins Netz drückte. Obwohl von den Hausherren heftig Handspiel reklamiert wurde und auch die Bamberger Spieler in Richtung Referee blickten, zählte der entscheidende Treffer.
Dass der knappe Erfolg des spielerisch reiferen Spitzenreiters nicht unverdient ist, daran gibt es nicht viel zu rütteln. Freilich haben die Meier-Schützlinge gezeigt, dass man mit viel Herzblut und großer Kampfkraft den Favoriten in Bedrängnis bringen kann. Dafür hätten sie sich, und da waren sich beide Trainer einig, sicherlich einen Punkt verdient gehabt.
Spielbericht eingestellt am 12.10.2013 20:01 Uhr