von Düngfelder/Knab
Dass Derbys eigene Gesetze haben, obwohl der Tabellenstand etwas anderes aussagt, zeigte sich im Spiel der Bayreuther Kontrahenten. Der 3:1–Sieg des Tabellenführers war zwar hochverdient, dieser tat sich aber lange schwer gegen die aggressiv eingestellten Gäste aus dem Stadtteil Saas. Das Spiel begann für den FSV unter nicht optimalen Voraussetzungen. Während die Saaser ihren nahezu kompletten Kader zur Verfügung hatten, mussten die Gastgeber auf vier Stammspieler verzichten. Diese Lücken wurden mit B-Jugendspielern aufgefüllt.
Der Tabellenführer bestimmte aber von Beginn an das Spiel und drängte den Gast überwiegend in dessen Hälfte zurück. Die Angriffe blieben aber immer wieder in der Saaser Abwehr hängen, da man sich zu sehr auf Einzelaktionen beschränkte. Das Aufbauspiel der Gäste war sozusagen nicht vorhanden, diese begnügten sich mit weiten Bällen auf ihre Sturmspitzen, die aber in den ersten 20 Minuten harmlos waren. Als Niki Düngfelder im gegnerischen Strafraum seinen Gegenspieler zum Statisten stempelte und sein Zuspiel Angerer überlegt zum Führungstreffer einnetzte, schien alles nach Plan zu laufen. Ab diesem frühen Führungstor ließ man aber die Zügel mehr und mehr schleifen, zu zögerlich und unkonzentriert war plötzlich das Spiel des Tabellenführers. Schon aus der Abwehr heraus bis hin zu den Sturmspitzen, waren viele Mängel im Abspiel zu erkennen. Das Mittelfeld beteiligte sich zu wenig am Spielaufbau. Folglich kamen die Saaser zu vielen Standards vor dem FSV-Tor und wäre in der 30. Minute nach einem Eckball der Kopfball besser platziert gewesen, hätte man sich im FSV-Lager über den Ausgleich nicht beschweren dürfen. Es dauerte bis zur 38. Minute, bis das Gästetor wieder mal in Gefahr kam, aber die Direktabnahme von Fabian Röbel strich übers Tor. So sah man in der ersten Halbzeit ein sehr zerfahrenes Spiel.
Was sich im Laufe der ersten Halbzeit bereits abzeichnete, vollendeten die Gäste dann zu Beginn der zweiten Halbzeit. In der 46. Minute drang Hannes Greef ungehindert in den FSV-Strafraum ein und bugsierte den Ball aus spitzem Winkel an Torhüter Tscheuschner vorbei ins lange Eck zum Ausgleich. Der FSV wackelte kurz, aber Angerer schloss drei Minuten später auf der rechten Seite sein Solo mit einem genauen Zuspiel auf Marc Kellner ab und dieser verwandelte trocken zur 2:1-Führung. Damit war diese Partie bereits nach 50 Minuten entschieden. Die Saaser erholten sich von diesem Rückschlag nicht mehr. Der FSV erspielte sich nun weitere Chancen, Röbel prüfte in der 51. Minute aus spitzem Winkel den guten Gästetorhüter Kühnlein mit einem satten Schuss, und Großchancen durch Kellner, Angerer und Röbel bleiben ungenutzt. Besser machte es dann Angerer in der 75. Minute, als er nach einer starken Aktion von Niki Düngfelder den Ball nach dessen Flanke in die Maschen wuchtete. Lucas Scherm sorgte trotz seiner Verletzung in der zweiten Halbzeit für frischen Wind. Auch Fabian Röbel zeigte mit einigen beherzten "Knallern" seine Gefährlichkeit. Die Saaser hatten nichts mehr entgegen zu setzen, sie glänzten nur noch durch unnötige Diskussionen und Tacklings, die der Schiedsrichter erst sehr spät ahndete. Die FSV-Abwehr fand zu gewohnter Stärke zurück, vom Mittelfeld sah man endlich wieder gute und sichere Aktionen und die Sturmspitzen zeigten nun auch wieder ihre Gefährlichkeit. Die letzte Viertelstunde versöhnte für viel Leerlauf in den vorangegangenen 75 Minuten.
Spielbericht eingestellt am 15.11.2011 08:31 Uhr