Im dritten Heimspiel wollte die JFG Bayreuth-West/Neubürg unbedingt den ersten Dreier auf heimischen Platz schaffen. Zwar hatte sich der Aufsteiger in der neuen Liga bisher nicht schlecht geschlagen und bereits sieben Zähler eingeheimst. Doch beim Heimspiel gegen die Spitzenteams aus Luisenburg und Steigerwald musste man sich knapp beugen. Noch durchwachsener war die Bilanz der Gäste mit ihrem neuen Trainer Marcus Bartel. Nach dem Höhenflug in den letzten Jahren geht es dort nur noch um das nackte Überleben in der Spielklasse. Dabei konnte man schon zwei Siege einfahren, doch die hohen Niederlagen in Steigerwald und zuletzt gegen den FSV Bayreuth waren ein Hinweis darauf, dass die Eintracht-Junioren eine harte Saison erwartet. Der Gästecoach wäre deshalb froh gewesen, wenn man einen Zähler mit nach Hause nehmen könnte.
Philipp Kluge (vorne) hatte im Zentrum einen schweren Stand.
Hans Wunder
Von Beginn an war die Entschlossenheit der Westler spürbar, die Partie für sich zu entscheiden. Mit aggressivem Pressing drängte man den Gegner in die eigene Hälfte und sorgte für erste Gefahrenmomente. Tim Franke probierte es gleich einmal kurz vor der Strafraumlinie, doch das Leder rutschte ihm über den Schuh. Allerdings sprangen zunächst nicht die großen Torchancen heraus, auch wenn Lars Schmidt in aussichtsreicher Position stand, als er geblockt wurde. Letztlich hatten die Gäste allerdings große Probleme beim Spielaufbau, so dass sich eine einseitige Partie entwickelte, bei der die Heimelf nun immer bessere Gelegenheiten verzeichnete. Beim Flachschuss von Bastian Bässler war Keeper Luca Kurth auf dem Posten und die Volleyabnahme von Nico Cakirgöz strich über den Kasten. Kurz vor der Pause löste Bastian Bäßler, der sich bis zu diesem Zeitpunkt besonders als Vorbereiter hervortgetan hatte, dann doch den Knoten. Nach starker Vorbereitung von Lars Schmidt von der Grundlinie stand er im Rücken der Abwehr und zog direkt ab, so dass der gute Gästekeeper Luca Kurth ohne Chance war. Kurz darauf wurde der Schlussmann erneut von seinen Vorderleuten alleine gelassen. Der aufgerückte Verteidiger Tom Stegmaier kam schon bei seinem Kopfball nach Rechtsflanke viel zu frei zum Abschluss. Als die Situation nicht bereinight werden konnte und der West-Kapitän erneut von rechts bedient wurde, probierte er es mit dem Fuß und besorgte volley den 2:0-Pausenstand.
Anschließend hatte es Tim Bächer (li.) mit David Wascher zu tun.
Hans Wunder
Im zweiten Abschnitt waren die Gäste offensiv gefordert, die bislang nur einen gefährlichen Konter, aber keine Torchance erarbeiten konnten. Allerdings kam es knüppeldick, als sich Münchberg in der Folgezeit nach vorne orientierte. Sinnbildlich das 3:0, als Nico Cakirgöz erst am Eintracht-Keeper scheiterte, dann aber die Kugel per Hacke ins Netz schickte. Denn jetzt fielen die weiteren Treffer der Gastgeber mitunter spielerisch leicht. Münchberg kam nun überhaupt nicht mehr in die Zweikämpfe und wirkte zudem stumm und leblos. Das nutzte dann der agile Lars Schmidt, der zwei weitere Treffer einstreute. Zu diesem Zeitpunkt war dann nur noch die Höhe des Sieges fraglich. Der Widerstand von Münchberg war völlig gebrochen, wenn man einmal vom tapferen Torwart Luca Kurth absieht, der aber oft auf verlorenem Posten stand. Und natürlich kam jetzt auch das Glück des Tüchtigen bei der Heimelf dazu. Der eingewechselte Felix Stein etwa schlug vor dem Gästetor über den Ball, verwirrte damit Freud und Feind und konnte anschließend unbedrängt einschieben. Selbst eine mögliche zweistelllige Niederlage schien bei den Gästen nun keine Kräfte mehr zu mobilisieren. So machte Nico Cakirgöz, der kurz vorher erneut nach starkem Solo über links getroffen hatte, mit dem 10:0 und seinem dritten Tor den Deckel drauf. Danach dürfte die Truppe um Kapitän Tm Hübler ein Stein vom Herzen gefallen sein, als der Referee zum Abpfiff blies.
West-Stürmer Nico Cakirgöz (re.) kam immer mehr in Fahrt.
Hans Wunder
Gästecoach Marcus Bartel stzeht jetzt vor der Aufgabe, die Mannschaft wieder aufzurichten. "Es macht ja keinen Sinn, zu schimpfen. Wir werden versuchen, die Saison gut zu Ende zu bringen", sieht er seine Aufgabe besonders darin, die zerstörerische Wirkung dieser Klatsche einzudämmen. Ob es dann der Klassenerhalt wird oder nicht, scheint sekundär zu sein. Dagegen hat die Schmidt-Elf bewiesen, dass man sich in der Bezirksoberliga nicht verstecken muss. Gut möglich, das man sich sogar an den vorderen Rängen orientiieren darf.
Spielbericht eingestellt am 13.10.2018 20:20 Uhr