Vor dem Start in die neue U19-Saison überwog in beiden Lagern die Ungewissheit. Der FSV Bayreuth mit dem bewährten Trainern Alexander Bauer hatte zwar keine Ausfälle, eine breite Bank und mehrere Akteure, die bereits in die Kreisliga der Herren reingeschnuppert hatten. Wo man aber letztlich steht, konnte er ebensowenig beantworten wie sein Kollege Björn Engelmann. Bekanntlich hatten die Altstädter einen Mitspieler durch einen tragischen Unglücksfall verloren und sogar überlegt, die ersten beiden Partien zu verlegen. "Die Mannschaft wollte unbedingt spielen", ließ der U19-Coach wissen, der nicht verhehlte, dass er der Partie mit einer gewissen Anspannung entgegensieht. In Anbetracht der Umstände konnte bei den Gästen von Siegeszwang keine Rede sein - der sportliche Aspekt rückte in den Hintergrund.
Justin Heumann (li.) wollte schnell eine Antwort geben.
Hans Wunder
Trotz der morgentlichen Stunde legten die U19-Teams flott los. Das betraf besonders die Altstädter, die in der ersten Minute schon das FSV-Tor anvisierten. Während dem Schuss noch die Schärfe fehlte, durften die Gäste wenig später bereits jubeln. Keller hatte von der rechten Seite weich geflankt und Niederalt das Leder bei seinem Kopfballaufsetzer zum 0:1 (8.) optimal getroffen und ins linke Eck versenkt. Das gab den Gelbschwarzen weiter Selbstvertrauen, während die Heimelf nun eher zögerlich agierte. Besonders in den Zweikämpfen zeigten sich die Junioren von der Jakobshöhe deutlich überlegen und zudem äußerst spielfreudig. "Ihr schlaft", tönte es missmutig von der FSV-Bank. Eine Wende zum Besseren aus Sicht der Heimelf gab es trotzdem nicht. Im Gegenteil: Die Engelmann-Elf setzte energisch nach. Dabei hatte Ziegler hatte zweimal die Möglichkeit, die Führung auszubauen, verfehlte aber erst knapp und traf dann das Außennetz. Doch der zweite Treffer ließ nicht lange auf sich warten, auch wenn die Situation zunächst
unscheinbar wirkte. FSV-Verteidiger Freund zögerte an der Fünfmeterlinie zu lange, die Situation zu bereinigte und als sich dann Stürmer Schrüfer anschlich, klärte er auf Nasenhöhe und traf den Stürmer wohl gleich mit. Jedenfalls zeigte der Referee auf den Punkt. Meisel liess sich die Chance nicht entgehen und verwandelte zum 0:2 (30.) ins linke Eck. Wenn Stiefler anschließend vom Fünfmetereck getroffen hätte, wäre das wohl die Vorentscheidung gewesen. So aber flitzte der eingewechselte Hajaier kurz vor der Pause über die Aussenbahn, zog nach innen und schob das Leder zum 1:2 (45.) ins rechte Eck - die Partie plötzlich war wieder offen.
Dagegen hätte Josef Ziegler (li.) mehrmals erhöhen können.
Hans Wunder
In der Pause brachte FSV-Coach Alexander Bauer mit Ahmed Gel einen neuen Verteidiger und der stand gleich im Mittelpunkt. Nach einem Zweikampf an der Torauslinie holte er David Schrüfer etwas ungeschickt von den Beinen, so dass der Unparteiische keine andere Wahl hatte, als erneut auf den Punkt zu zeigen. Wieder trat Innenverteidiger Meisel an und wieder verwandelte er absolut sicher zum 1:3 (48.) - dieses Mal halbhoch genau in die Mitte des Tores. Eigentlich wäre für die Heimelf noch genügend Zeit gewesen, den Rückstand aufzuholen - zumal die Altstädter den Vorsprung nur noch verwalteten. "Man hat natürlich auch gemerkt, dass wir in den letzten beiden Wochen kaum trainiert hatten", lieferte SpVgg-Coach Björn Engelmann eine Begründung nach. Freilich stand die Gästeabwehr um den zweikampfstarken und ballsicheren Defensivmann Maximilian Stiefler felsenfest. Der FSV probierte es immer wieder über die Flügel, aber die Lufthoheit gehörte den Kickern von der Jakobshöhe, die auch im Zweikampf nichts anbrennen ließen. Und vorne hatte SpVgg-Joker Marcel Angles die beste Chance im zweiten Abschnitt, als er aus halbrechter Position Torwart Anton nicht überwinden konnte. Als dann auch noch Joker Hajaier, der mit seiner Schnelligkeit für so manche Gefahrenmomente gesorgt hatte, bei den Platzherren erschöpft raus musste, war die Partie gelaufen. Dass der Altstädter Sieg verdient war, stand anschließend außer Frage.
Timo Niederalt (li.) behauptet sich gegen Fabio Hajaier.
Hans Wunder
Mit dem Dreier sind die Altstädter Junioren gut in die Saison gestartet - von der Normalität ist man aber noch ein Stück entfernt. Ob es reicht, ganz vorne mitzuspielen, muss sich in den nächsten Wochen zeigen. Da hofft Coach Engelmann, die Truppe auch körperlich nach vorne zu bringen. Die erste starke Hälfte war jedenfalls schon ein Anfang. Beim FSV war heute sicher noch Luft nach oben - besonders beim Angriffsspiel. Allerdings dürfte die Mannschaft kompakt genug sein, um in der Bezirksoberliga zu bestehen.
Spielbericht eingestellt am 08.09.2019 21:17 Uhr