Ein Heimsieg gegen die Jungs aus dem Frankenwald, zwei Remis in der Fremde in Bayreuth und bei Eintracht Bamberg: Die Saison lief prima an für die Großbardorfer C-Jugend um Trainerfuchs Hansjürgen Ragati. Ganz so gut war´s beim FC 05 bislang nicht: Auf den Heimsieg gegen Don Bosco Bamberg folgten die knappen Niederlagen in Bayreuth und in Coburg. Die letzte genau eine Woche zuvor auf dem Kunstrasen der Dr. Stocke-Anlage in Oberfranken. Nun aber war Schluss mit Oberfranken...
Der Schweinfurter Noah Djalek jongliert vor dem Großbardorfer Abdullah Hamzah Alhaj mit dem Ball.
Michael Horling
Nach dem Nachbarschaftskampf konnten die Hausherren feiern. Mit einem Kreis und lauten "Derbysieger"-Rufen. Nur ein Spieler wirkte nicht ganz so glücklich. Bennett Blumenröder musste von FC 05-Coach Dominic Hugo getröstet werden. Er kam als einziger der 17 Spieler im Schnüdel-Kader nicht zum Einsatz. Hugo versprach ihm, dass er bald schon wieder auflaufen würde. Dann wohl am hellichten Tag und nicht wie diesmal abends. Da bei Großbardorf mit Lea Schrenk die einzige weibliche Spielerinnen am Wochenende auf einem Lehrgang weilte, baten die Gallier um Verlegung von Sonntag auf Mittwoch. Pech hatten beide Teams mit dem Wetter: Das Derby fand im Dauerregen statt und in Halbzeit Zwei unter Flutlicht. auf einem Nebenplatz im Willy-Sachs-Stadion ist das angesichts der Beleuchtung nicht unbedingt etwas für Fußball-Feinschmecker.
Zwischen den beiden Schweinfurtern Niklas Schusser und Luke Barget: Großbardorfs Mädel Lea Schrenk.
Michael Horling
Kapitän Jonas Haus hatte für Großbardorf in der Anfangsphase das 0:1 auf dem Schlappen bei der vielleicht besten Gelegenheit der gesamten Partie. Doch er vergab genauso wie auf der anderen Seite die in Schwarz gekleideten Schnüdel, die gegen grüne Gallier an sich stets tonangebend waren, die aber aus ihrer Überlegenheit mal wieder nichts machten. In den vergangenen Partien belohnten sie sich nicht für ordentliche Leistungen. Und je länger die Partie dauerte, desto mehr hatte man den Eindruck, das könne diesmal wieder passieren. Und dann mussten die Hausherren auch noch verletzungsbedingt zehn Minuten vor der Pause wechseln. Nach einem Foul von Abdullah Hamzah Alhaj humpelte Noah Djalek vom Feld. Wenig später erholten sich beide Mannschaften für wenigstens mal eine Viertelstunde in der trockenen Kabine. Ehe es unter Flutlicht weiter ging und schon bald die heißeste Szene des Matches nahen sollte - zudem eines der wenigen Highlights in den ingesamt 70 recht höhepunktlosen Minuten: Es gab einen Freistoß für Schweinfurt 05 aus gut und gerne 25 Metern. Kapitän Ben Seifert lief an und wuchtete den Ball in die Maschen. Groß war der Jubel bei Akteuren und Anhang der 05er. Groß war danach auch die Gegenwehr der Gäste, aber echte Chancen auf den Ausgleich erspielten sie sich auf dem nassen Rasen nicht mehr.
Großbardorfs Alexander Kost setzt sich gegen den Schweinfurter Luke Barget durch.
Michael Horling
Tabellarisch schaut es nun so aus, dass die Schnüdel an den Galliern vorbei gezogen und nun Dritter sind. Mit Anschluss nach oben. Einzig der 1. FC Sand hat noch eine weiße Weste in dieser Bayernliga, hat aber auch erst ein Mal gekickt. Kommenden Samstag um 12.30 Uhr haben die Großbardorfer bereits ihr nächstes Heimspiel. Dann geht es gegen den SC Eltersdorf, Vorletzter mit drei Punkten nach dem 0:4 am Dienstag beim FC Sand. Der FC Schweinfurt 05 reist am Sonntag in den Frankenwald und tritt um 10.30 Uhr auf dem Kunstrasen in Stockheim nordwestlich von Kronach an gegen den Neuling aus Oberfranken, der in vier Spielen ordentliche vier Punkte sammelte.
Spielbericht eingestellt am 15.10.2020 10:59 Uhr