Einen perfekten Start hat die Elf von Christian Breunig in die neue Saison hingelegt. Aufsteiger TSV Aubstadt schenkten die Blauen ein ganzes Dutzend ein, gegen Don Bosco Bamberg siegten sie mit 5:1. Damit unterstrichen sie deutlich ihre Ambitionen, kommendes Jahr wieder in der Bayernliga zu spielen. Gegen Landkreisrivale JFG Kreis Würzburg Süd-West war der nächste Dreier deshalb fest eingeplant. Und die Zellerauer gingen auch als klarer Favorit in das Stadt-Land-Duell in Waldbüttelbrunn, hatte die von Mehmet Sahinkaya doch ihr bisher einziges Duell gegen Don Bosco Bamberg mit 2:4 verloren.
Silas Weidlein kommt gegen Jan Rabe zu spät.
Alexander Rausch
Dennoch begannen die Hausherren mutig, liefen die Zellerauer früh an und zwangen sie zu Fehlern, die aber folgenlos blieben. Erst nach rund fünf Minuten kamen die Gäste besser zurecht, dämmten die erste JFG-Welle ein und dominierten fortan das Geschehen. Ruhe ins Spiel der Blauen brachte zusätzlich der frühe Führungstreffer. Nach Elyesa-Adem Korkmazs Querpass musste Mohamed Conte aus Nahdistanz nur noch einschieben (7.). Danach ließen die Würzburger Ball und Gegner laufen, nur der letzte Pass fand zunächst keinen Abnehmer mehr. Erst Mitte der ersten Halbzeit ergaben sich Lücken in der dicht gestaffelten JFG-Defensive, als Jan Rabe auf Elyesa-Adem Korkmaz durchsteckte, der aber im direkten Duell gegen Timo Kirchner scheiterte (24.). Simon Schäffers Abschluss kurz darauf geriet zu zentral (26.).
Die Gäste wurden immer druckvoller und wieder Kickers-Neuzugang Elyesa-Adem Korkmaz scheiterte am starken Timo Kirchner, der in dieser Phase sein Team vor einem höheren Rückstand bewahrte (29.). Denn wenig später war er erneut im kurzen Eck gegen Korkmaz zur Stelle, nachdem Jannis Vierneisel nach innen gezogen und das Leder über Jan Rabe zum Angreifer gelangt war (32.). Die Blauen schnürten die Hausherren regelrecht in deren Hälfte ein. Erst in den Schlussminuten konnte sich die Sahinkaya-Elf wieder etwas befreien und nahm den schmeichelhaften 0:1-Rückstand mit in die Kabine. Nicht einmal war die JFG gefährlich vor dem FV-Tor aufgetaucht, die Gäste hingegen ließen beste Chancen verstreichen.
Hannes Glas, Süd-Wests Bester, war oft auf sich alleine gestellt.
Alexander Rausch
Erst nach dem Seitenwechsel flog das Leder erstmals gefährlich in Richtung Würzburger Gehäuse. Wieder begannen die Hausherren frech und Felix Schätzler verzog knapp rechts (49.). Zwar hatte der WFV weiterhin mehr vom Spiel und die besseren Möglichkeiten, doch die Gastgeber waren deutlich griffiger. Allerdings hätte sich die Sahinkaya-Elf beinahe selbst das 0:2 ins Nest gelegt. Nach einem Befreiungsschlag Jan Rabes verschätzte sich Timo Kirchner, der Ball sprang über den Schlussmann, der gerade noch vor der Linie rettete (53.). „Ich muss ihn mal fragen, was da passiert ist“, schmunzelte auch sein Trainer hinterher.
Kurz darauf hatte der umtriebige Simon Schäffer gleich mehrmals die Möglichkeit zum zweiten Würzburger Treffer. Erst war Timo Kirchner wieder auf dem Posten (58.), wenig später verzog es aus der Distanz und setzte Jannis Vierneisels Hereingabe knapp über den Balken (62.). Ganz knapp wurde es bei Fabio Gobbo, der an der Latte scheiterte. Den Abpraller zirkelte Jannis Vierneisel aufs lange Eck, doch Timo Kirchner parierte einmal mehr glänzend (67.). Die Würzburger hätten die Partie längst vorentscheiden müssen, mussten aber defensiv aufpassen, vor allem auf Hannes Glas.
Der Angreifer versuchte sich immer wieder und wäre beinahe erfolgreich gewesen. Nach knapp einer Stunde narrte er die gesamte WFV-Defensive, erst Julian Schmidt grätschte ihm dem einschussbereiten Stürmer den Ball vom Fuß. Auch für Silas Weidlein, dessen Schuss im Fangzaun landete, legte er auf (69.).
So blieb es bis in die Schlussphase bei nur einem Treffer, dem von Mohamed Conte aus der Anfangsphase. Simon Schäffer hätte das ändern können, scheiterte aus 16 Metern aber wiederholt an Timo Kirchner, der unbezwingbar schien (77.). Erst ein Sonntagsschuss überwand den Keeper dann doch wenige Minuten vor Schluss. Mohamed Conte hatte auf Simon Schäffer an der Strafraumkante quergelegt und der WFV-Kapitän zirkelte das Leder unhaltbar in den rechten Knick (84.).
Damit schien die Partie entschieden, doch die Hausherren sendeten tatsächlich nochmals ein Lebenszeichen. Hannes Glas setzte sich auf der rechten Seite durch, passte scharf in die Mitte, wo Julian Franz seinen Gegenspieler austanzte und einschoss. Angefeuert vom eigenen Anhang witterten die Gastgeber nochmals ihre Chance, bekamen aber keine Gelegenheit mehr zum Ausgleich.
Mohamed Conte setzt gekonnt seinen Körper ein gegen Silas Weidlein.
Alexander Rausch
Letztlich siegten die Zellerauer zwar knapp mit 2:1, aber doch hochverdient und bewahren ihre weiße Weste. Den einzigen Vorwurf nach einer soliden Vorstellung gegen kämpferisch starke Hausherren, den sich die Breunig-Schützlinge gefallen lassen müssen, ist der der mangelhaften Chancenverwertung. Die hielt die Hausherren nämlich im Spiel. Am Ende bleibt die JFG aber weiter ohne Punkt und rutscht auf einen Abstiegsplatz. Kommende Woche geht es für die Sahinkaya-Elf am Samstag um 11:30 Uhr zu Eintracht Bamberg, während der Tabellenführer aus der Mainau spielfrei ist.
Spielbericht eingestellt am 03.10.2020 22:00 Uhr