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Artikel veröffentlicht am 02.02.2024 um 10:00 Uhr

Die Bayerische der Frauen: Ein Trio für den großen Coup

Den Rekordsieger, einen Debütanten und die „Unvollendeten“ schickt Franken am kommenden Samstag ins oberbayerische Oberding, wo ab 11 Uhr in der Dreifachturnhalle bei den 19. Bayerischen Hallenmeisterschaften der Frauen der Futsal rollt. anpfiff.info sprach mit den Bezirkssiegern aus Ober-, Unter- und Mittelfranken.

Von Bernd Riemke Sebastian Baumann, Alexander Rausch

Zum vierten Mal insgesamt – und turnusmäßig das erste Mal seit 2016 – ist Oberbayern wieder Gastgeber für das Turnier der besten bayerischen Hallenteams. Die sieben Bezirkssieger sowie Ausrichter FC Sportfreunde Schwaig kämpfen nicht nur um die bayerische Krone, sondern zugleich um die Qualifikation zur Süddeutschen Meisterschaft, die am 18. Februar in Stockstadt am Rhein ausgetragen wird. Auf dem Weg dahin, stehen dem Sieger noch fünf schwere Partien bevor. Am vergangenen Dienstag übernahm Verbands-Spielleiterin Kerstin Costa die Auslosung der Vorrundengruppen, die einige packende Duelle verspricht.

Gruppe A

SpVgg Erlangen: Die Spieli ist blutjunger Novize. Sie konnte sich zum ersten Mal die mittelfränkische Hallenkrone aufsetzen und sich folglich auch zum ersten Mal für das Finalturnier qualifizieren. Der letzte von insgesmt drei Turniersiegen für den Bezirk liegt stolze 16 Jahre zurück, als Vorjahresfinalist SV Weinberg 2008 die Trophäe holte.

Die vermeintlich leichtere Gruppe des Endturniers hat die SpVgg Erlangen erwischt. “Auf dem Papier vielleicht, aber bei so einem Turnier entscheidet ja immer die Tagesform”, sagt Trainer Florian Hofmann. Zwar spielt der SpVgg Markt Schwabener Au vermeintlich nur in der Bezirksliga, stand aber im letzten Jahr im Finale. Die beiden anderen Gegner SC Regensburg und FC Schweinfurt kicken ebenfalls in der Landesliga. “Das ist, glaube ich, das erste Mal, dass die Spieli dabei ist. Da können die Mädels und auch der Verein stolz sein. Das ist schon etwas Besonderes.”, freut sich der Übungsleiter auf die Endrunde. Wie schon im Bezirksfinale als die Erlangerinnen nicht der Favorit waren, möchte der Trainer mit seinen Mädels alles reinhauen. “Wir hatten im Bezirks sicherlich die beste kämpferische Leistung des Turniers und die größte Moral und haben deswegen auch gewonnen. Und so wollen wir auch die Bayerische Meisterschaft angehen.” Im Bezirksfinale hatte die SpVgg Erlangen die Favoritinnen von der SpVgg Greuther Fürth und Ezelsdorf überflügelt und will nun auch beim Endturnier im Freistaat überraschen. “Wenn wir da schon hinfahren, dann wollen wir auch was reißen.”

Nach dem Gewinn der mittelfränkischen Bezirksmeisterschaft fahren die Frauen der SpVgg Erlangen erstmalig zur Bayerischen!

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FC 05 Schweinfurt: Zum fünften Mal messen sich die Schnüdel mit der bayerischen Hallen-Elite. Für den Einzug ins Halbfinale reichte es für die „Unvollendeten“, die sich im vergangenen Jahr mit dem 6. Rang begnügen mussten, bislang noch nicht. Abgesehen von der titellosen Oberpfalz ist Unterfranken der Bezirk, der am längsten auf einen 1. Platz wartet – 2010 gelang dem ETSV Würzburg dieses in der Historie einmalige Kunststück für Unterfranken.

Wie bewerten Sie die Hallenbezirksmeisterschaft?
Jürgen Seifert (Trainer): Das war eine sehr holprige Angelegenheit. Wir hatten im Vorfeld mehrere, größere Turniere gespielt, allerdings mit anderer Besetzung. Ich hatte vornehmlich Jugendspielerinnen eingesetzt. Die Bezirksmeisterschaft hatte ich für die Damen der ersten Mannschaft jedoch verpflichtend gemacht. Sie haben dort erstmals in dieser Konstellation zusammengespielt. Das war spürbar, vor allem zu Beginn. Sie haben sich mit dem Futsal schwer getan. Aber die Mädels haben sich gesteigert und verdient gewonnen. Auch auf dem Feld legen sie meist nach dem Seitenwechsel zu. Allerdings war Bastheim im Finale sehr stark. Leider hatten wir zu wenige Chancen. Letztlich haben wir glücklich im Sechsmeterschießen den Titel geholt.

Wie schätzen Sie die Gruppe ein?
Jürgen Seifert: Wir freuen uns auf Oberding. Wir hatten möglicherweise Losglück und auf dem Papier die schwächere Gruppe. Das könnte unser Vorteil sein. Mit zwei Landesligisten und einem Bezirksligisten haben wir es sehr gut erwischt. Die Regensburgerinnen bereiten sich sehr akribisch auf die Hallenturniere vor. Sie machen, meinen Informationen nach, extra Futsaltraining. Dafür fehlt mir leider die Zeit. Mit den Erlangerinnen treffen wir auf einen Ligarivalen, gegen den wir unglücklich verloren haben. Das war eines der schlechteren Spiele in der Runde. In der anderen Gruppe spielen hingegen Kaliber wie Hof, Ruderting und der Turniersieger des Vorjahres. Aber wir nehmen die Gegner keineswegs auf die leichte Schulter.

Mit welchen Ambitionen fahren Sie nach Oberding?
Jürgen Seifert: Wir wollen besser abschneiden als im Vorjahr, als wir Sechster wurden. Es wäre schön, wenn wir das Halbfinale erreichen. Wenn wir einen guten Tag erwischen, ist das auf jeden Fall möglich. Deshalb wäre es schön, unter den Top Vier zu landen.

Haben Sie Hallencracks im Team?
Jürgen Seifert: Bei mir sticht keine heraus. Unser Team ist enorm stark. Wir haben viele talentierte, technisch versierte und junge Spielerinnen. Die Mädels können mit dem Ball umgehen und sind als Einheit sehr stark. Das ist enorm.

Jung und hungrig! Für die Frauen des FC Schweinfurt 05 soll es erstmalig ins Halbfinale gehen bei der Bayerischen Meisterschaft.

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SpVgg Markt Schwabener Au: Der oberbayerische Champion konnte unlängst seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen und nimmt somit zum zweiten Mal in Folge und zum zweiten Mal insgesamt an der bayerischen Hallenmeisterschaft teil. Bei der Premiere im Vorjahr reichte es für den derzeitigen Bezirksligisten zu einem starken 4. Platz.

SC Regensburg: Der Bezirk Oberpfalz ist der einzige, der in der Historie der Bayerischen Hallenmeisterschaft noch kein Siegerteam stellen konnte. In den Anfangsjahren reichte es zu zwei zweiten Plätzen, die beide auf das Konto des SC Regensburg gingen. Der Landesligist ist Oberpfälzer Rekordsieger. Womöglich entpuppt sich die ominöse 13. Teilnahme für den SCR zum Glücksfall, denn auf bei den letzten vier Teilnahmen hofften die Oberpfälzerinnen vergeblich auf einen Einzug ins Halbfinale.

Gruppe B

FFC Hof: Dreimal nahmen die Ostoberfränkinnen bislang am bayerischen Finalturnier teil. Dreimal durften sie am Ende den Siegerpokal in die Höhe recken. Der Regionalligist ist zudem das einzige Team, dem in den Jahren 2013 und 2014 die Titelverteidigung bei der Bayerischen Meisterschaft gelang. Als dreimaliger Champion ist der FFC alleiniger Rekordsieger. Der letzte Titelgewinn liegt exakt zehn Jahre zurück...

Frau Wunderlich, bei der Bezirksmeisterschaft waren Sie der große Favorit und konnten sich am Ende knapp nach Sechsmeterschießen durchsetzen.
Sina Wunderlich (Torfrau): Wir konnten unser spielerisches Potenzial dort nicht bestmöglich abrufen, auch weil die meisten Gegnerinnen sehr defensiv orientiert waren. Am Ende hat es dennoch gereicht und es hat verdient gereicht, weil wir unsere Partien dennoch überzeugend gewonnen haben. Im Finale hatten wir dann sicher auch im Sechsmeterschießen ein wenig das Glück auf unserer Seite.

In Ihrer Gruppe warten gleich einige Futsal-Schwergewicht.
Sina Wunderlich: Als ich die Auslosung verfolgt habe, musste ich erst einmal nur lachen, denn wenn ich vorher drei Favoriten hätte benennen müssen, dann wären es Ruderting, Schwaben Augsburg und wir gewesen. Beim FCR müssen wir sicher auf "Ballmagnet" Franziska Höllrigl aufpassen, aber wir haben unsere eigenen Stärken.

Die da wären...
Sina Wunderlich: Pui San Yau und Isabell Kastner sind beide schon bayerische Meisterinnen geworden. Sie harmonieren sehr gut. Hinzu kommen noch Carlota Hollfelder mit ihrer feinen Sohle und Maya Theresa Thiele, die uns gut verstärkt. Wir sind insgesamt eine junge Truppe, in der alle total Bock auf Halle haben.

Mit welchen Erwartungen werden Sie an den Start gehen?
Sina Wunderlich (lacht): Die Hallenturniere sind der kürzeste Weg, um Deutscher Meister zu werden. Den Druck, gewinnen zu müssen, hatten wir bei der Bezirksmeisterschaft auch schon. Auch da hat unser Trainer Kevin Schmidt gesagt, Mittelmaß sei nicht genug. Letztlich ist es so, dass wir Bayerische Meisterinnen werden wollen. Druck verspüre ich dabei nicht wirklich. Eher im Gegenteil: Ich liebe den Druck!

Mit der Goldmedaille um den Hals jubelten die Damen des FFC Hof über den Gewinn der oberfränkischen Bezirksmeisterschaft.

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TSV Schwaben Augsburg: Der Titelverteidiger gibt sich die Ehre. Bei der zehnten Teilnahme konnte sich der aktuelle Spitzenreiter der Bayernliga zum zweiten Mal nach 2015 die bayerische Hallenkrone aufsetzen. Schwaben stellt in der Historie der Hallenmeisterschaft mit insgesamt fünf Titelgewinnen den stärksten Bezirk.

FC Ruderting: Zum vierten Mal sind die Niederbayern dabei. Bei ihren bisherigen Teilnahmen konnten sie sich gemessen an der Platzierung stets verbessern. Erst Vierter (2009), dann Dritter (2019) und anschließend Zweiter (2020). Folgt dem Gesetz der Serie demnach nun der Titelgewinn im vierten Anlauf? Der Bayernligist zählt sicher zum erweiterten Favoritenkreis.

FC Sportfreunde Schwaig: Der Bezirksligist ist das große unbeschriebene Blatt im achtköpfigen Teilnehmerfeld. In Oberbayern erhält neben dem Bezirkssieger der Ausrichterverein das zweite Ticket für das Endturnier und so ist der vermeintliche Underdog die große Unbekannte.

anpfiff.info berichtet am Samstag von Beginn an live aus Oberding von der Bayerischen Hallenmeisterschaft der Frauen!