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Artikel veröffentlicht am 17.04.2017 um 15:57 Uhr

Pokalschlacht des Tages: TSG vs. Eintracht meets Tischkicker

SPIELTAG AKTUELL Bunte Ostereier und sattes Grün gab es gestern. Am heutigen Ostermontag herrschte (nicht nur) am Klemens-Fink-Sportzentrum in Bamberg die weiße Pracht vor. Der Wintereinbruch in der Domstadt machte die Austragung des Pokal-Viertelfinals zwischen der heimischen TSG 05 und der Eintracht aus Bayreuth unmöglich. Die jungen Damen wussten sich zu helfen...

Von Bernd Riemke

Schneeflocken tanzen leise über die Wiese, ein Vater mit seinen zwei Kindern nutzt einen kleinen Hügel hinter dem Tor zum Rodeln - nichts, aber auch wirklich gar nichts deutete auf das mit Spannung erwartete Pokal-Viertelfinale auf Bezirksebene zwischen TSG 05 Bamberg und FC Eintracht Bayreuth hin. Langlaufskier anstelle von Stollenschuhen wären zweifelsohne die bessere Alternative gewesen, um dem überraschenden Wintereinbruch in Bamberg Herr zu werden. Am späten Vormittag setzte heftiges Schneetreiben ein, dass binnen weniger Stunden auch die Rasenspielfläche am Gehörlosenzentrum in Bamberg in prächtiges Weiß verwandelte. Als der Unparteiische Herbert Bauer (SV Gundelsheim) eintraf, bedurfte es nur einer kurzen Unterredung mit den beteiligten Trainern beider Teams, um festzulegen, dass an diesem Ostermontag nicht gespielt werden kann.

Kicker und Kuchen

Dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat, nahmen die zweiundzwanzig Akteurinnen kurzerhand mehr als wörtlich und maßen ihre Kräfte - wenn schon nicht auf dem grünen Rasen - dann eben mit der Kurbel in der Hand. Überdrehen verboten! - verstand sich von selbst und so ging es nach einer kurzen internen Besprechung an den Tischkicker. Zum blanken Entsetzen ihrer jeweiligen Trainer, die zunächst aus einer stabilen Defensive heraus agieren lassen wollten, begannen beide Team in einem offensiven 3 - 4 - 3 und bestürmten unter den Anfeuerungsrufen der zahlreich mitgereisten Anhängerschar das gegnerische Tor. Die klassenhöhere Eintracht aus Bayreuth wurde ihrer nominellen Favoritenrolle insbesonders in der Anfangsphase vollauf gerecht. Der erste Treffer fiel zwar aus abseitsverdächtiger Position, doch das mehrheitliche Schiedsrichter-Komitee einigte sich darauf, dass die drei Angreifer des Bezirksoberligisten wohl auf gleicher Höhe standen. Beflügelt von der frühen Führung erhöhte der Gast aus der Wagner-Stadt schnell auf 3:0 und schien die Gastgeberinnen regelrecht überrennen zu wollen. Im Gefühl des sicheren Sieges nahmen die beiden Spielerinnen der Eintracht jedoch eigenmächtig taktische Änderungen vor - sie tauschten also ihre Rollen in Angriff und Verteidigung - und prompt kam die TSG zu zwei Treffern, die die Spannung ins Unermessliche steigern sollte. Das Bamberger Starensemble, auf heimischem Terrain seit beinahe zwei Jahren ohne Niederlage - besann sich auf seine eigenen Stärken und setzte dem Favoriten gehörig zu. Bereits im Achtelfinale kegelte die TSG einen Bezirksoberligisten aus dem Pokalwettbewerb (3:1 gegen Drosendorf). Was auf dem grünen Rasen gelang, konnte am Tischkicker nicht so schwer sein. Als das Eintracht-Duo jedoch auf Altbewährtes zurückgriff und zur Startformation zurückkehrte, gelang den Gästen prompt der entscheidende vierte Treffer, der dem turbulenten Pokalfight ein Ende setzte.

Julia Hartleif (re.) und Naomi Burg nahmen die Spielabsage am Ostermontag mit Humor und formten aus der unaufhörlich niederfallenden weißen Pracht ihre ganz eigenen Ostereier.

anpfiff.info

Da die Partie jedoch weit vor der regulären Spielzeit von 90 Minuten beendet war, scheint die Ansetzung eines Wiederholungsspiels unausweichlich. Dieses wiederum darf mit Spannung erwartet werden, da Bezirksligist TSG 05 Bamberg in der vorherigen Runde bereits eindrucksvoll unter Beweis stellte, dass man zweifelsohne in der Lage ist, einem klassenhöheren Kontrahenten ein Bein zu stellen. Einen gemütlichen Ausklang fand das nicht ausgetragene Pokalspiel beider Teams am Kaffee- und Kuchenbüfett in wohlig warmen Räumen, während das Schneetreiben erst in späten Nachmittagsstunden sein Ende fand.