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Artikel veröffentlicht am 18.01.2015 um 10:00 Uhr

Über Stegaurach nach Altötting: Wer knackt die Unbesiegbaren aus Hof?

Am kommenden Samstag messen sich ab 17 Uhr die acht besten Hallenteams Oberfrankens in der Aurachtalhalle in Stegaurach, um ihren Bezirksmeister zu ermitteln. Als Titelverteidiger und amtierender Bayerischer Meister geht Bayernligist 1. FFC Hof an den Start. Die Schar der Konkurrenten ist groß…

Von Bernd Riemke

In den letzten drei Jahren gab es drei unterschiedliche Titelträger. 2012 gewann Rekordchampion SpVg Eicha (vier oberfränkische Meisterschaften) letztmalig den Bezirkstitel. 2013 konnte erstmalig der SV Reitsch gewinnen und 2014 krönte sich der 1. FFC Hof. Die Ostoberfränkinnen sind nicht nur die einzigen, die bislang den Titel eines Bayerischen Meisters für die Farben Oberfrankens gewinnen konnten, sie sind auch die einzigen, denen das in der Summe bislang schon dreimal gelang und zudem die einzigen die ihren Titel bei den Landeswettkämpfen verteidigen konnten. Somit geht der Bayernligist nicht nur als Titelverteidiger, sondern auch als amtierender Bayerischer Meister in die Bezirksmeisterschaften am kommenden Samstag, 24. Januar 2015 in der Aurachtalhalle in Stegaurach, wo die Damen der SpVgg als Ausrichter fungieren werden.

Gruppe A

Angeführt wird die Vorrundengruppe von eben jenen Hoferinnen, die in den letzten vier Jahren zweimal die Bezirksmeisterschaft gewinnen konnten. 2011 und 2014 stand die Mannschaft um die beiden Edeltechnikerinnen Pui San Yau und Isabel Kastner ganz oben und musste sich 2013 erst im Finale nach Siebenmeterschießen geschlagen geben. Bezwinger damals war der SV Reitsch, der diesmal bereits in der Vorrunde mit dem Topfavoriten die Klingen kreuzt. Die Oranjes qualifizierten sich überlegen mit einem Torverhältnis von 11:0 und einem 2:0-Finalsieg über die SpVgg Ebing für das Endturnier. Bemerkenswert ist dabei nicht nur die Offensivpower um Torjägerin Linda Querfurth und Ballvirtuosin Kristin Rebhan, sondern auch die bärenstarke Deckung um Torfrau Marie-Christin Stöcker, die nicht selten Garantin für die defensive Null ist. Neben den Bezirksmeistern der letzten beiden Jahre misst sich auch der SV Frensdorf in der Gruppe A. Zum achten Mal in den letzten neun Jahren nimmt das Team von Trainer Markus Spielberger teil und qualifizierte sich als bester Quali-Dritter für die Bezirksmeisterschaft. Nach einer überzeugenden Vorrunde ohne Gegentor musste der SVF nach einer Finalniederlage gegen Oberpreuschwitz den Umweg über Spiel um Platz 3 gehen und löste dort mit einem ungefährdeten 3:0 über TSV 08 Kulmbach das Ticket für Stegaurach. Mit Hallen-Mama Steffi Daun und einer gesunden Mischung aus erfahrenen Cracks und jungen Wilden ist dem Landesligist durchaus eine Überraschung zuzutrauen. Die gelang FC Eintracht Bayreuth schon in der Qualifikation. Die Nachrücker trotzten der SpVg Eicha ein torloses 0:0 ab und sicherten sich letztlich mit zwei 1:0-Siegen die Teilnahme an der Bezirksmeisterschaft. Einer davon im Finale gegen den SV Walsdorf reichte, um zum dritten Mal – zuletzt im Jahr 2008 – unter den besten Mannschaften des Bezirks unter dem Hallendach zu stehen.

Bayernligist 1. FFC Hof geht mit Caro Krämer (li.) als Titelverteidiger an den Start.

anpfiff.info

Gruppe B

Favorit ist hier zweifelsohne Bayernligist SpVg Eicha, der zudem Rekordsieger der oberfränkischen Titelkämpfe in der Halle ist. Bereits viermal (2005, 2006, 2010 und zuletzt 2012) konnten sich die Trächerinnen in die Siegerliste eintragen. Die Qualifikation überstanden die Gelb-schwarzen ohne ein einziges Gegentor und gewannen auch im Finale locker mit 5:0 gegen SV 05 Froschbachtal. Der Weg zum Gruppensieg dürfte nur über die Elf von Trainer Steffen Pluta führen. Das Rennen um den zweiten Halbfinalplatz scheint offen, obgleich der Schwabthaler SV insbesondere in seinem Qualifikationsturnier eine ordentliche Duftmarke setzte. Lisa Kestler und Jessica Keil wirbelten offensiv mit feinem Spiel und so erzielte der Landesligist die unerreichte Marke von 13 Toren in der Qualifikation in nur vier Spielen. Im Finale wurde der TSV Himmelkron in die Schranken verwiesen, so dass es nie auch nur den Hauch eines Zweifels gab, dass die Truppe von Sven Stöckert zum vierten Mal in Folge an den Bezirksmeisterschaften teilnehmen wird. Zum ersten Mal überhaupt in der Vereinshistorie gelang dieses Kunststück dem SV Walsdorf, der in diesem Winter bereits den Ladies-Cup der SpVgg Stegaurach für sich gewinnen konnte. Die Truppe von Neu-Trainer Matthias Schramm spielte eine starke Qualifikation, überstand die Gruppenphase ohne Gegentor und sicherte sich schließlich als formell letztes Team und insgesamt zweitbester Gruppendritter nach einem entscheidenden Sieg im Siebenmeterschießen über den SV 05 Froschbachtal das Last-Minute-Ticket ins von Walsdorf aus benachbarte Aurachtal. Während Jasmin Gube & Co zweifellos die kürzeste Anreise aller Teams haben, kommt mit dem ASV Oberpreuschwitz ein Vertreter, der zwischen 2006 und 2010 zu den Stammgästen des Bezirksfinals zählte. In der Qualifikation musste sich der Bezirksliga-Neuling nur dem FFC Hof geschlagen geben und rang im Finale sogar den hoch eingeschätzten SV Frensdorf nieder. Mit dem ASV ist in jedem Fall zu rechnen, wenn es um den Kampf um die beiden Halbfinaltickets geht.

„Schon ein Euro kann viel bewegen“

Der Eintritt zu den oberfränkischen Bezirksmeisterschaften unter dem Hallendach ist für die Zuschauer seit Jahren schon frei. Stattdessen hat der Bezirks- Frauen- und Mädchenausschuss (BFMA) die inzwischen schon traditionelle Spendenaktion „Schon ein Euro kann viel bewegen“ ins Leben gerufen und bittet 2015 zum insgesamt siebten Mal in Folge um großzügige Unterstützung. Der Erlös der Spendenaktion kommt diesmal zur Hälfte der Regens-Wagner-Schule in Burgkunstadt und zur anderen Hälfte der BFV-Sozialstiftung zu Gute.

Die Bayerische in Oberbayern

Nur der Sieger der Oberfränkischen Bezirksmeisterschaft qualifiziert sich für die Bayerische Hallenmeisterschaft der Frauen um den E.ON Cup 2015, der am Sonntag, 8. Februar ab 11 Uhr in der Sporthalle im oberbayerischen Altötting ausgetragen wird. Als Teilnehmer steht neben Ausrichter TV 1864 Altötting bislang nur der schwäbische Vertreter TSV Schwaben Augsburg fest. Während die Unterfranken am 18. Januar ihren Titelträger in Gemünden suchen, ermitteln alle anderen verbliebenden Regierungsbezirke ihren Hallenchampion und Vertreter bei der Bayerischen Meisterschaft einen Tag nach den Oberfranken am Sonntag, 25. Januar. Die Titelkämpfe in Oberbayern finden in Feldkirchen-Westerham, die niederbayerischen in Osterhofen, die mittelfränkischen in Feucht und die des Bezirkes Oberpfalz in Maxhütte-Haidhof statt.