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Artikel veröffentlicht am 18.06.2018 um 06:00 Uhr

ERDINGER Meistercup 2018: Die Streibels: Identisch ist fast nur die Frisur

Fünf Jahre nach der Abschiedstour aus der Kreisklasse startete der SV Pretzfeld wieder richtig durch und hievte sich als Meister der A-Klasse eine Liga höher. Zwei maßgebliche Akteure waren sowohl in dieser Saison aber auch in etlichen zurückliegenden Spielzeiten die beiden Streibel Brüder, Harald und Michael. Als Meister nimmt Pretzfeld am ERDINGER Meistercup am 1. Juli in Weißenburg teil.

Von Rene Rackelmann

Erster Matchball im Kampf um den Aufstieg für den SV Pretzfeld vor einigen Wochen gegen den direkten Konkurrenten aus Pinzberg. Soeben musste der SVP den Ausgleichstreffer hinnehmen, erste Zweifel am erfolgreichen Ausgang der Partie kommen im Fanlager auf, da setzt sich der blau-weiße Akteur mit der gleichsam modischen wie praktischen Kurzhaarfrisur am Mittelkreis mit Glück und Geschick gegen zwei Gegenspieler durch, geht noch ein paar Meter und zieht sehenswert zum letztlichen 2:1 Siegtreffer ab. Torschütze Streibel, Aufstieg eingetütet und parallel die Meisterschaft perfekt gemacht. Was klingt wie ein doch immer mal wieder vorkommendes Tor des kleinen Bruders Michael war dieses Mal seinem großen Bruder Harald vorbehalten. Keine alltägliche Geschichte und die Art und Weise schon gleich dreimal nicht. Denn die beiden Brüder sind nicht nur neben dem Platz ganz verschiedene Typen, auch in punkto Spielanlage könnten Sie unterschiedlicher nicht sein. Harald ist Zeit seines Lebens ein defensiver Fighter, der keinem Zweikampf aus dem Weg geht und dessen Flugeinlagen im Kampf um den Ball manchen Keeper neidisch erblassen lassen. Michael dagegen glänzt primär in der Offensive und dabei auch als unbestrittener Freistoßspezialist.

Typisch Michael Streibel: Beim Torschuss.

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Ganz vergessen sollte man hierbei einen der Streibel-Familie aber nicht, denn möglicherweise war der älteste Bruder, Jürgen, das größte Talent der drei. Eine technisch äußerst versierte Tormaschine, der in der C-Jugend auch mal über 60 Tore in einer Saison gemacht hat, der jedoch zum Ende der Jugendzeit hin das Interesse am Fußball verloren hat und den Herrenbereich daher quasi nur vom Zuschauen kennt. Somit kann Papa Herbert nur Harald und Michael vom Spielfeldrand aus zujubeln, was er als einer der treuesten Fans des SVP auch wöchentlich macht.

Einmal Pretzfeld, immer Pretzfeld

Neben der Frisur gibt es dann aber doch noch bei den beiden: Die fußballerische Vita! Ein Vorteil von Michael war dabei sicher, dass er in jüngsten Jahren durch ein Stahlbad musste, denn auf dem Nahe des Heimatorts Lützelsdorf gelegenen Bolzplatz war es seinen beiden Brüdern und deren gleichaltrigen Freunden herzlich „wurschd“, dass ein etwa halb so alter und fast nur halb so großer Spieler mit auf dem Platz war. Da blieb ihm nichts anderes übrig, als die körperliche Unterlegenheit durch Technik wettzumachen. Ist ihm generell auch ganz gut gelungen und so profitierte fortan die Jugendabteilung des SV Pretzfeld von seinen Fähigkeiten. Analog zu seinem Bruder Harald blieb er den Kickern aus dem Kirschendorf nicht nur über die gesamte Jugendzeit treu, beide kennen fußballerisch generell nur einen Verein, bei dem sie aktiv spielen. Im Jugendbereich feierten beiden in Spielgemeinschaft mit dem einen oder anderen Nachbarverein die ersten Erfolge und Aufstiege, doch auch im Herrenbereich mussten beide nicht lange warten, bis der erste Sprung in die Kreisklasse gelang.

Vier Aufstiege, drei Abstiege

Anfangs dieses Jahrtausends beehrte Harald Streibel dann den Herrenbereich und debütierte unter Coach Stefan Nützel, dem in seiner langen Amtszeit ein Aufstieg leider verwehrt blieb. Erst mit Ex-Profi Goran Pavkovic sollte dem SVP im Jahr 2004 nach mehr als zwanzig Jahren die Rückkehr in die Kreisklasse gelingen. Jedoch konnte auch der zur Winterpause vollzogene Trainerwechsel zu Huso Bajric und Arif Tosun den direkten Wiederabstieg nicht verhindern. Zwar spielte man eine sensationelle Rückrunde, der Abstand zum rettenden Ufer war aber bereits zu groß. Die Truppe nahm den Aufschwung der Rückrunde jedoch mit und stieg im Folgejahr als Meister umgehend wieder auf. Sollte in diesem Moment noch niemand das Wort „Fahrstuhlmannschaft“ in den Mund genommen haben, spätestens in der Folgesaison musste man dies fast tun, denn der SVP ging wieder direkt eine Etage tiefer. Wieder wurde im Winter ein Trainerwechsel vollzogen, wieder spielte man eine hervorragende Rückrunde, wieder sollte es nicht ganz reichen.

Typisch Harald Streibel: Im Zweikampf

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Auch der damals wie heute stets 100%ige Einsatz von Harald Streibel konnte den direkten Wiederabstieg unter dem neuen Coach Werner Güttler nicht verhindern. Die Saison 2007/2008 sollte sich zu einem Übergangsjahr mit einem an vielen Stellen veränderten Kader entwickeln, dennoch spielte das Team bis zum Ende um den Aufstieg mit. Der dritte Aufstieg innerhalb von fünf Jahren wäre dann aber wohl zu viel des Guten gewesen. Anekdote am Rande: Mit Werner Güttler traf in dieser Zeit ein ehemaliger Jugendtrainer des SV Pretzfeld wieder auf Teile seiner damaligen Schützlinge, darunter auch Harald Streibel. Diese Geschichte wiederholte sich im Folgejahr, denn auch Alexander Flach war etliche Jahre vor seinem Engagement als Trainer der ersten Mannschaft schon für die Jugend des SVP tätig.

Zusammen in der ersten Mannschaft

Unter jenem Alexander Flach folgte ein weiteres Jahr der Konsolidierung in der A-Klasse, welches genutzt wurde um junge Spieler wie dann auch einen Michael Streibel an den Kader der ersten Mannschaft heranzuführen. Richtig heiß wurde es tabellentechnisch dann erst wieder im Folgejahr mit Christian Kress als Coach und Markus Gubitz als Co-Trainer. Beide kannten den Verein nicht und brachten frischen Wind mit, der die Truppe gleich im ersten Jahr in die Kreisklasse geblasen hat. Mit Harald Streibel im Defensivverbund und Michael Streibel in der Abteilung Attacke sollten zwei äußerst erfolgreiche Jahre in der neuen Liga folgen, 2011/2012 kratzte der SVP sogar an der Relegation zur Kreisliga, an den letzten drei Spieltagen ging dem Team jedoch die Puste aus und im Folgejahr mussten die Blau-Weißen sogar den nächsten Abstieg hinnehmen. Ein neuerliches Übergangsjahr unter dem Fußballverrückten Josef „Joe“ Messingschlager stand an, bevor der SVP mit der Saison 2014/2015 die Ära Jörg Rösch einläutete. Dessen Arbeit trug nach vier Jahren mit einigen Rückschlägen in der zurückliegenden Spielzeit endlich Früchte und der SVP wurde Meister der A-Klasse 3.

Zum ersten Mal zum Erdinger-Meistercup

Für Michael Streibel der zweite, für Harald dann schon der vierte Aufstieg im Herrenbereich, für beide aber die erste Teilnahme am Erdinger Meistercup, denn beim Aufstieg zuvor gelang dies nur als Vizemeister, bei den anderen Aufstiegen gab es dieses Event noch nicht.

Für Harald Streibel ein schönes Zubrot zur Meisterschaft: „Wir freuen uns natürlich sehr, dass wir auch endlich mal beim Erdinger-Meistercup mitspielen dürfen. Bislang hatte man das ja immer nur gehört oder gelesen. Natürlich ist es nicht allzu realistisch, dass wir da durchmarschieren, aber wir machen uns da einfach einen netten Tag und schauen, wo wir am Ende stehen.“

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Erdinger Meister-Cup 2018 Mittelfranken Frauen

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Infos zum Turnier

Datum: 01.07.2018 13:00 - 18:00 Uhr

Sportstätte: TSV 1860 Weißenburg

Ausrichter: Bayerischer Fußballverband

Veranstalter: TSV 1860 Weißenburg

Gruppen und Tabellen

Runde Jeder-gegen-Jeden

Gruppe E

FC Ezelsdorf

9:0

DJK Nürnberg-Eibach

7:1

SpVgg Kattenhochst.

4:11

DJK Gnotzheim

3:7

SV Langensendelbach

1:5

Turnierplan und Ergebnisse

Runde Jeder-gegen-Jeden / 1 x 12 min

Gruppe E

Sonntag, 01.07.2018