Bayreuth-Kulmbach | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Artikel veröffentlicht am 28.10.2020 um 06:00 Uhr

Gibt es Alternativen?: Keine Stadtmeisterschaften in gewohnter Form

Am Montag hatte der Bayreuther Oberbürgermeister verkündet, dass es im Januar keine Stadtmeisterschaft in gewohnter Form geben wird. Doch so ganz hat der Stadtsportverband als Organisator der beliebten Veranstaltung die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass der Budenzauber doch noch stattfinden kann. Zu welchem Zeitpunkt und welcher Form auch immer. Dazu gibt es am Donnerstag ein Treffen der Fußballvereine.

Von Hans-Jürgen Wunder

Die Entscheidung, die Bayreuther Stadtmeisterschaft im Hallenfußball 2021 abzusagen, kam nicht ganz überraschend. Schließlich steckt auch die Wagnerstadt derzeit mitten im Corona-Sumpf und hat relativ hohe Fallzahlen zu beklagen. Gleichwohl hofften viele Fußballer und deren Anhänger auf das Hygienekonzept, das für die Basketballer erarbeitet wurde und auch für andere Veranstaltungen in der Oberfrankenhalle gelten soll. Und natürlich auf den Faktor Zeit, denn derzeit lässt sich noch nicht zuverlässig vorhersagen, wie sich das Infektionsgeschehen Anfang des nächsten Jahres entwickeln wird. Doch zu Beginn der Woche hat Oberbürgermeister Thomas Ebersberger im Stadtrat verkündet, dass in diesem Winter neben anderen Veranstaltungen wie der Ball des Sports auch die meistbesuchte Hallenfußballveranstaltung in Oberfranken nicht stattfinden kann. Freilich lag das Sportamt mit seiner Begründung daneben, dass der Verband Hallenturniere verboten hätte. Privatturniere, zu denen die Stadtmeisterschaft zählt, sind sehr wohl erlaubt und auch die Futsal-Liga geht an den Start. Insofern hat der Vorsitzende des Stadtsportsportverbandes, Wolfgang Lüdtke, die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. "Vielleicht ist es ja möglich, die Veranstaltung zu einem anderen Zeitpunkt oder einer anderen Form durchzuführen."

Eine große, unbeschwerte Kulisse wie in den vergangenen Jahren ist derzeit - so oder so - undenkbar.

anpfiff.info

Wichtiger Termin

Bereits im Vorfeld wurden die Vertreter der Bayreuther Fußballvereine für den Donnerstag ins Oberpreuschwitzer Sportheim eingeladen, um die Fragen um die Stadtmeisterschaft zu besprechen. Die Zahl der Anmeldungen war im Vorfeld recht gering, was aber wohl auch mit den täglichen Hiobsbotschaften zusammenhängt. Doch das ist nicht der einzige, wichtige Punkt, der auf der Tagesordnung steht - insofern ist der "Runde Tisch" trotz der Absage zum ursprünglichen Termin nicht obsolet. "Es ist wichtig, dass unsere Mitgliedsvereine kommen, um zu diskutieren, ob wir die Veranstaltung unter günstigeren Vorzeichen etwa im Februar oder März nachholen sollen", unterstreicht Lüdtke. Auch eine Stadtmeisterschaft im Sommer auf dem Rasen - etwa auf Kleinfeld - wäre denkbar. Ein weiteres wichtiges Thema, gerade in der Winter- und Coronazeit, wird die Nutzung des Kunstrasens sein. Bereits seit einem Jahr steht ein Vorschlag im Raum, der den Vereinen eine gewisse Anzahl an kostenlosen Einheiten gewährt - ohne, dass sich hier etwas getan hätte. Und auch die Hallennutzung für Trainingszwecke wirft viele Fragen auf. Bei allem Verständnis für Vorsichtmaßnahmen stieß die Sperrung der Toiletten und Duschen nicht nur beim Stadtsportverband auf Unverständnis. Gerade das Hygienekonzept des Landessportverbandes hat aufgezeigt, dass hier die Nutzung mit der Pandemieabwehr durchaus vereinbar ist. Lüdtke beklagte weiter allgemein, dass der Sport in der Kommunalpolitik zu wenig Gehör findet, obwohl man sich am Regierungssitz von Oberfranken einst als "Sportstadt" bezeichnet hatte. "Es kann ja nicht sein, dass der Stadtsportverband als Dachorganisation von 76 Vereinen und etwa 20000 Sportlern im Sportausschuss nicht vertreten ist. Zumindest in beratender Funktion. Hier wird über die Köpfe der Beteiligten hinweg entschieden."