Wer erbt Bayerns Hallen-Krone 2015: Viele Außenseiter, aber kein Favorit? - anpfiff.info
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Artikel veröffentlicht am 30.01.2015 um 19:30 Uhr
Wer erbt Bayerns Hallen-Krone 2015:
Viele Außenseiter, aber kein Favorit?
Am kommenden Sonntag, 8. Februar findet im oberbayerischen Altötting die Bayerische Hallenmeisterschaft der Frauen um den E.ON Cup 2015 statt. Gesucht wird der Nachfolger des Vorjahressiegers FFC Hof, der sich diesmal nicht für die Endausscheidung qualifizieren konnte. Die Schar der Titelanwärter ist groß, die der Außenseiter noch größer…
Von
Bernd Riemke
Von den sieben qualifizierten Bezirksmeistern sind drei Newcomer dabei, die bei den Bayerischen Meisterschaften absolutes Neuland betreten. Dem stehen vier Arrivierte gegenüber, die auch schon im Vorjahr im unterfränkischen Ochsenfurt um die Krone kämpften. Sieger damals war der FFC Hof, dem es als erstem Team nicht nur gelang, zum dritten Mal in der Vereinshistorie den Turniersieg nach Hause zu holen, sondern auch als bislang einziges Team seinen Titel unter dem Hallendach zu verteidigen. Da die Nordostoberfranken diesmal nicht am Start sind und sich auch keines der anderen teilnehmenden Teams bisher in die Siegerliste eintragen durfte, wird es 2015 einen historischen ersten Gewinner geben.
Gruppe A
TSV Schwaben Augsburg (Regionalliga) - Schwaben
Zum sechsten Mal insgesamt und zum zweiten Mal in Folge qualifizierten sich die Fuggerstädter, die im Bezirksfinale Stadtrivale TSV Pfersee Augsburg im Sechsmeterschießen niederrangen. „Das war nicht so souverän, wie ich mir das vorgestellt habe. Die Leistung, zu der wir fähig sind, haben wir nur punktuell aufblitzen lassen“, zeigt sich Schwaben-Trainer Jörg Heinz dennoch selbstkritisch und weist die ihm von vielen Konkurrenten zugedachte Favoritenrolle weit von sich. „Wir sind letztes Jahr mit großen Ambitionen gestartet und wurden am Ende Sechster“, blickt der Übungsleiter auf das Vorjahresergebnis und übt sich wohl nicht zuletzt deshalb in vornehmer Zurückhaltung. An der nötigen Motivation mangelt es ihm und seinen Regionalliga-Damen indes nicht. Augsburg wird so weit wie möglich in Bestbesetzung anreisen, um die Scharte aus dem Vorjahr auszumerzen. Die Gruppenphase zu überstehen ist dabei das Minimalziel. „Danach ist vieles möglich. Nachdem es bislang in der Halle eher haperte, läuft es vielleicht bei der Bayerischen umso besser“ hegt Jörg Heinz eben insgeheim doch die Hoffnung auf den ganz großen Wurf.
TSV Falkenheim Nürnberg (Bezirksliga) – Mittelfranken
„Mit der Rolle als krasser Außenseiter leben wir gerne“, konstatiert Wolfgang Kittelt, Trainer des vermeintlich größten Underdogs im Teilnehmerfeld, der im Bezirksfinale die SG Nürnberg/Fürth mit 2:1 bezwingen konnte. Schon auf dem Weg dahin ließ der Bezirksliga-Spitzenreiter jedoch die versammelte namhafte Prominenz des Bezirkes hinter sich. Sowohl Zweitligist SV Weinberg, wie auch Regionalligist 1. FC Nürnberg und auch Bayernligist SpVgg Greuther Fürth blieben bereits im Kreisentscheid auf der Strecke. „Wir haben nichts geschenkt bekommen“, verweist Kittelt zurecht auf die Energieleistung, die seine Damen vollbracht haben. Entsprechend groß ist die Euphorie beim TSV Falkenheim, der mit einem Fanbus die Reise ins Oberbayerische antritt. „Das ist für uns eine Zugabe. Die Mädels sollen Spaß haben und was am Ende dabei herauskommt, lassen wir auf uns zukommen“, so der TSV-Trainer weiter, der sich unter dem Hallendach auf ein spielstarkes Quartett verlassen kann, das aus einer homogenen Truppe noch herausragt. Die Achse um Torfrau Corina Eder, Abwehrchefin Nadine Böhm, Spielführerin Anna Kittelt und nicht zuletzt Sturmführerin Nina Ross werden gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen jedenfalls versuchen, die Maxime des Trainers bestmöglich umzusetzen: „Wir können jedes Spiel gewinnen – andere müssen!“
TSV Schwaben Augsburg (re. mit Ursu Neidlinger) und der TSV Frickenhausen (li. mit Kim Kißler) standen sich auch im Vorjahr schon gegenüber. Da behielten die Schwaben mit 3:0 die Oberhand.
anpfiff.info
TSV Frickenhausen (Landesliga) – Unterfranken
Im vergangenen Jahr war der TSV als Ausrichter qualifiziert und übte sich mit einem 8. Platz in der Endabrechnung in vornehmer Zurückhaltung. Diese wollen die Kickerinnen um Torjägerin Sandra Abersfelder nun endgültig ablegen. Neu-Trainer Gernot Haubenthal führte die Unterfränkinnen erstmals in der Vereinshistorie zur Bezirksmeisterschaft. Dort hatte Ligakonkurrent FVgg Kickers Aschaffenburg im Finale mit 1:2 das Nachsehen und auch in der Gruppenphase ließ Frickenhausen bereits den ambitionierten Bayernligisten aus Karsbach hinter sich. In einem stellenweise dramatischen Turnier wurde Torsteherin Domenique Göpfert zur heimlichen Heldin als sie erst im Halbfinale den entscheidenden Sechsmeter parierte und im Finale schließlich die gegnerischen Angreiferinnen zur Verzweiflung trieb. In den letzten vier Jahren gelang keinem unterfränkischen Team der Sprung ins Halbfinale bei den Bayerischen Titelkämpfen, doch der TSV weiß nicht erst seit dem erstmaligen Gewinn der Bezirksmeisterschaft wie man „kleine Wunder“ vollbringt…
TV 1864 Altötting (Bezirksoberliga) – Oberbayern
„Aufgrund der bisherigen Leistungen sind wir Außenseiter, aber das ist ja kein Nachteil. Wir rechnen uns durchaus Chancen aus, für eine Überraschung sorgen zu können!“ Katrin Hofer, Sportliche Leiterin der Oberbayern, macht gar keinen Hehl daraus, dass bei den Bezirksmeisterschaften wahrlich nicht alles nach Wunsch lief. Rang 7 stand am Ende zu Buche, doch die Spiele seien insgesamt sehr eng gewesen und die Platzierung gebe das wahre Leistungsvermögen nur bedingt wieder. „Die Oberbayerische war meines Erachtens nach besser besetzt als die Bayerische“ setzt Hofer daher die Hoffnungen auf ihre Hallencracks, die sich nach einem Umbruch im Vorjahr rasch zu einer Einheit gefunden haben. Nach sieben Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit zur Landesliga musste der TV Altötting den bitteren Gang in die BOL antreten. Angeführt werden die jungen Wilden nun von Spielführerin Ramona Schleid, die jedoch auf Katharina Glöckl in ihrem Team verzichten muss. „Sie ist eine absolute Spezialistin in der Halle, hat sich aber das Handgelenk zertrümmert“, bedauert auch Katrin Hofer das Fehlen der Ausnahmekickerin. Doch auch ohne sie hätte die Sportliche Leiterin nichts dagegen, wenn sich der TV Altötting in rein sportlicher Sicht nicht als guter Gastgeber zeigen würde…
Gruppe B
SV Thenried (Bayernliga) – Niederbayern
Dreimal in Folge gab es in Niederbayern das gleiche Bezirksfinale. Zum zweiten Mal nacheinander ging der SV Thenried als Sieger daraus hervor und ließ Bayernliga-Spitzenreiter SV Frauenbiburg hinter sich. Bei der Premiere im Vorjahr sprang immerhin der 4. Platz heraus, doch mit dem war Trainer Herbert Wendl rückblickend gar nicht so zufrieden. „Wir sind vielleicht aufgrund unserer letzten Jahre ein wenig erfolgsverwöhnt, aber ich fahre schließlich nicht nur wegen des olympischen Geistes zu einer Bayerischen Meisterschaft“, macht Wendl klar, dass er sein Team neben Schwaben Augsburg, FC Stern München und dem TSV Theuern zu den Favoriten auf den Turniersieg zählt. Zu viel Übermut will er seinen Schützlingen jedoch nicht einimpfen, denn der erfahrene Coach weiß sehr wohl um die Qualitäten der Konkurrenz und ist sich darüber im Klaren, dass es gerade in der Halle kein Kanonenfutter geben wird. „Man kann auch nach der Vorrunde ohne Sieg nach Hause fahren“, konstatiert Wendl, der insbesondere mit Franziska Hutter und den beiden Zwillingen Jessica und Olivia Köppl einige ausgezeichnete Technikerinnen in seinen Reihen weiß. Der letzte Erfolg eines niederbayerischen Vertreters datiert aus dem Jahr 2004 als die SpVgg Landshut Bayerischer Hallenmeister werden konnte. Mit der im Vorjahr gewonnenen Erfahrung ist der SV Thenried zumindest willens, die Bilanz der Niederbayern aufzubessern…
Nadine Janousch (re.) holte im letzten Jahr mit dem FSV Großenseebach den 3. Platz. Nun steht sie zum zweiten Mal in Folge bei der Bayerischen Meisterschaft auf dem Parkett - 2015 für Oberfrankens Vertreter SV Frensdorf.
anpfiff.info
TSV Theuern (Bezirksliga) – Oberpfalz
Noch nie konnte ein Team aus der Oberpfalz den Bayerischen Hallentitel der Frauen gewinnen. Auch der „etwas andere Bezirksligist“ biss sich im Vorjahr die Zähne an der Konkurrenz aus und landete schlussendlich auf dem 7. Rang. Mit viel Vorschusslorbeeren ging die Mannschaft von Trainer Bernd Polster damals an den Start und musste stellenweise ein wenig Lehrgeld bezahlen. „Außenseiter sind wir immer noch, denn die anderen Teams spielen nicht umsonst in höheren Ligen – und wir eben noch nicht“, so Polster, der sich bei der Auslosung gerne etwas leichtere Gegner als die gezogenen in der Gruppe B gewünscht hätte. Doch trotz der namhaften Konkurrenz bleibt das Halbfinale das große Ziel. „Wir haben gelernt wie man zu Werke gehen sollte, um nicht nur die beliebteste Mannschaft zu sein, sondern auch eine erfolgreiche“, schmunzelt Polster in Erinnerung an das Auftreten seiner Youngster vor Jahresfrist. Diese Mannschaft ist freilich nahezu unverändert. Im Kader um Spielerinnen wie Torfrau Stefanie Linke oder Nadine Lang, Miriam Geitner und Lena Götz hat kaum eine Akteurin das zwanzigste Lebensjahr vollendet. Vollendet haben sie jedoch die Titelverteidigung bei der Bezirksmeisterschaft und haben – wenn auch letztlich glücklich im Sechsmeterschießen – gegen Bayernligist SC Regensburg im Finale bewiesen, wie man höherklassige Teams ausbremst…
SV Frensdorf (Landesliga) – Oberfranken
Das Selbstvertrauen beim Neuling auf Bayerischem Terrain aus Oberfranken ist nach der Bezirksmeisterschaft riesig. Immerhin konnte der SV Frensdorf bereits in der Vorrunde den amtierenden Bayerischen Meister FFC Hof hinter sich lassen und behielt im Finale gegen ASV Oberpreuschwitz (3:0) schließlich klaren Kopf. „Wir haben taktisch richtig diszipliniert gespielt und unser Tor gut verteidigt. Ich denke, darin liegt der Schlüssel zum Erfolg“, so Trainer Markus Spielberger, der in seinem Team auf eine gesunde Mischung aus Jugend und Erfahrung setzen kann. „Hallen-Mama“ Steffi Daun und Kerstin Gotthardt schnupperten bereits Bundesligaluft, Denise Müller stand schon in der Juniorinnen-Nationalmannschaft und dann ist da noch Winter-Neuzugang Nadine Janousch, die weiß, wie Bayerische geht. Mit Großenseebach holte sie letztes Jahr die Bronzemedaille. Spielberger jedenfalls ist überzeugt, dass seine Damen auch in der vermeintlichen Hammergruppe eine richtig gute Rolle spielen können. „Mein Ziel ist das Halbfinale, weil ich weiß, was meine Mannschaft kann. Wenn wir das erreichen, dann ist definitiv noch mehr drin“, möchte sich Spielberger bei der ersten Teilnahme am bayerischen Endturnier nicht mit der Rolle des Außenseiters zufrieden geben. Dass sich höherklassige Gegner am kompakten SVF die Zähne ausbeißen weiß nicht erst seit der Bezirksmeisterschaft der noch amtierende Bayerische Meister…
FC Stern München (Bayernliga) – Oberbayern
Der FC Forstern verlor im Vorjahr erst im Finale. Nie zuvor hatte es ein oberbayerischer Vertreter überhaupt bis ins Endspiel um die Bayerische Hallenmeisterschaft geschafft. Dass der FC Forstern diesmal keinen neuen Anlauf unternehmen kann liegt am FC Stern aus der Landeshauptstadt, der im Bezirksfinale verdient mit 1:0 gegen eben jenen FC Forstern die Oberhand behielt. „Wir haben uns sehr gefreut, dass wir unsere Dauerkonkurrenten hinter uns lassen konnten. Eine Vorgabe an die Mädels gibt es jetzt nicht, aber wenn sie einen guten Tag erwischen kann alles passieren“, so Ferdinand Stern, Leiter der Frauen- und Mädchenabteilung des Bayernligisten, der eine technisch beschlagene, spielstarke und wendige Mannschaft aufs Parkett schicken wird. Mit Tamara Strauß, Evelyn Mass oder Merve Kantar besitzt der FC Stern herausragende Akteurinnen, denen gerade der Futsal zu Gute kommt, so dass Ferdinand Stern den Traum vom Halbfinale schon offen anspricht. „Überraschungen kann es immer geben. Das sieht man allein schon daran, dass sich aus einigen Bezirken unterklassige Mannschaften qualifiziert haben“, lässt Stern jedoch die Tatsache nicht gelten, dass seine Damen nur aufgrund der Zugehörigkeit zur Bayernliga zum engen Favoritenkreis gezählt werden dürfen. Die Möglichkeit, Geschichte zu schreiben und die erste oberbayerische Mannschaft zu sein, die sich in der Siegerliste verewigt könnte allerdings schon ein paar Prozentpunkte hinsichtlich der Motivation freisetzen. „Ich werde es an die Spielerinnen weitergeben. Vielleicht ist das ein zusätzlicher Anreiz…“, so Stern abschließend.
Von der Bayerischen Hallenmeisterschaft am Sonntag, 8. Februar 2015 in Altötting wird anpfiff.info während des gesamten Turniertages für Sie live berichten, so dass Sie nicht verpassen, wer sich erstmalig die Hallenkrone aufsetzen und Nachfolger des FFC Hof werden wird!
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Bayerische Hallenmeisterschaft
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Infos zum Turnier
Datum:
08.02.2015 11:00 - 17:00 Uhr
Sportstätte:
Sporthalle, Altötting
Hallentyp:
ohne Bande / Futsalregeln
Ausrichter:
Bayerischer Fußballverband
Veranstalter:
TV Altötting
Gruppen und Tabellen
Vorrunde
Gruppe A
1
TSV Schw. Augsburg
3
7:3
5
2
TV Altötting
3
4:7
4
3
TSV Frickenhausen
3
5:4
4
4
TSV Falkenheim
3
3:5
2
Gruppe B
1
FC Stern München
3
3:1
7
2
SV Thenried
3
2:1
4
3
TSV Theuern
3
4:4
4
4
SV Frensdorf
3
1:4
1
Turnierplan und Ergebnisse
Vorrunde
/ 1 x 12 min
Sonntag, 08.02.2015
11:00
Falkenheim - Altötting
1:1
11:18
Schw. Augsburg - Frickenhausen
1:1
11:36
Theuern - Stern München
1:1
11:54
SV Thenried - Frensdorf
0:0
12:12
Falkenheim - Schw. Augsburg
1:1
12:30
Frickenhausen - Altötting
1:2
12:48
Theuern - SV Thenried
0:2
13:06
Frensdorf - Stern München
0:1
13:24
Altötting - Schw. Augsburg
1:5
13:42
Frickenhausen - Falkenheim
3:1
14:00
Stern München - SV Thenried
1:0
14:18
Frensdorf - Theuern
1:3
Halbfinale
/ 1 x 12 min
Sonntag, 08.02.2015
14:50
Schw. Augsburg - SV Thenried
2:0
15:10
Stern München - Altötting
1:0
Platzierungsspiele
/ 1 x 12 min
Sonntag, 08.02.2015
Spiel um Platz 7
15:30
Falkenheim - Frensdorf
2:1
Spiel um Platz 5
15:50
Frickenhausen - Theuern
0:2
Spiel um Platz 3
16:10
SV Thenried - Altötting
2:1
Finale
/ 1 x 12 min
Sonntag, 08.02.2015
Endspiel
16:30
Schw. Augsburg - Stern München
3:0
Turnier-Statistik
Spiele
18
Tore gesamt
43
7m-Strafstoß-Tore (ohne 7m-Schießen)
-
Gelbe Karten
-
Zeitstrafen
-
Gelb-rote Karten
-
Rote Karten
-
Zuschauerschnitt
-
Turnier-Modus
Keine Daten
Weitere Artikel zum Turnier
Bayerische Hallenmeisterschaft
Schwaben Augsburg mit historischem Sieg
08.02.2015
[
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von Bernd Riemke
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