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Artikel veröffentlicht am 02.01.2025 um 12:00 Uhr

SC Schwarzach: Philipp Rumpel: „Der Einzug in die K.O.-Phase ist realistisch“

Der Wohnzimmer-Cup macht es möglich. Während die erste Garde des SC Schwarzach kürzlich vom Ligabetrieb abgemeldet wurde, mischen die Schwarz-Weiß-Roten in Person von Philipp Rumpel im Wohnzimmer-Cup weiter kräftig mit. Auch wenn die Konkurrenz in der Vorrundengruppe D groß und gar übermächtig ist, steuert der Newcomer auf die K.O.-Runde zu.

Von Lukas Hörlin

Fußballerisch groß wurde Philipp Rumpel in seinem Heimatort Rottendorf, wo der inzwischen 21-Jährige alle Jugendmannschaften des TSV durchlief. 2021/2022 spielte der Verteidiger parallel in der U19, der zweiten und der ersten Mannschaft. Rumpel, der im Juniorenbereich hauptsächlich auf Kreisebene unterwegs war, schickte sich an, den Sprung in das zu dieser Zeit noch in der Landesliga aktive Aushängeschild zu schaffen.

Zwar kam der Defensivspezialist auch zu Einsätzen in Liga sechs, doch über die Ergänzungsrolle ging es für den Rechtsfuß nicht hinaus. Im Studenten reifte der Entschluss, bei einem anderen Verein den nächsten Schritt zu machen. Da kam die Anfrage von Alexander Münz gerade recht. Der Ochsenfurter moderierte den gewaltigen Kaderumbruch in Kleinrinderfeld und klopfte erfolgreich bei Rumpel an. Der zahlte das Vertrauen zurück und entwickelte sich an der Deutschherrenstraße zum gesetzten Kreisliga-Verteidiger. Bei 27 seiner 28 Einsätze stand der Rottendorfer in der Startelf. Und doch brach Rumpel nach einer Saison seine Zelte beim TSV wieder ab.

„Die Landesliga war quasi unerreichbar“

Philipp Rumpel

anpfiff.info

Auf Lockruf Christian Volkamers ging es nach Schwarzach. Die Voraussetzungen waren derweil ähnlich. Denn auch beim SCS veränderte sich das Gesicht der Mannschaft vor beziehungsweise mit Rumpels Ankunft dramatisch. Das Ende ist inzwischen bekannt. Der personelle Wandel war zu groß. Als abgeschlagenes Schlusslicht gingen die Schwarzacher in die Winterpause. Mittlerweile hat sich die Nummer drei im Landkreis Kitzingen vom leistungsorientierten Fußball verabschiedet. „Ich wusste schon, dass es eine schwache Bezirksliga-Mannschaft sein wird. Dass es so ausgeht, wie es nun ausgegangen ist, damit hätte ich nicht gerechnet“, hätte Rumpel die Saison in der Bezirksliga Ost gerne zu Ende gespielt.

Für den Entschluss der SC-Funktionäre hat der Stammspieler trotzdem Verständnis: „Ich kann die Entscheidung sehr gut nachvollziehen. Es war für mich der einzig logische Schritt. Durch die Winter-Abgänge wäre die Situation noch schlimmer geworden. Es wäre nur noch darum gegangen, am Sonntag elf Leute zu finden, die sich bereit erklären, sich auf den Platz zu stellen und sich abschießen zu lassen.“

Als verlorene Zeit sieht der Innenverteidiger seinen Transfer ins Schwarzacher Becken aber nicht an. Viel gelernt hat er, wie auch schon in Kleinrinderfeld. Erfahrungen, die ihm seinem Ziel, die Lücke zur Rottendorfer erste Garde zu verringern, entscheidend vorangebracht haben.

Möglichkeit höher als A-Klasse zu spielen genutzt

Nun zieht es Rumpel zurück ans Grasholz. Dafür lehnte der angehende Wirtschaftsingenieur Anfragen von Kreisklassisten und -ligisten bewusst ab. Die Ambitionen haben sich inzwischen jedoch gewandelt. „Ich habe kein Problem damit, in der zweiten Mannschaft zu spielen“, so der Heimkehrer, der dem SC Schwarzach für die Chance, Bezirksliga zu spielen, dankt und auf dem neu eingeschlagenen Weg alles Gute wünscht. Sollte ihm nicht der Sprung in den von Manuel Gröschl trainierten Bezirksliga-Kader gelingen, dann will Rumpel gemeinsam mit seinen Kumpels den Verbleib der Reserve in der Kreisklasse sichern.

Bis es im März auf dem grünen Rasen wieder um Zählbares geht, kämpft Rumpel an der Konsole um Punkte. Erstmals nimmt der Youngster am Wohnzimmer-Cup teil und vertritt dort seinen Jetzt-Ex-Klub Schwarzach. Sein damaliger Coach Mike Adrow hat ihn letztlich zur Anmeldung überredet.

Ohne Vorkenntnisse geht der Zocker derweil nicht ins Event. Zwar streamt der Bayern-Gamer seine Spiele nicht selbst, doch Rumpel misst sich zum Beispiel in der Weekend League regelmäßig mit Mitstreitern.

Auf lange Sicht möchte sich Philipp Rumpel nach Stationen in Kleinrinderfeld und Schwarzach in der ersten Mannschaft des TSV Rottendorf festspielen.

Lukas Hörlin

Hammergruppe D

„Die Organisation finde ich richtig cool. Die Berichte sind interessant. Das Teilnehmerfeld ist noch groß, da hat man noch nicht alle Ergebnisse auf dem Schirm. Im Laufe des Turniers bin ich gespannt, welche Mannschaften sich durchsetzen. Veitshöchheim und Frammersbach aus meiner Gruppe werden sehr weit kommen. Sie sind richtig starke Spieler und ein deutliches Level über mir.“ Rumpel weiß, wovon er redet. Schließlich verlor er bisher nur gegen die beiden. Und er trat außerhalb des Wohnzimmer-Cups auch schon gegen den zweimaligen Champion Paul Schulz an. Marlon Dimitrov und Samuel Fishman sind für den SCS-Zocker aber die Topfavoriten in Auflage sechs.

Neben den Titelaspiranten spielt der Debütant allerdings gut mit. Mit fünf Punkten nach fünf Partien hält sich Rumpel alle Chancen auf das Sechzehntelfinale. Die Anfangsnervosität, die beim Auftritt gegen Mainbernheims Wohnzimmer-Cup-Routinier Laurin Richard noch vorhanden war, ist inzwischen verflogen.

Eine dritte Niederlage darf sich Rumpel allerdings nicht mehr erlauben. "Ich muss gewinnen, wenn ich weiterkommen will", weiß er um seine Ausgangslage vor den abschließenden Matches gegen Holzkirchen/Remlingen und Bastheim.