FSV Stadeln - SV 73 Süd 3:0: Stadeln feiert großes Fußballfest - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 26.05.2012 um 20:04 Uhr
FSV Stadeln - SV 73 Süd 3:0: Stadeln feiert großes Fußballfest
Am Ende war es eine große Fußball-Party, die der FSV Stadeln an einem Bilderbuchtag der Vereinsgeschichte feierte. Gegen lange Zeit engagiert und deutlich verbessert auftretende Süder hielt die Defensive um den einmal mehr überragenden Christian Oriwoll im Tor stand. Nach der Pause avancierte Jürgen Berber zum Matchwinner, als er nach einem Laschet-Freistoß goldrichtig stand und die Führung erzielte.
Von Marco Galuska
FSV Stadeln - SV 73 Süd 3:0 (0:0)

Die Entscheidung gelang Andreas Popescu nach 84 Minuten mit dem 2:0, ehe Berber in der Nachspielzeit noch zum 3:0 einköpfte. Während in Stadeln somit Landesliga-Fußball gespielt wird, muss Süd trotz einer souveränen Meisterschaft ein weiteres Jahr in der Bezirksliga antreten.


Fast drei Stunden vor Spielbeginn kamen die ersten Besucher, um 15 Uhr hätte man aufgrund der schon gut gefüllten Ränge eigentlich schon vermuten können, dass der Anpfiff erfolgen würde, doch es war kein normales Ligaspiel am Kronacher Wald, es war der große Finaltag, der Wegweiser zwischen Landes- und Bezirksliga. So mussten die Zuschauer einen ordentlichen Fußmarsch in Kauf nehmen, denn die Parkplätze in unmittelbarer Nähe des Sportplatzes waren längst belegt. Als kurz vor 16 Uhr die FSV-Hymne über die Lautsprecher eingespielt wurde und die Mannschaften, diesmal ohne Verzögerung, auf den Platz marschierten, hatten sich weit über 1000 Zuschauer eingefunden. Über 1300 Karten wurden verkauft, es dürften aber wohl noch einige Besucher (darunter auch Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung) mehr gewesen sein, die sich ein lange nicht mehr dagewesenes Spektakel im Amateurfußball nicht entgehen lassen wollten.

Stadeln - Süd
Bei dieser Szene verletzte sich Gerhard Strobel (in rot) an der Hüfte und musste durch Jürgen Berber noch vor der Pause ersetzt werden. Dieser hatte im zweiten Durchgang seinen großen Auftritt.
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Während die Stadelner, dank der intensiven Vorarbeit von Masseur Roland Seidenath, exakt wieder die Formation des Hinspiels aufs Feld schicken konnten, nahm das Süder Interims-Trainerduo Christian Vitzethum und Daniel Möller vier Veränderungen vor: Sven Kunc, David Gügel, Tithey Schulz und auch der angeschlagene Okcan Tekdemir starteten. Die Umstellungen und Kabinenansprache der Süder schienen gefruchtet zu haben, waren die Gäste von Beginn an doch wesentlich präsenter als noch drei Tage zuvor und im ersten Durchgang auch das bessere Team. Große Torchancen gab es deshalb aber noch nicht zu verzeichnen. Nach einem Freistoß von Ferdinand Ehrl verfehlte Manuel Fiori sein Ziel per Kopf nur knapp (9.). Ebenso konnte auf der Gegenseite Manuel Vigas nach einem Popescu-Freistoß seinen Kopfball nicht genau genug platzieren (22.).

Stadeln - Süd
Christian Oriwoll war erneut der große Rückhalt für den FSV Stadeln, parierte in dieser Szene exzellent den Schuss von Ferdinand Ehrl (am Boden).
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Die von Tobias Wölfel erneut hervorragend organisierte Abwehrkette der Stadelner hielt meist Stand. Gefährlich wurde es im ersten Durchgang immer dann, wenn Ehrl seine Schnelligkeit ins Dribbling legte und damit Lücken riss. So eine Vorarbeit konnte Tekdemir nach 27 Minuten nicht erfolgreich nutzen, da Christian Oriwoll im Tor wieder aufmerksam war. Auch einen Schuss von Ehrl nach Diagonalflugball des guten David Gügel parierte der FSV-Keeper in Klassemanier (32.). Stadeln hatte in der Offensive nur noch eine zu hoch geratene Direktabnahme von Popescu nach Flanke von Dennis Laschet zu bieten (35.), fand sich überwiegend mit Defensivaufgaben beschäftigt. Nach einem unglücklichen Sturz musste zudem Angreifer Gerhard Strobel schon vor der Pause passen und wurde durch Jürgen Berber ersetzt. Die größte Chance zum Torerfolg hatte in der 44. Minute Ehrl auf dem Fuß, scheiterte aber frei vor Oriwoll an dessen herausragender Parade.

Stadeln - Süd
Nach einem Freistoß von Dennis Laschet (nicht im Bild) landete der Ball am langen Pfosten, wo Jürgen Berber (links) goldrichtig stand, um die Führung zu markieren.
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Angesichts der konditionellen Vorteile, die am Mittwoch noch auf Seiten der Süder lagen, musste man in Stadeln mit einem mulmigen Bauchgefühl in den zweiten Durchgang gehen. Doch der FSV kam gestärkt aus der Kabine, erarbeitete sich Standardsituationen in Strafraumnähe, so auch in der 52. Minute, als Laschet einen Freistoß in die Mauer jagte, der Ball auf die linke Seite sprang, wo Berber goldrichtig stand, um zum 1:0 abzustauben. "Danach war uns klar, dass wir das Ding heute gewinnen", sollte Kapitän Franz Ell nach dem Spiel zu Protokoll geben. Auch wenn der lautstarke Stadelner Anhang diese Überzeugung mit fränkischer Skepsis noch nicht teilen wollte, blieben die FSV-Kicker in der Folge Herr im Haus und agierten äußerst geschickt. Nach einer Flanke von Matthias Ferstl verzog Manuel Vigas seine Direktabnahme nur knapp (55.). Als Ell sich gegen Berisha und Amtmann durchsetzte, musste Berisha mit einem entschlossenen Griff Stadelns Spielführer an der Mittellinie stoppen, die Situation einer Notbremse verhinderte der mitgelaufene Kunc, der überhaupt eine gute Partie bot, so dass Berisha mit einer Verwarnung glimpflich davon kam (62.).

Stadeln - Süd
Das war die Krönung: Jürgen Berber (in rot) köpfte in der Nachspielzeit einen Eckball zum 3:0-Endstand ein.
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Süd gab sich nicht auf, kam durch den eingewechselten Atakora (65.) und Fiori (66.) zu Schusschancen. Diskussionswürdig war freilich auch ein Tackling des in der Relegation zu alter Stärke zurückfindenden Markus Theil gegen Ehrl, das der umsichtige Referee Hertlein nicht als Foul und damit nicht elfmeterreif einschätzte (79.). Die Zweifel am Landesliga-Aufstieg des FSV Stadeln beseitigte in der 84. Minute Andreas Popescu, als dieser bei einem Konter cool blieb und zum 2:0 einschob. Popescu zog sein Trikot aus, warf es in die Luft und wurde schnell von einer roten Spielertraube eingefangen - die Stadelner Tribüne tobte, der Süder Anhang war fassungslos.

Stadeln - Süd
Interimstrainer Armin Azadan und Markus Theil holten sich hier von Maximilian Mohr nach dem Spiel eine kalte Dusche ab.
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Gelaufen war die Relegation schon bevor sich in der 88. Minute Adrian Henninger frustriert die Ampelkarte abholte und wutentbrannt die Getränkeflaschen vor der Süder Bank wegkickte. Als wäre der Kontrast von überschwänglicher Freude und tiefer Niedergeschlagenheit nicht schon Genüge getan, köpfte Berber in der Nachspielzeit einen Eckball unbedrängt zum 3:0-Endstand ein.

Stadeln - Süd
"Feiern bis Dienstag": Der Jubel beim FSV Stadeln kannte keine Grenzen mehr - es ist der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte.
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Die Gefühlslage drückte sich sichtbar nach Abpfiff auf dem Platz aus. Während sich ganz Stadeln lieb hatte und im siebten Himmel wähnte (FSV-Vorstand Rudi Hirschmann freute sich im Italien-Urlaub mit), kam es im Süder Lager sogar zu Handgreiflichkeiten, die Abteilungsleiter Dieter Rebel selbst schlichten musste. Der FSV Stadeln verdiente sich mit zwei beherzten Spielen in der Relegation den Aufstieg in die Landesliga und konnte so eine durchwachsene Saison mit einem Happyend abschließen. Der SV 73 Süd wurde auch Opfer einer mehr als fragwürdigen Aufstiegsregelung in Folge der Ligareform. Denn als Meister mit 19 Punkten Vorsprung am Ende nicht aufsteigen zu dürfen, ist rein sportlich gesehen ein Unding - mit dieser Meinung stand Rebel nicht alleine da, auch die Stadelner prangerte diesen Umstand an. Nur den Mottosong der Toten Hosen "Tage wie diese", der bei den Feierlichkeiten rauf und runter lief, ("...wünscht man sich Unendlichkeit") dürften die beide Lager unterschiedlich empfunden haben.


Stadeln: Oriwoll, Theil, Pfeifer, Wölfel, Traut, Ell, Laschet, Ferstl (90. Abudo), Popescu, Strobel (39. Berber), Vigas (72. Kessler)


73 Süd: Tschinkel, Sekita, Amtmann, Kunc, Henninger, Gügel (57. Atakora), Schulz, Berisha, Ehrl, Tekdemir (68. Babur), Fiori


Tore: 1:0 Berber (52.), 2:0 Popescu (84.), 3:0 Berber (90.+2)


SR: Hertlein (TSV Dinkelsbühl) / Zuschauer: 1500.


Gelb-Rote Karte: Henninger (Süd) wegen wiederholten Foulspiels (88.).

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Der Relegations-Fahrplan

Donnerstag, 10. Mai 2012
Dienstag, 15. Mai 2012
Mittwoch, 23. Mai 2012
Freitag, 25. Mai 2012
18:30
BL
3:0
Samstag, 26. Mai 2012
Sonntag, 27. Mai 2012
16:00
BL
4:3
Samstag, 2. Juni 2012
Sonntag, 3. Juni 2012
16:00
BL
2:3

Die Relegation im Überblick

Relegation 1. Bundesliga
Spiel 1 - Donnerstag, 10. Mai 2012 20:30 Uhr
Ort: Olympiastadion, Berlin
Spiel 2 - Dienstag, 15. Mai 2012 20:30 Uhr
Ort: Esprit-Arena, Düsseldorf
Relegation Regionalliga Bayern
12. BAYL - 2. LL Nord
3:1
Spiel 1 - Samstag, 26. Mai 2012 17:30 Uhr
Ort: Hauptplatz Sepp-Endres-Sportanlage
Würzburger FV spielt gegen den SV Heimstetten. SpVgg Selbitz steigt auf in die Bayernliga Nord.
2. LL Nord - 12. BAYL
0:3
Spiel 1 - Mittwoch, 23. Mai 2012 18:30 Uhr
Ort: Hauptplatz Sportplatz "Grüne Au"
Sieger von Hin- und Rückspiel spielt gegen den Sieger aus SV Heimstetten - SpVgg Landshut.
Relegation Bezirksligen Ofr.
13. BOL - 12. BLW
2:3
Spiel 1 - Sonntag, 3. Juni 2012 16:00 Uhr
Ort: BSC Saas Bayreut6h
Sieger ist Bezirksligist. Verlierer ist Kreisligist.
11. BLW - 2 KL CO
5:4
Spiel 1 - Sonntag, 3. Juni 2012 16:00 Uhr
Ort: Hauptplatz Stadion Schmittenau
Sieger ist Bezirksligist. Verlierer ist Kreisligist.
Spiel 1 - Samstag, 2. Juni 2012 18:00 Uhr
Ort: Hauptplatz ASTV Münchberg
Sieger ist Bezirksligist. Verlierer ist Kreisligist.
11. BLW - 2. KL BA
1:0
Spiel 1 - Sonntag, 27. Mai 2012 16:00 Uhr
Ort: Hauptplatz Stadion Schmittenau
Sieger spielt mit dem Sieger aus Spiel 4 um einen weiteren freien Platz in den Bezirksligen. Verlierer ist Kreisligist.
12. BLW - 2. KL KC
4:3
Spiel 1 - Sonntag, 27. Mai 2012 16:00 Uhr
Ort: Sportplatz Reuth
Sieger spielt mit dem Sieger aus Spiel 1 um einen weiteren freien Platz in den Bezirksligen. Verlierer ist Kreisligist.
12. BLO - 2 KL HOF
2:3
Spiel 1 - Sonntag, 27. Mai 2012 16:00 Uhr
Ort: Hauptplatz Sportplatz
Sieger spielt mit dem Sieger aus Spiel 2 um einen weiteren freien Platz in den Bezirksligen. Verlierer ist Kreisligist.
Spiel 1 - Samstag, 26. Mai 2012 16:00 Uhr
Ort: Hauptplatz Sportplatz am Auweg
Sieger spielt mit dem Sieger aus Spiel 3 um einen weiteren freien Platz in den Bezirksligen. Verlierer ist Kreisligist.
13. BOL - 2. KL M
3:0
Spiel 1 - Freitag, 25. Mai 2012 18:30 Uhr
Ort: Hauptplatz SF Kondrau
Sieger spielt mit dem Sieger aus Spiel 6 um einen weiteren freien Platz in den Bezirksligen. Verlierer ist Kreisligist.
13. BLW - 2 KL CO
0:1
Spiel 1 - Freitag, 25. Mai 2012 18:30 Uhr
Ort: Hauptplatz Sportpl. hinter den Brauereien
Sieger spielt mit dem Sieger aus Spiel 5 um einen weiteren freien Platz in den Bezirksligen. Verlierer ist Kreisligist.


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