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Artikel veröffentlicht am 01.06.2022 um 10:15 Uhr

SGV-Coach Neunsinger vor Relegation: "Gewinne den Eindruck, man will uns raus haben!"

Inmitten der bis zum heutigen Vormittag offiziell ungeklärten Urteilslage steigt am heutigen Abend (18.30 Uhr) auf dem Platz des SV Raitersaich das Relegationsspiel zwischen dem Vizemeister der Kreisliga Nürnberg und Kreisliga West Neumarkt/Jura. Die zumindest nominierte SGV 1883 Nürnberg/Fürth kämpft nicht nur auf dem Rasen gegen den TV 21 Büchenbach, sondern sieht sich mit weiteren Widerständen konfrontiert.

Von Marco Galuska

Uwe Neunsinger ist reichlich bedient ob der (Nicht-)Kommunikation mit dem Verband.

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Die Hausaufgaben bei der Vorbereitung auf den kommenden Gegner hat Uwe Neunsinger in gewohnter Manier gemacht. Der SGV-Trainer, der planmäßig nach der Saison an Mario Fisciano übergeben wird, hat den TV 21 Büchenbach beobachten lassen und weiß, was auf sein Team zukommen wird: "Im Vorwärtsgang sind sie gefährlich. Mit Pawlowicz und Heckel haben sie torgefährliche Leute. Von den letzten Spielen brauchen wir uns gar nicht blenden lassen, das war ein Schaulaufen. Bis zur Wettelsheim-Partie haben sie eine gute Runde gespielt, das wird der Maßstab für uns sein."

Keine schönen Vorzeichen

Unter "normalen Umständen" würde Neunsinger das Duell als "50:50-Angelegenheit" einstufen: "Es treffen zwei junge Mannschaften aufeinander. Wir haben mehr erreicht als erwartet, eigentlich könnten wir das Spiel heute genießen." Doch von einer planmäßigen Vorbereitung auf ein Bonusspiel, möglicherweise sein letztes in einer langen Trainerlaufbahn, und Vorfreude ist der 51-Jährige weit entfernt: "Ich wäre gerne mit schöneren Vorzeichen in das Spiel gegangen. Der Gegner hat sich in Ruhe vorbereiten können, bei uns muss man den Eindruck haben, dass alles versucht wurde, um uns rauszuhaben."

Das Duell mit der Turnerschaft Fürth wird seit Wochen nicht mehr allein am Rasen ausgetragen.

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Dabei betont Neunsinger, dass sein Team nach Sachlage rechtmäßig auf Platz 2 gelandet ist: "Seit dem ich hier bin, haben wir die meisten Punkte in der Liga geholt. Die Turnerschaft hat mit ihrem Fehler sich die Unruhe selbst geschaffen! Und es bleibt festzuhalten: Auf dem Platz stehen wir bei 61 erspielten Punkten, die Turnerschaft bei 59." Eigentlich sah die Turnerschaft Fürth über Wochen wie der klare Relegationsteilnehmer aus der Kreisliga Nürnberg aus. Doch ausgerechnet im Spiel beim abgeschlagenen Letzten FC Stein (4:1) wurde Torwart Jan Niedermeier nach abgelaufener Sperre zwar mit Spielrecht eingesetzt, stand aber nicht auf dem Elektronischen Spielberichtsbogen. Die SGV wusste von der Sperre. Die Dauer der Spielersperre ist für andere Vereine aber seit einigen Jahren nicht mehr einsehbar. Die SGV erstattete Anzeige im Wissen, dass Niedermeier zwar wieder auf dem Platz, ein anderer Name in der Aufstellung stand. Letztlich wurde damit eine Lawine losgetreten, die noch immer nicht zum Stillstand gekommen ist. Kreis- und Bezirkssportgericht werteten das Spiel 2:0 für Stein, ein begründetes Urteil des Verbands-Sportgerichts war den Beteiligten bis zum heutigen Vormittag offiziell noch nicht bekannt.

SGV-Ausscheiden als Problemlösung?

Ein Umstand, der Neunsinger seit Tagen beschäftigt und auf die Palme bringt: "Wir bekommen keinerlei Auskünfte über die Verhandlung. Man kann den Eindruck gewinnen, wenn sich Verbandsverantwortliche seit Tagen wegducken, man auch auf mehrmalige Bitte keinen Rückruf erhält, dass man uns besser nicht allzu lange in der Relegation sehen möchte." Nüchtern betrachtet würde ein Ausscheiden der SGV 1883 aus der Relegation als Vertreter der Kreisliga Nürnberg (und möglicherweise Stellvertreter der Turnerschaft Fürth) einige Fragen und rechtliche Probleme rund um das Stein-Spiel und einer möglichen Neuansetzung des Ligaspiels der Fürther in Eibach obsolet machen. "Ich kann diese Vermutung leider nicht beiseite wischen aufgrund des Verhaltens der Verbandsfunktionäre in den letzten Tagen. Ein Bezirksspielleiter sollte eigentlich für seine Vereine da sein. Der Verband hat in der Angelegenheit bewusst auf Zeit gespielt, wir hatten in der Berufung explizit auf die Zeitproblematik hingewiesen und wollten die Sache gleich vom Verbands-Sportgericht behandeln lassen. Das größte Problem ist aber, dass man leider kein Vertrauen in die handelnde Personen mehr haben kann. Nichtsdestotrotz versuchen wir heute Abend das sportlich Erreichte auf dem Platz zu genießen!"

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