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Artikel veröffentlicht am 21.05.2019 um 18:20 Uhr

Kuriose Relegation im Bezirk: Der TV muss für sich und den Spielkreis spielen

Das Hickhack um die Relegation in den Bezirksligen Mittelfranken geht weiter. Klar ist mittlerweile, dass der TV 1848 am Samstag gegen Mosbach spielen muss und dabei nicht nur für sich, sondern für den ganzen Spielkreis Erlangen-Pegnitzgrund spielt. Denn gegen die Ansetzung der Partie wird der Turnverein Beschwerde einlegen und so könnte Diepersdorf kampflos die Liga halten - zur Freude des Kreises.

Von Sebastian Baumann

anpfiff.info berichtete heute morgen als erstes über den vermeintlichen Einspruch des TV 1848 Erlangens und der SpVgg Diepersdorf beim BFV, der am Ende gar kein Einspruch war. “Diepersdorf und wir haben die Rechtsabteilung des BFV befragt, inwieweit wir gegen die Relegation rechtlich vorgehen können, weil aus unserer Sicht durch die Fusion der beiden türkischen Vereine eine Mannschaft auf die Bezirksliga verzichtet”, erklärt der Abteilungsleiter des TV 1848 Erlangens, Max Bittner, die Vorgehensweise beider Vereine. Der BFV begründete seine Entscheidung, dass die Abschlusstabelle der Liga ganz normal gewertet wird, mit der Fusion beider Mannschaften. “Für uns ist die Motivation eines Verzichtes unerheblich, ob es nun aus Personalmangel ist wie im Falle Osternohe oder aber durch eine Fusion.” Grit Labahn, die Abteilungsleiterin der Rechtsabteilung des Verbandes, stellte aber in einer E-Mail an den Verein klar, dass die Mannschaft am Wochenende antreten muss, “weil die Beschwerde keine aufschiebende Wirkung hat.” Diesen Grundsatz hatte auch Pressesprecher Fabian Frühwirth am Vormittag gegenüber anpfiff.info angedeutet und war zu diesem Zeitpunkt schon davon ausgegangen, dass das Spiel auf alle Fälle stattfinden wird.

Max Bittner und der TV 1848 Erlangen werden auf alle Fälle Beschwerde einlegen.

anpfiff.info

Der TV 1848 legt auf alle Fälle Beschwerde ein

Dem Turnverein wird auf alle Fälle Beschwerde beim Verband gegen die Ansetzung des Spiels einlegen, schon alleine aus Prinzip. “Wenn eine Mannschaft fusioniert, dann kann nur eine Mannschaft in der Bezirksliga spielen, also verzichtet die zweite Mannschaft auf das Spielrecht. Und wo die spielt, ist erst einmal unerheblich. Uns geht es da ums Prinzip. Rein sportlich haben wir nur die Relegation erreicht und wollen uns mit Sicherheit nicht aus der Verantwortung stehlen.” Freilich schränkt der erfahrene Funktionär ein, dass er die Chancen auf die Beschwerde als eher schlecht einstuft. Vor allem bis zum Wochenende dürfte keine Entscheidung fallen - mit kuriosen Folgen.

Denn in §24 Absatz 9 ist geregelt, dass im Falle des Erfolgs der Beschwerde die SpVgg Diepersdorf die Rechtsnachfolgerin des TV 1848 Erlangens wäre. “Ergibt sich nachträglich, gleich aus welchen Gründen, dass ein anderer Verein an den Entscheidungsspielen teilnahmeberechtigt gewesen wäre, so tritt er an die Stelle des an den Entscheidungsspielen teilnehmenden Vereins. Ein Verzicht auf dieses Recht ist zulässig. Die finanziellen Vor-und Nachteile gehen nicht auf den neuen Verein über”, heißt es in dem Paragraphen. Gewinnt also der TV 1848 Erlangen, dann hält er sowieso die Liga, Mosbach ist abgestiegen. Hat die Beschwerde des Turnvereins Erfolg, dann würde auf einmal auch die SpVgg Diepersdorf die Klasse halten - und zwar ohne eine Relegationsspiel bestritten zu haben. Dies hätte auch Folgen für die Relegation im Kreis Erlangen-Pegnitzgrund.

Bleibt nur eine der beiden Mannschaften in der Bezirksliga entfällt die Abstiegsrelegation der Kreisklassisten und nur drei Kreisligisten müssen direkt absteigen aus jeder Kreisliga. Bleibt zusätzlich noch die SpVgg Diepersdorf in der Liga und setzt sich ein weiterer Kreisligist in der Relegation zur Bezirksliga durch, dann könnte sogar die Aufstiegsrelegation zur Kreisliga entfallen.

Spielt mit seiner Mannschaft für sich und den Kreis Erlangen-Pegnitzgrund - und auch für die SpVgg Diepersdorf.

anpfiff.info

Der Turnverein will für den Kreis spielen

Aber erst einmal muss der TV 1848 spielen - und möglichst gewinnen. Am Samstag wird das Spiel um 15 Uhr stattfinden, möglicherweise in Wendelstein, auch wenn der Turnverein einer Ansetzung am Donnerstag, wie sie heute morgen verlautet wurde, niemals zugestimmt hatte. “Wir wollten schon immer nur am Samstag spielen, weil unter der Woche nicht alle Spieler da sind. Natürlich ist es schwieriger sich unter solchen Umständen auf das Spiel vorzubereiten, ich denke, das merkt man im Hinterkopf. Wir wollen aber alle Möglichkeiten ausschöpfen und uns auf uns selbst konzentrieren.” Aber natürlich will der Abteilungsleiter mit seiner Mannschaft die Nebengeräusche möglichst ausblenden, um eine gute Leistung abzurufen. “Ich schätze Mosbach als schweren Gegner ein, der hinten sehr gut steht, aber vorne relativ wenige Tore schießt. Das wird mit Sicherheit ein Spiel, in dem die Tagesform entscheidet und auch ein bisschen das Glück.” Oder eben im Nachhinein der BFV, der dann über die Beschwerde entschieden hat.

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