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SG Seinsheim/Nenzenheim

A-Klasse 3 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 24.06.2015 um 12:00 Uhr

A-Klasse 3: SG Seinsheim/Nenzenheim: Wolf tritt auf dem Höhepunkt ab

Markus Wolf hat es doch noch geschafft. Nachdem der Spielertrainer und seine SG Seinsheim-Nenzenheim in den Vorjahren stets knapp am Aufstieg in die Kreisklasse vorbeigeschrammt waren, marschierte die Gemeinschaft aus den beiden Weinorten in der abgelaufenen Saison unaufhaltsam in die höhere Liga zurück. Damit bescherten die Rotblauen Wolf, der nach sechs Jahren aufhört, einen emotionalen, erfolgreichen Abschied.

Von Alexander Rausch

SG Seinsheim/Nenzenheim, Meister 2014/2015

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Man hörte den Ballast fallen auf der Ochsenfurter Maininsel, als mit dem Schlusspfiff einer einseitigen Partie gegen die OFV-Reserve feststand, dass die Meisterschaft unter Dach und Fach war. Dieser entlud sich in purer Freude und ersten Bierduschen noch auf dem Rasen. Denn die Spieler der SG Seinsheim/Nenzenheim wollten es noch einmal wissen im letzten Jahr des Markus Wolf in der Zwei-Dörfer-Gemeinschaft. Dieser hatte vor der Saison bereits seinen Rücktritt bekannt gegeben und nur weitergemacht, weil alle an einem Strang zogen und nach Platz drei in der Vorsaison endlich den Sprung zurück in die Kreisklasse schaffen wollten.

Markus Wolf (SG Seinsheim/Nenzenheim) am Spielfeldrand ein aufmerksamer Beobachter.

anpfiff.info

Das Maß aller Dinge

Dabei ließ Wolf in seiner Akribie und Trainingsvorbereitung keinen Zentimeter nach und trieb die Elf um Oldie Andreas Braun nochmals zu Höchstleistungen. „Wir hatten die Vorjahre immer um die Meisterschaft mitgespielt und sind meist knapp gescheitert. Die Mannschaft hat sich nochmals weiterentwickelt und ich sah vor der Saison schon das Potential zum Titelgewinn", wusste Wolf um das Können seiner Truppe, die vom ersten Spieltag an hellwach war und kaum einen Zweifel daran aufkommen ließ, am Ende der Saison auf dem Platz an der Sonne zu stehen. So knüpften die Rotblauen besonders in der Defensive nahtlos an die abgelaufene Rückrunde an, in der die SGS in 14 Partien lediglich sechs Gegentore kassierte.

Insgesamt musste SG-Keeper Markus Körner nur 24 Mal hinter sich greifen und war der sichere Rückhalt der besten Abwehrreihe der Liga. Aber nicht nur in der Rückwärtsbewegung setzten die Wolf-Schützlinge Maßstäbe, auch in der Offensive war Andreas Kessler und Co. Kaum beizukommen. Satte 98 Treffer erzielte die Spielgemeinschaft in 28 Spielen. „Wir haben viel im taktischen Bereich gearbeitet. Durch das Gegenpressing konnten wir die Viererkette zudem deutlich entlasten", perfektionierte Wolf seine Spielidee in der Meistersaison. Selbst kleinere Hindernisse nahmen die Kicker aus Seinsheim und Nenzenheim mit Leichtigkeit.

Schlüsselspiel in Effeldorf

Stotterte der SG-Motor im Vorjahr besonders in der Anfangsphase gewaltig, war der Sand diesmal wesentlich schneller aus dem Getriebe und Wolf-Elf schaltete fast umgehend in den fünften Gang. Lediglich in Effeldorf gegen die zum damaligen Zeitpunkt beste Abwehrreihe kamen die Rotblauen kurzzeitig ins Schlingern. Früh in Unterzahl zauberte der Tabellenführer eine defensive Glanzleistung aufs Feld und schlug vorne eiskalt zu. Es war wohl das endgültige Signal an die Konkurrenz, dass es in diesem Jahr nichts zu erben geben wird. Denn elf Siege in Serie sprechen eine deutliche Sprache. Auch steht in diesem Jahr lediglich eine Niederlage in der Ergebnistafel, zu Wiederbeginn gegen die Reserve des SSV Kitzingen.

Markus Wolf konnte sich der obligatorischen Sektdusche nach Spielende nicht entziehen.

anpfiff.info

Umweg zur Meisterschaft

Doch dieser kleine Umweg führte direkt auf die Meisterstraße zurück und am 17. Mai zum Ziel. Was danach folgte, wird sich jeder denken können. Ein schier nicht enden wollender Partymarathon, der vor dem Seinsheimer Vereinsheim seinen emotionalen Anfang nahm. Denn der Frontsänger der Rockband Shylock, Matthias Schenk, intonierte noch am selben Abend seine selbst komponierte SG-Hymne und legte noch einige Songs nach, die nicht nur bei Markus Wolf für erste Abschiedstränen sorgten. Als diese dann aber getrocknet waren, ging der Blick in die Nacht, die bis zum nächsten Mittag dauerte. Es folgten weitere Tage auf Wolke sieben, die mit dem triumphalen Empfang auf dem Seinsheimer Weinfest ihren nächsten Höhepunkt erreichten, nur noch übertroffen durch den Kurztrip nach Mallorca.

Die Feierlichkeiten waren der krönende Abschluss einer erfolgreichen Ära unter Markus Wolf, die mit dem Wechsel zu Tobias Schmidt, der den Kreisklassenrückkehrer in der kommenden Saison trainiert. Auch wenn der ehemalige Gülchsheimer keinerlei Trainererfahrung mitbringt, weiß Wolf, dass er gerade sprießendes SG-Pflänzchen in wachsame Hände gibt. Denn auch der 38-jährige kam als Trainernovize in seinen Heimatort, mit dem er sicherlich im nächsten Jahr mitfiebern wird: „Wir hatten die letzten Jahre eine gute Mischung und sie haben eine tolle Entwicklung genommen. Ich traue ihnen zu, auf kurz oder lange in der Kreisklasse eine gute Rolle zu spielen."