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TV Marktheidenfeld

Kreisklasse 4 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 21.06.2015 um 06:00 Uhr

Kreisklasse 4: TV Marktheidenfeld: Sensationelle Runde endet erfolgreich

Man hatte den TV Marktheidenfeld schon vor der Saison durchaus auf dem Zettel für den Kampf um die Meisterschaft. Dass die Mannschaft von Spielertrainer Sebastian Gerlich aber zum Alleinunterhalter an der Tabellenspitze wurde, damit hatte wohl kaum einer gerechnet. Denn die Weißblauen standen fast ununterbrochen auf Platz eins. anpfiff.info unterhielt sich mit dem Meistertrainer über eine überragende Saison.

Von Alexander Rausch

TV Marktheidenfeld, Meister 2014/15, Kreisklasse 4 Würzburg

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Nur am ersten Spieltag grüßte der TV Marktheidenfeld nicht vom Platz an der Sonne, denn der spätere Vizemeister Birkenfeld hatte die ambitionierten Greußenheimer mit 6:0 nach Hause geschickt. Die Schützlinge von Sebastian Gerlich hatten gegen Waldzell/Ansbach/FC Roden „nur" mit 4:0 gewonnen. Eine Woche später eroberte der Vorjahressiebte die Tabellenspitze und war von dieser nicht mehr zu verdrängen. Eine fast beängstigende Siegesserie von 15 Erfolgen in Folge sicherte die Herbstmeisterschaft. Erst der TSV Partenstein schaffte es, Mitte November den Hädefeldern die erste Niederlage beizubringen.
Vorne wie hinten top

Sebastian Gerlich

anpfiff.info

Bei dieser sollte es auch bleiben. Denn weitere sechs Siege am Stück sicherten vier Spieltage vor Saisonende mit einem Schützenfest gegen Urspringen den vorzeitigen Meistertitel. In der Abschlusstabelle standen letztlich 14 Punkte Vorsprung auf den Zweiten aus Birkenfeld. Zudem stellte die Gerlich-Elf die beste Abwehr mit nur 21 Gegentreffern (0,8 Gegentore im Durchschnitt pro Spiel). Auch die beste Offensivreihe trug blauweiße Trikots. Satte 86 Mal zappelte das Leder im gegnerischen Netz, darunter die Kantersiege gegen Holzkirchen-Remlingen (9:0) und Urspringen (7:0). Meistercoach und Trainerneuling Sebastian Gerlich lässt die Saison Buchstabe für Buchstabe noch einmal Revue passieren.

M wie Meisterschaft: Unerwartet souverän. Keiner hätte damit gerechnet, dass durchmarschieren. Dementsprechend waren dann auch die Feiern.

A wie Aufstieg: Er war harte Arbeit, doch um die Klasse zu halten müssen wir noch härter arbeiten. Wir wissen nicht, wie wir in der Kreisliga ankommen. Unser Ziel ist der Klassenerhalt, denn in der kommenden Saison wird die Liga sehr stark, besonders durch die beiden Bezirksligaabsteiger Altfeld und Schollbrunn. Es wird viele Derbys geben und brisante Spiele. Es wird eine interessante Spielzeit.

R wie Re-Start: Für uns war wichtig, gleich mit einem Sieg zu starten. Wenn wir die erste Partie verloren hätten, hätte vielleicht doch der eine oder andere Spieler das Grübeln angefangen. Dem war nicht so und wir haben bis zum Titelgewinn unsere Punkte geholt. Danach haben wir es etwas ruhiger angehen lassen.

K wie Konkurrenz: Birkenfeld war ein sehr hartnäckiger Gegner, der ebenfalls eine tolle Siegerserie hatte. In anderen Ligen wären wir mit 16 Siegen aus 17 Spielen zur Winterpause so gut wie durch gewesen. Aber auch Greußenheim und Frammersbach 2 haben uns das Leben schwer gemacht.

T wie Training: Die Beteiligung war immer sehr hoch. Wir hatten immer mindestens 20 Spieler bei den Einheiten, in der Höhe sogar 45. Die Jungs haben super mitgezogen und haben sich am Wochenende für die harte Arbeit belohnt. Sie haben sich etwas sagen lassen und im Training nie nachgelassen.

Der Marktheidenfelder Michael Bauer nimmt es gleich mit drei Gegenspielern auf.

anpfiff.info

H wie Heißner: Unser Kapitän. „Heißi" ist unser Wortführer. Er macht uns vor den Spielen in der Kabine immer richtig heiß. Er lässt sich da auch immer etwas einfallen. Sein Auftreten ist einfach klasse, auch auf dem Platz. Ich bin richtig froh, dass er weitermacht.

E wie Entwicklung: In der Vorbereitung hatte ich ein neues Spielsystem eingeführt, wonach wir im ersten Testspiel herumgelaufen sind wie ein Hühnerhaufen. Keiner wusste wirklich, wie er sich bewegen muss. Umso länger die Vorbereitung dauerte, grifen die Bewegungsabläufe immer besser, was sich auch in der Runde fortsetzte. Selbst Christian Brod mit seinen 37 Lenzen hat noch dazugelernt. Von der Nummer eins bis zur Nummer 25 haben sich alle richtig gut entwickelt.

I wie Idee: Wir wollten jedem Gegner unser Spiel aufzwängen, auch gegen höherklassigere Gegner wie Altfeld oder Uettingen im Pokal. Von der taktischen Ausrichtung unserer Kontrahenten haben wir uns nie beeinflussen lassen. Die Mannschaft hat unsere Spielidee sehr gut umgesetzt. Jeder hatte seine Freiräume und wir waren sehr variabel.

D wie Diskjockey: Wir haben immer einen Ghettoblaster in der Kabine stehen. Ich meine, die Musik machen Daniel Heißner und Andreas Braun und heizen uns vor dem Spiel und nach den Partien zum Feiern richtig ein.

E wie Endspiele: Natürlich die Siege gegen Greußenheim und Birkenfeld in der Vorrunde, die wir beide mit 1:0 gewonnen haben. Damit konnten wir die Verfolger auf Distanz halten. Ein ganz wichtiges Spiel war auch die Partie gegen Partenstein, weil es die Jungs etwas zum Nachdenken gebracht hat und nicht leichtsinnig werden hat lassen. Das hat uns noch einmal wachgerüttelt, ebenso wie das Duell gegen Wombach. Diese Begegnung haben wir nach einem 0:2 noch gedreht und noch mit 3:2 gewonnen. Es wäre unangenehm gewesen, mit zwei Niederlagen in die Winterpause zu gehen.

N wie Neuling: Es war unbekanntes Terrain. Ich wusste nicht, was auf mich zukommt. Besonders zu Beginn habe ich mich oftmals hinterfragt, ob das alles richtig ist, was ich mache. Zwar war ich schon selbstbewusst, habe mir aber regelmäßig Tipps und Feedback von Kollegen eingeholt. Umso länger die Saison dauerte, desto routinierter wurde ich.

Der Marktheidenfelder Daniel Heißner lässt sich das Meisterbier schmecken.

anpfiff.info

F wie Feiern: Wir hatten einige Meisterschaftsfeiern. Aber auch während der Saison hatten wir regelmäßige Mannschaftsabende, bei denen wir immer wieder in Marktheidenfelder Kneipen oder Restaurants einkehrten. Es war meist feuchtfröhlich. Es sind einige Feierbiester dabei.

E wie Entspannung: Nach dem Titel haben wir es etwas lockerer angehen lassen. Die Entspannung sollte bei meinen Spielern etwas größer sein. Das haben sie sich aber auch verdient. Ich selbst habe dann auch die fußballfreie Zeit genutzt für andere Dinge, die während der Saison zu kurz kommen.

L wie Leidenschaft: Woche für Woche haben wir die Leidenschaft auf den Platz gebracht und jeder hat für den anderen gekämpft. Auch nach der Meisterschaft haben wir unseren Zuschauern nochmal richtig gute Spiele geboten. Leidenschaft und Teamgeist waren ausschlaggebende Faktoren für den Titel.

D wie Dauerbrenner: Christian Brod. Er hat nur ein Spiel gefehlt und marschiert trotz seines Alters mit einer Bombeneinstellung und großem Ehrgeiz vorneweg. Manchmal hat den Jungs auch einmal die Meinung gegeigt, wenn es sein musste. Er hält uns die Stange und steht auch nächste Saison zwischen den Pfosten.