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BC Aura

A-Klasse 5 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 26.06.2015 um 12:00 Uhr

A-Klasse 5: BC Aura: Verschworener Sinngrund-Haufen

Wenn die Saison irgendetwas Schlechtes hatte, dann dass man nach 18 Spielen ohne Punktverlust in der B-Klassen-Meistersaison wieder mal verlor. Gleich am ersten Spieltag erwischte es die Elf von Andre Deusinger, nachdem man im ersten Jahr der "neu gewonnenen" Eigenständigkeit die Konkurrenz nach Belieben dominiert hatte. Das Gefühl des Verlierens war irgendwie neu. Doch man erreichte die alte Konstanz und stieg auf.

Von Sebastian Werner

BC Aura, Meister 2014/15, A-Klasse 5 Würzburg

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Die Saison

14:0 gegen den SV Bergrothenfels 2, 10:0 gegen die SG Burgsinn 2, 14:0 gegen den SV Rieneck 2, 10:0 gegen die SG Burgsinn 2. Das sind nicht etwa die höchsten, zweistelligen Siege der Vereinsgeschichte des BC Aura. Nein, das sind alles Ergebnisse, die sich zwischen dem 11.08. und dem 01.12.2013 ereigneten. Kaum vom Fusionpartner FV Mittelsinn/Obersinn getrennt, fegte der BC Aura bei seinem Neuanfang in der B-Klasse in der letzten Saison durch den Landkreis und schoss alles vom Platz, was sich den Gelben entgegenstellte. "Das ging wohl alles zu leicht", blickte David Pahls am Ende der aktuellen Saison zurück. Sämtliche 18 Spiel gewann der BC Aura, wobei das 3:2 gegen Sendelbach-Steinbach 2 das knappste Ergebnis war. Es ist nur allzu menschlich, dass man in einem solchen Gefühl der Unbesiegbarkeit etwas die Bodenhaftung verliert. So geschehen zu Beginn der aktuellen Saison.

Aura musste zunächst die bittere Erfahrung machen, dass zwischen B- und A-Klasse eben doch ein gehöriger Unterschied besteht. Rückschläge waren irgendwie nicht einkalkuliert und waren ein völlig neues Gefühl für die erfolgsverwöhnten Sinngrunder. Gleich zum Auftakt verlor man zu Hause gegen den SV Rodenbach. Es sollte nicht die einzige Heimpleite bleiben. Der BCA schien sich schnell zu fangen, besiegte mit Rieneck und Ruppertshütten ambitionierte Teams, musste aber in Lohr und in Neuhütten bittere Niederlagen hinnehmen. Die Leichtigkeit aus dem Vorjahr war irgendwie abhanden gekommen. Die Gegner wehrten sich auf einmal mehr. Ging den Gegnern, fast nur zweite Mannschaften, in aller Regelmäßigkeit in der Endphase der Spiele der Saft aus, so sträubten sich die Gegner, viel häufiger erste Mannschaften, bis zum Schlusspfiff gegen die Punktverluste. Aura musste erst wieder lernen, von Minute eins bis 90 Tempo zu machen. Denn in der B-Klasse waren die Spiele häufig schon zur Halbzeit entschieden.

Die Aussetzer konnte die Elf von Andre Deusinger die ganze Saison über nicht wirklich abschaffen. Immer wieder schlichen sich schwache Resultate (3:6 in Neuhütten, 1:3 in Sendelbach, 1:2 gegen Neuhütten) ein. Doch es gelang, diese schwachen Auftritt zu reduzieren. Während Rodenbach und Baris Spor deutlich häufiger Punkte ließen, zog Aura letztlich souverän durch und spielte vor allem eine tolle Restsaison im Jahr 2015. Ruppertshütten (4:1), Lohr (5:2) und Karsbach (3:0) wurden deutlich geschlagen. Die Saison fand mit dem 6:0-Kantersieg gegen Sendelbach-Steinbach 2 einen krönenden Abschluss, bei dem sich Aura selbst zum Meister schoss. Warum der BCA wieder zu alter Stärke und Konstanz zurückfand, hat einen einfachen Grund: die Wagenburg-Mentalität, die sich in der Trutzburg Aura entwickelte. Der ungeliebte Ex-Partner Mittelsinn-Obersinn "hinter dem Berge", der rivalisierende Kreisklassist DJK Fellen nur wenige Kilometer die Sinn hinab. Die "drohende" hessische Grenze nur wenige Kilometer in Richtung Norden. Aura ist eine verschworene Gemeinde, die zusammenhält wie Pech und Schwefel. Das überträgt sich auf die Mannschaft und deren Mentalität. Diese hält Coach Andre Deusinger für den Hauptgrund des Auraner Erfolges.

Kapitän Fabian Peter räumte hinten ab und traf vorne starke neun Mal.

anpfiff.info

Die Topwerte

Aura schnappte sich mit 47 Punkten und damit zwei Punkten Vorsprung die Meisterschaft. Doch Aura hat gleich mehrere Saisonbestmarken aufzuweisen:

1) Der BCA ist und bleibt eine Heimmacht. In elf Spielen holte die Deusinger-Elf in Aura 25 Punkte. Drei mehr als Baris Spor Lohr.

2) In der Rückrunde holte kein Team mehr Punkte als der BC Aura. 26 Punkte aus elf Spielen sind ein fast optimaler Wert. In der Vorrunde waren es "nur" 21 gewesen.

3) Im Jahr 2015 ist Aura das Non-Plus-Ultra. 22 Punkte, also fast die Hälfte aller BCA-Punkte fällt allein in den Zeitraum von März bis Mai 2015. Ruppertshütten liegt in dieser Statistik vier Punkte zurück.

4) Aura landete beim 11:1-Kantersieg gegen die TuS Frammersbach 3 den mit Abstand höchsten Sieg und natürlich auch Heimsieg der Saison. In diesem Spiel fielen mit zwölf auch die meisten Tore in einer Partie.

5) Aura verfügt mit Abstand über die beste Offensive der Klasse. Mit 70 Toren hat die Deusinger-Elf zwölf mehr geschossen als Verfolger Baris Spor Lohr.

6) Aura hat sowohl die meisten Elfmeter verwandelt als auch die meisten kassiert (jeweils vier).

7) Für diese vier Elfmeter war Oliver Hofmann verantwortlich. Damit stellt der BCA auch den erfolgreichsten Elfer-Schützen.

8) "Beste" Minuskulisse. Was paradox klingt ist relativ simpel. Nie sahen weniger als 50 Zuschauer bei einem Auraner Spiel zu. Das gelang keinem anderen Team. Es folgt der TSV Lohr 2 mit mindestens 40 Zuschauern.

Spielertrainer Andre Deusinger (li.) war ein Teil der starken Auraner Offensive.

anpfiff.info

Die Mannschaft

Der Kader des BC Aura ist nach der Abspaltung von der FV Mittelsinn/Obersinn naturgemäß nicht sehr groß. Schon im B-Klassen-Meisterjahr genügten Andre Deusinger 22 Spieler, um überlegen den Aufstieg zu schaffen. Exakt die gleiche Anzahl an Spielern reichten auch dieses Mal zur Meisterschaft. Was diese Mannschaft auszeichnet, verrät dessen Kapitän, Fabian Peter:

Der Trainingsweltmeister:
"Das ist bei uns eindeutig Marcel Katzenberger. Er ist beruflich sehr stark eingespannt und trotzdem schafft er es immer zu Training. Auch wenn er mal zehn Minuten später dran ist, haut er sich noch voll rein."

Das schlampige Genie:
"Ich finde unser Vincent Hanselmann hat schon eine ganze Menge drauf für sein Alter. Er lässt gerne einmal ein oder zwei Leute locker stehen. Freilich fehlt ihm einfach noch ein wenig die Erfahrung, so dass manchmal Laufwege nicht stimmen. Er konnte leider auch nicht immer trainieren."

Der Nervenstarke:
"Das ist leicht. Das ist Stefan Remlein. Der hat immer noch voll Bock auf Fußball und will immer den Ball haben. Wenn er auf den Platz geht, hat er keine Scheu. Der haut sich immer rein."

Die Zukunftshoffnung:
"Das größte Talent ist bei uns vielleicht Robin Schindler. Er ist schon ein Stück weiter als Vincent. Wenn er weiter hart arbeitet, traue ich ihm durchaus den Sprung zu einem höherklassigen Verein zu. Ich hoffe aber natürlich, dass er noch lange bei uns bleibt."

Der Unverzichtbare:
"Da gehöre ich in der Abwehr wohl auch dazu, aber eigentlich ist das Thorsten Amend. Er ist schon etwas älter und hat zwei Kinder. Aber der Typ hat einfach Fußball im Blut. Er will schon seit zwei Jahren aufhören, macht aber doch immer irgendwie weiter. Er ist ein permanenter Antreiber."

Der Partylöwe:
"Da fällt mir als Erster David Pahls ein. Der ist fast immer am Besten drauf. Wenn es Leute mit Bier zu übergießen gibt, ist er fast immer der Schnellste. Auch bei den Kabinenpartys ist er fast immer am längsten dabei."

Der Punktegarant:
"Das ist zum einen Simon Heinz. Der hat in dieser Saison richtig den Laden hinten zusammengehalten, zumeist als Libero. Daneben aber auch Stefan Remlein. Er wurde im Saisonverlauf vom Libero zum Stürmer umfunktioniert. Er hat er hinten die Abwehr organisiert und dann vorne noch viel entscheidende Tore geschossen."

Der Antreiber:
"Das sind wohl in erster Linie ich und Thorsten Amend. Aber auch David Pahls. Er ist einfach immer motiviert. Das kommt wohl daher, dass er in der Jugend relativ hoch gespielt hat. Ich selbst kenne das auch aus Hessen, wo ich herkomme. Auch wenn meine Fähigkeiten nicht für ganz oben reichen, ehrgeizig bin ich eigentlich immer."

Der Spaßvogel:
"Am ehesten trifft das wohl auf Daniel Fuchs zu. Der Junge ist eigentlich immer gut gelaunt und für jeden Spaß zu haben. Er ist einer, der noch nicht in der ersten Reihe steht. Gerade deshalb finde ich es toll, dass er immer zur Mannschaft steht und richtig Spaß an der Sache hat."

Der Geldeintreiber:
"Das war in dieser Saison unser Ältester, Thomas Haberkorn. Er war in der Sanktionierung von Vergehen gnadenlos. Seine Autorität innerhalb der Mannschaft haben ihn für diesen Job prädestiniert. Er hat auch immer brav selbst bezahlt. Mich hat er meistens als Bodyguard eingesetzt oder als Eintreiber vorgeschickt."