Kreisliga 2: SV Altfeld: Das Urgestein darf endlich hoch - anpfiff.info
SV Altfeld 
Kreisliga 2 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 19.06.2014 um 06:00 Uhr
Kreisliga 2: SV Altfeld: Das Urgestein darf endlich hoch
Seit dem Aufstieg in die Kreisliga in der Saison 2000/01 gehörte der SV Altfeld dieser Liga an und konnte sich kontinuierlich verbessern. Zweimal scheiterte man zuletzt in der Aufstiegsrelegation. Selbst überragende 75 Punkte reichten 2011 nicht zum Aufstieg. Nach einer schwächeren letzten Saison haben sich die Spieler nun ihren Bezirksliga-Traum erfüllt. Entscheidenden Anteil hat sicher Trainer Thorsten Eckert.
Von Sebastian Werner
SV Altfeld, Meister 2013/2014

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Wenn es sich eine Mannschaft im Landkreis Main-Spessart verdient hat, endlich die Meisterkrone aufzusetzen, ist es der SV Altfeld. Darüber darf es eigentlich keine zwei Meinungen geben. Diese Einschätzung beruht nicht nur auf den Leistungen dieser Saison, sondern ebenso auf der Vergangenheit. Stück für Stück arbeitete sich der Aufsteiger von 2001 nach oben und schaffte nach zwölf Jahren auf der höchsten Kreisebene endlich den Sprung auf die Bezirksebene. Das Abenteuer kann beginnen! Als der SV Altfeld im Jahre 2001 unter Trainer Klaus Balling in die Kreisliga aufstieg, war natürlich noch nicht abzusehen, dass Altfeld sich zu einer der dominierenden Mannschaften im Kreis entwickeln würde.

Vom Kellerkind zum Spitzenteam

Klaus Balling
anpfiff.info
Der SVA war zuvor keine große Nummer im Kreis und spielte zumeist in den Niederungen des Landkreises. Dann sicherte sich die Mannschaft 2000 die Meisterschaft der A-Klasse und marschierte im Folgejahr auch durch die Kreisklasse. Der Doppelaufstieg gelang vor allem dank einer neuen Generation an jungen Spielern. Betreuer Klaus Ehlert erinnert sich: "Wir hatten damals eine sehr junge Mannschaft mit lauter Eigengewächsen. Die Mannschaft ist total souverän Meister geworden." Unter anderem verdienten sich Christian Reiner, heute immer noch einer der stärksten Altfelder, und Sebastian Walter erste Sporen. Entscheidender Faktor war zu der damaligen Zeit aber auch der neue Trainer Klaus Balling.

"Klaus war als Spielertrainer ganz wichtig auf dem Platz", nennt Ehlert Gründe für den Erfolg. In der Kreisliga war naturgemäß erst einmal Abstiegskampf angesagt. Platz sieben im Jahr 2005 war dann aber schon einmal ein erstes Ausrufezeichen. In den folgenden Saisons musste Altfeld zweimal in die Relegation. "Die Mannschaft stagnierte und aus der Jugend kam zu diesem Zeitpunkt wenig Nachwuchs", erinnert sich Ehlert. "Die Qualität war einfach nicht so vorhanden und auch Klaus Balling fehlte der jungen Truppe sehr." Hinzu wurde die Mannschaft etwas anders geführt als zuvor und Verletzungsprobleme bereiteten den Verantwortlichen sorgen.

In der Relegation 2006 fand dann aber ein Spieler den Weg in die Schlagzeilen: Florian Dreher, der Stürmer, der die Torjägerlisten dieser Zeit dominierte, rettete den SVA gegen den TSV Wiesenfeld vor dem Abstieg in die Kreisklasse. Nur ein Jahr später war der Verbleib in der Liga noch etwas mehr gefährdet. Man unterschätzte den Gegner. Die SpVgg Karsbach war zuvor gegen den TV Marktheidenfeld deutlich unterlegen gewesen, doch die SpVgg steigerte sich gegen Altfeld deutlich und zwang den Kreisligisten in die Verlängerung. Wem anders als Florian Dreher sollte in der 97. Minute das erlösende 1:0 gelingen. Dominik Otter sollte wenig später die Entscheidung herbeiführen.

Robuster durch Relegation

"Die Erfolge in der Relegation haben uns aber gestärkt. Wir haben aus unseren Fehlern gelernt", weiß Ehlert zu berichten. In den Folgejahren kamen wieder junge Spieler nach und der Zug in der Mannschaft kehrte zurück. Die beiden Last-Minute-Klassenerhalte sollten das Team auch zusammenschweißen, denn in den Folgejahren orientierte sich der SV Altfeld vermehrt in Richtung obere Tabellenhälfte. Platz sechs in der Saison 2007/08 war nur ein Vorgeschmack auf das, was kommen sollte. Es kamen nun auch von außerhalb neue Spieler. Trumpf blieb die Jugendarbeit. "Mit Christopher Gebert und später Patrick Kohrmann kamen dann Spieler hinzu, die der Mannschaft eine ganz neue Qualität verliehen", berichtet Ehlert.

Ganz wichtiger Baustein – der junge Altfelder Patrick Kohrmann (mi.).
anpfiff.info

Altfeld reifte zum Spitzenteam und erreichte nach Platz 3 und 4 in den Saisons 2008/09 und 2009/10 im Jahre 2011 erstmalig die Relegation um den Bezirksliga-Aufstieg. Trainer damals wie heute: Thorsten Eckert. "Thorsten war für die Entwicklung der Mannschaft ganz wichtig. Er selbst führte die Mannschaft auf dem Platz", erkennt Ehlert. 2009 führte Altfeld in der Relegation bereits mit 3:1 zur Pause gegen den TSV Pflaumheim, doch man hatte sich zu früh gefreut. Das bärenstarke Team aus dem Kreis Aschaffenburg kam zurück und siegte in Röllbach knapp mit 3:4. Aus der Traum! Und das nach rekordverdächtigen 75 Punkten (Der FV Karlstadt war noch stärker!). "Pflaumheim war deutlich besser und vor allem sehr athletisch", gibt Ehlert zu. "Wir hatten einige Studenten mit wenig Training. Das merkt man dann halt in solchen Spielen."

Ewiger Zweiter wird Erster

Thorsten Eckert
anpfiff.info
In der Folgesaison bot sich dem SV aber erneut die Chance. Nach erneut starken 64 Punkten traf man in der Relegation auf den FC Kirchheim. Nach dramatischen 120 Minuten war es Spielertrainer Thorsten Eckert, der in der 119. Minute das 4:3 für die Spessarter einschoss. Ein gewisser Patrick Kohrmann, mittlerweile Leistungsträger beim SVA, traf als Neuling zum zwischenzeitlichen 1:0. Das zweite Spiel gegen Elsava Elsenfeld aber konnten die Eckert-Schützlinge allerdings nicht mehr gewinnen. Die Aschaffenburger um ihren "Stürmerstar" Axel Klein erwiesen sich als zu stark. "Da hat man deutlich den Unterschied zwischen einem Kreis- und einem Bezirksligisten gesehen", lobt Ehlert den damaligen Gegner Elsava Elsenfeld.

In der Vorsaison verpflichtete der SV Altfeld mit Sebastian Puglisi einen neuen Spielertrainer. Eckert schloss sich dem TSV Jahn Kreuzwertheim an, der soeben den Aufstieg in die Landesliga Odenwald geschafft hatte. Unter Puglisi kam die rasante Entwicklung der Mannschaft ins Stocken. Am Ende standen 38 Punkte und ein enttäuschender siebter Platz. Altgediente Kräfte wie Frank Adam, Jürgen Behl und Michael Dressler hatten ihre Karriere beendet, Andreas Tuschl wechselte zum TSV Uettingen. Auch die Präsenz eines Thorsten Eckert fehlte im Sturmzentrum. Die zahlreichen Jugendspieler und vereinslosen Akteure konnten die Lücken nicht schließen. "Es lief insgesamt nicht rund. Es wäre aber zu einfach, dies am Trainer festzumachen", stellt Ehlert fest. "Es gab einfach keine gute Harmonie in der Truppe und durch die mäßigen Ergebnisse war einfach früh die Luft raus", ergänzt Ehlert.

Sebastian Ott
anpfiff.info
Neben großen Verletzungsproblemen macht der Altfelder Betreuer vor allem die Köpfe der Spieler für die schwache Saison verantwortlich. "Nach drei erfolgreichen Jahren war in dieser Saison einfach eine generelle Unzufriedenheit da." Zur aktuellen Saison kehrte Eckert an seine erfolgreiche Wirkungsstätte zurück und brachte mit Sebastian Ott gleich einen gefährlichen Stürmer aus Leinach mit. "Der Kontakt zu Thorsten ist nie abgerissen. Er hat einige unserer Spiele gesehen und klar erkannt, dass die Mannschaft ihr Potential nicht ausschöpft. Das wollte er wieder ändern", blickt Ehlert auf die erneute Anstellung Eckerts zurück. Ein ganz wichtiger Spieler vergangener Jahre aber verließ den SV Altfeld in Richtung FC Leinach: Florian Dreher.

Der Punktegarant vergangener Jahre hatte seit längerem mit Verletzungen zu kämpfen. Hinzu kam neben seinem Beruf auch noch ein Hausbau, was seine Trainingsmöglichkeiten stark einschränkte. Auch im Tor hatte der SV Altfeld in der Vorsaison ein Problem. Dies führte dazu, dass Oldie Jürgen Behl, der seine Karriere eigentlich beendet hatte, nun doch wieder die Torwarthandschuhe überzog. Zum Glück für den SVA! Denn Altfeld konnte seine Gegentrefferbilanz von 50 auf 35 herunterschrauben und stellte damit die beste Abwehr der abgelaufenen Saison. Außerdem ist dies seit dem Aufstieg in die Kreisliga, die beste Abwehrbilanz des SVA. Dass Behl und Co durchschnittlich nur 1,25 pro Spiel hinter sich greifen mussten, liegt natürlich auch an der stabilen Abwehr.

Mit Felix Behl, Simon Hoh, Jochen Reiner und Stefan Straub verfügte Eckert über vier starke Verteidiger in der Viererkette, die immerhin neun Mal zu Null spielte und in den letzten zehn Saisonspielen gar nur vier Gegentreffer zuließ. In der Offensive spielten sich nach dem "Niedergang" von Florian Dreher andere junge Kräfte in den Vordergrund. Allen voran der wuchtige Christopher Gebert, der vor allem bei Altfelds Standardstärke zum Tragen kommt und Patrick Kohrmann, der mit seinen gerade einmal 21 Jahren schon ein Leistungsträger wurde. Auch Sebastian Ott (zwölf), Lukas Walter (acht), Thorsten Eckert (sechs) und Christian Reiner (sechs) wiesen ihre Torgefährlichkeit nach.

Christopher Gebert überzeugte in dieser Saison erneut mit seiner Durchsetzungskraft.
anpfiff.info

Durchmarsch nach Anfangstief

Nach zwei Siegen gegen anfangs desolate Retzbacher und den FC Wiesenfeld-Halsbach erreichte der SVA schon am dritten Spieltag seinen Saisontiefpunkt. Mit der deutlichen 0:3-Niederlage in Seifriedsburg begann eine vier Spiel andauernde Durststrecke, in der man zu Hause nicht über Remis gegen Leinach 2 (1:1) und Gössenheim (3:3) hinauskam. Nach der 0:2-Pleite in Erlenbach und folglich nur acht Punkten aus sechs Spielen wurde der SVA von vielen schon abgeschrieben. "Nach dieser Schwächephase hat man schon den einen oder anderen gesenkten Kopf gesehen. Wir hatten zwar nie die Zielsetzung, Meister zu werden, doch man konnte uns schon vorne erwarten", gibt Ehlert an.

"Nach der enttäuschenden Niederlage in Erlenbach ging aber ein Ruck durch die Mannschaft." Ehlert gibt aber auch zu: "In dieser Phase hatte ich nicht mehr daran geglaubt, dass wir noch Meister werden können. Mit vier Niederlagen wirst du normalerweise kein Meister." Die Eckert-Schützlinge rauften sich aber zusammen und legte eine Serie von acht ungeschlagenen Spielen in Folge hin, die mit einem atemberaubenden 8:4-Sieg gegen den SV Eußenheim begann. Beindruckend waren vor allem die klaren Siege gegen die zu diesem Zeitpunkt starken Uettinger (3:1) und klare Sieg in Neuhütten (4:1). "Dass wir die Spitzenspiele gewonnen haben, war ein entscheidender Faktor", glaubt Ehlert.

Alle Spiele 2014 gewonnen

"Die Mannschaft hat gesehen, welches Potential sie hat." Nach zwei Niederlagen auswärts – wieder erwiesen sich Leinach 2 und Wiesenfeld als unbequem – startete der SVA seine zweite Siegesserie. Und zog diese bis zum Ende durch. Während die Konkurrenz aus Uettingen, Waldbrunn, Leinach 2 und Neuhütten-Wiesthal von Zeit zu Zeit schwächelte, gewannen die Altfelder alle elf Spiele des Jahres 2014. "Die Vorbereitung auf die Rückrunde war fantastisch. Bei milden Temperaturen hatten wir eine überragende Trainingsbeteiligung. Selbst Spieler der 2. Mannschaft waren regelmäßig da", begeistert sich Ehlert für den Eifer seiner Jungs.

Technisch war der SV Altfeld noch nie das stärkste Team. Die beeindruckende Physis, die eminente Stärke bei Standards und der unbändige Wille jedes Spiel zu gewinnen waren aber ausschlaggebend dafür, dass sich der SV Altfeld endlich für ihre jahrelange Stärke belohnte. "Wir waren in der Rückrunde extrem konstant und haben trotz Ausfälle immer stark gespielt." Die Konstanz, die vielen Teams in diesem Jahr fehlte, war der Trumpf der Eckert-Truppe. "In der Offensive waren wir immer für ein Tor gut. Aber hinten haben Jochen Reiner und Thorsten Eckert eine riesige zweite Saisonhälfte gespielt", schwärmt Ehlert.

Starker Zweikämpfer - Jochen Reiner (re.) war ein Garant der Altfelder Abwehrstärke.
anpfiff.info

Schwierige Saison

Gleichwohl dürfte der Klassenerhalt in der Bezirksliga schwerer werden als der Aufstieg in dieser Saison. Trotz der besten Abwehr der Liga wird wohl in diesem Mannschaftsteil Verstärkung nötig sein, um nicht direkt wieder in die Kreisliga
zurück zu müssen. "Das wird eine ganz schwere Saison für uns", blickt Ehlert voraus. "Ich denke, wenn die Meistermannschaft zusammenbleibt, dann können wir mithalten." Er prophezeit aber auch einen gewissen Anpassungsprozess. "Wir werden erst einmal viel lernen müssen. Nach der Serie müssen wir vor allem wieder das Verlieren lernen", gibt Ehlert zu bedenken. Das Saisonziel kann daher für die unerfahrene Mannschaft nur Klassenerhalt heißen.

Auch weil es wohl kaum externe Neuzugänge geben wird. Sechs Jugendspieler rücken nach, kommen aber zunächst wohl kaum für die Bezirksliga in Frage. "Es kommt auch ein neuer Torhüter vom SV Nassig", verrät Ehlert. Allerdings hat sich der eminent wichtige Patrick Kohrmann das Kreuzband gerissen. "Er steigt wohl erst nach der Winterpause wieder ein", erklärt Ehlert. Selbst dann wird der junge Hoffnungsträger nicht gleich wieder Topleistungen abrufen können. Nicht nur er, sondern die ganze Mannschaft wird über sich hinauswachsen müssen, um im „Haifischbecken“ Bezirksliga mitschwimmen zu können.

Kommentar abgeben

Kommentare werden unter Deinem Nicknamen und erst nach Prüfung durch die Redaktion veröffentlicht.

Leser-Kommentare

Tabellenplatzierung

Pl.
 
Team
Sp
Tore
Pkt
1
28
74:35
66
3
28
69:43
51
4
28
61:36
49
5
28
66:46
43

Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
28
Spiele gewonnen
21
Spiele unentschieden
3
Spiele verloren
4
:0
Zu-Null-Spiele
9
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
2
Tore gesamt
74
Verschiedene Torschützen
11
Eigentore
0
Elfmetertore
6
Gelbe Karten
44
Gelb-rote Karten
2
Rote Karten
2
Eingesetzte Spieler
22
Zuschauer
2020
Zuschauerschnitt
144

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
seit 09.03.2014
11 Sp
33 Pkt
33:6 Tore
Am längsten ohne Sieg
25.08.2013 - 08.09.2013
4 Sp
2 Pkt
4:9 Tore
Die meisten Siege in Folge
seit 09.03.2014
11 Sp
33 Pkt
33:6 Tore
Die meisten Remis in Folge
28.08.2013 - 01.09.2013
2 Sp
2 Pkt
4:4 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 18.08.2013
14 Sp
38 Pkt
43:16 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 16.03.2014
6 Sp
18 Pkt
17:2 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
23
-
-
2
R
1
-
1
4,0
14
1
-
9
R
-
-
-
-
22
1
-
1
R
3
-
-
3,0
22
-
-
-
R
-
-
-
2,8
4
-
-
4
R
-
-
-
-
21
6
-
2
R
5
1
-
3,0
19
1
-
11
R
1
-
-
3,3
1
-
-
-
R
1
-
-
-
26
19
-
1
R
6
1
-
3,3
2
-
-
-
R
-
-
-
-
22
-
-
1
R
-
-
-
3,0
23
-
1
5
R
3
-
-
3,0
1
-
-
-
R
-
-
-
-
22
16
1
-
R
2
-
1
2,0
3
-
-
-
R
-
-
-
-
23
12
-
-
R
4
-
-
2,5
26
6
-
1
R
5
-
-
2,5
27
-
-
-
R
8
-
-
2,5
13
-
-
2
R
2
-
-
3,0
15
2
-
10
R
-
-
-
2,5
21
2
1
15
R
2
-
-
3,0
23
8
-
1
R
1
-
-
3,0
Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



Diesen Artikel...