Kreisliga 1: SSV Kitzingen: In der Achterbahn zum Aufstieg - anpfiff.info
SSV Kitzingen 
Kreisliga 1 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 18.06.2014 um 06:00 Uhr
Kreisliga 1: SSV Kitzingen: In der Achterbahn zum Aufstieg
Sie führten souverän, schwächelten und wurden eingeholt - kurz vor Ende gar überholt. Mit einer Energieleistung im Herzschlagfinale sicherten sich die Kitzinger Siedler dennoch den Meistertitel der Kreisliga. Gerade wegen des stetigen Auf und Ab flogen die Emotion nach Spielende in Dettelbach in große Höhe. Dazu verzeichneten die Eichelbrönners dreifache Meisterehren. Es folgte Feierei ohne Ende in der Siedlung.
Von Andreas Braun
SSV Kitzingen, Meister 2013/2014

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

„Das Drehbuch für einen Krimi hätte nicht spannender sein können!" Raimund Eichelbrönner trifft rhetorisch den sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf. Drei Mannschaften kämpfen am letzten Spieltag noch um den Aufstieg in die Bezirksliga. Der TSV Reichenberg hält alle Trümpfe in der Hand. Einen Punkt liegt das Team um Peter Deißenberger und Joachim Maschek in Front. Am entscheidenden Spieltag wartet ein Heimspiel gegen den TSV Sulzfeld, für den es um nichts mehr geht. Zur Halbzeit sieht es auch noch so aus, als könnte der Tabellenführer in einer knappen Dreiviertelstunde die Sektkorken knallen lassen. Fast zeitgleich wendet sich das Blatt auf den Sportplätzen in Reichenberg und Dettelbach.

Minuten des Martyriums

Jeweils kurz nach der Halbzeit gehen die jeweiligen Auswärtsteams in Führung. Lukas Pauluhn bringt den SSV in Front, Christian Hilpert trifft für den TSV Sulzfeld. Die Heimmannschaften geben nicht auf, probieren alles und der Adrenalinspiegel von Raimund Eichelbrönner ist am Anschlag: „Die Nachspielzeit waren die längsten fünf Minuten meines Lebens!" Die erfreuliche Nachricht des Reichenberger Patzers hatte die Runde gemacht, Entspannung kehrte aber nicht ein: „Wir wussten, dass Reichenberg verloren hat, aber ein Tor von Dettelbach hätte alle Aufstiegsträume zerstört." Die Siedler-Defensive hielt dem Druck Stand und nach dem Abpfiff brachen alle Dämme. „Was sich nach dem Schlusspfiff abgespielt hat, war gigantisch.“

„Emotion pur. Diesen Augenblick vergisst keiner der Beteiligten oder Zuschauern“, schwelgt der Meistertrainer noch in Erinnerungen. Direkt nach Spielende folgten die obligatorischen Gesänge und Bierduschen. Im Anschluss zog der Meistertross gen Kitzingen ins vereinseigene Sportheim weiter und zelebrierte die emotionale Meisterschaft „bis in die Morgenstunden“. Die Telefonleitungen glühten, damit keiner am darauf folgenden Tag verkatert am Arbeitsplatz erscheinen musste. Und zu fortgeschrittener Stunde wurde der Meistermacher von der anderen Mainseite frenetisch begrüßt. „Es war toll, dass auch die Sulzfelder noch zu unserer Feier kamen. Sie haben uns mit dem Sieg in Reichenberg zur Meisterschaft verholfen", beschreibt Eichelbrönner das kurzfristig arrangierte Stelldichein.

Der Konkurrenz einen Schritt voraus: Nico Eichelbrönner (re.) vom SSV Kitzingen.
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Belohnung am Ballermann

Im Gegensatz zur leistungsmäßigen Achterbahnfahrt während der Runde präsentierten die Siedler im Feiern herausragende Kontinuität: „Ein Großteil der Spieler feierte zwei Tage durch." Dennoch war nicht alles Gold, was glänzt in der Runde. Zu schwankend waren die Leistungen der Siedler, als dass man von einer souveränen Meisterschaft reden könnte. Dementsprechend fällt auch das Fazit des Trainers aus: „Die Saison kann man in drei Abschnitte unterteilen: tolle Vorrunde, sehr durchwachsene Rückrunde und die letzten drei Spiele." Nach der Niederlage im Derby gegen die Bayern drei Spieltage vor Ende schien der Traum schon geplatzt. Doch die Elf von Raimund Eichelbrönner schüttelte sich einmal kurz und machte mit einer ungeahnten Energieleistung die Sensation perfekt.

Die Lehren aus der bisweilen kuriosen und verrückten Saison sind für den 57-Jährigen klar: „Man muss nach Misserfolgen immer aufstehen, an sich glauben und eine Saison nicht zu früh abhaken!" Zur Belohnung gönnen sich seine Spieler nun noch einen Teamurlaub auf Mallorca am Ballermann, „um zu regenerieren". Ab 30. Juni beginnt dann der Ernst der Bezirksliga und der Trainer weiß, dass das kein Zuckerschlecken wird. Es wird noch nach Verstärkungen Ausschau gehalten. Die Suche gestaltet sich allerdings schwierig, da die richtigen Kracher „meist mehrere Optionen haben". So wird er, bis auf Neuzugänge aus den unteren Klassen und der eigenen U19, auf das bewährte Spielermaterial zurückgreifen. Aber auch in Bezug auf vermeintlich Vorhandenes tun sich Sorgenfalten auf Eichelbrönners Stirn auf.

                                           
                                       
Kampf bis zur letzten Sekunde: Christopher Soldner (mi.) vom SSV Kitzingen.
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Meisterliche Eichelbrönners

Bernd Keilholz verpasst die Vorbereitung aufgrund eines Auslandsaufenthalts. Sein Mitstreiter im defensiven Mittelfeld und Meistermacher, Lukas Pauluhn, ist aus gleichem Grund bis Mitte Oktober verhindert. Ihn zieht es beruflich nach Südafrika. Zu allem Überfluss droht Dennis Ketturkat eine Operation am lädierten Fuß. Zu tief werden die Furchen beim Trainer allerdings auch nicht. Seine Elf hat in diesem Jahr eindrucksvoll bewiesen, dass sie immer wieder Rückschläge verkraften und Ausfälle kompensieren kann. Der Meistertrainer fasst es so zusammen: „Für mich zählt die Mannschaft nur im Gesamtpaket. Im Laufe der Runde wurden aufgrund einiger Verletzungssorgen nahezu 30 Spieler eingesetzt und jeder einzelne hat seinen Beitrag für den Aufstieg geleistet."

Ein Spieler, der 28 der 30 Spiele absolvierte, ist Nico Eichelbrönner. Des Trainers Sohn erzielte acht Tore in der abgelaufenen Runde. In der Familie Eichelbrönner gibt es allerdings nicht nur zwei Meister-Männer. Auch Tochter und Schwester Mona kam mit der zweiten Mannschaft des ETSV Würzburg zu Ehren. Souverän sicherte sich die Mittelfeldspielerin mit ihrem Team den Aufstieg in die Bayernliga. „2014 wird ein Jahr, auf das wir als Familie gerne zurückblicken. Zwei Meisterschaften innerhalb einer Familie sind nicht alltäglich", resümiert der Vater. Besonders nicht, wenn eine davon einer abenteuerlichen Berg- und Talfahrt mit Happy End gleicht.

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Tabellenplatzierung

Pl.
 
Team
Sp
Tore
Pkt
1
30
74:34
57
2
30
68:49
55
3
30
74:65
54
5
30
66:47
50

Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
30
Spiele gewonnen
17
Spiele unentschieden
6
Spiele verloren
7
:0
Zu-Null-Spiele
9
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
3
Tore gesamt
74
Verschiedene Torschützen
14
Eigentore
2
Elfmetertore
4
Gelbe Karten
64
Gelb-rote Karten
3
Rote Karten
3
Eingesetzte Spieler
27
Zuschauer
2255
Zuschauerschnitt
150

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
03.08.2013 - 20.10.2013
12 Sp
32 Pkt
45:12 Tore
Am längsten ohne Sieg
27.04.2014 - 11.05.2014
4 Sp
2 Pkt
1:3 Tore
Die meisten Siege in Folge
25.08.2013 - 20.10.2013
9 Sp
27 Pkt
37:8 Tore
Die meisten Remis in Folge
10.08.2013 - 18.08.2013
2 Sp
2 Pkt
4:4 Tore
Meiste Niederlagen in Folge
27.10.2013 - 17.11.2013
3 Sp
0 Pkt
3:8 Tore
Zuhause ungeschlagen
03.08.2013 - 13.10.2013
6 Sp
16 Pkt
21:6 Tore
Auswärts ungeschlagen
10.08.2013 - 20.10.2013
6 Sp
16 Pkt
24:6 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
28
2
-
3
R
2
-
-
2,7
1
-
-
1
R
-
-
-
-
8
-
-
-
R
-
-
-
2,3
5
-
-
4
R
-
-
-
-
28
8
-
4
R
6
1
-
2,6
3
-
-
-
R
-
-
-
2,9
12
4
-
5
R
1
-
-
2,6
8
-
-
8
R
1
-
-
3,0
18
2
-
2
R
8
-
-
2,9
1
-
-
1
R
-
-
-
-
26
5
2
4
R
5
-
-
2,4
2
-
-
2
R
-
-
-
-
22
-
-
-
R
-
-
-
2,4
25
11
1
9
R
4
-
1
2,7
29
4
-
1
R
6
-
-
2,5
1
-
-
1
R
-
-
-
-
26
3
-
1
R
5
-
1
2,4
23
5
-
2
R
3
1
-
2,6
2
-
-
1
R
-
-
-
4,4
25
5
-
2
R
5
-
-
2,8
27
-
-
2
R
7
-
1
3,0
28
-
-
15
R
2
-
-
2,8
28
8
5
-
R
5
1
-
2,4
21
13
2
2
R
4
-
-
2,7
8
2
-
5
R
-
-
-
2,9
3
-
-
3
R
-
-
-
-
2
-
-
2
R
-
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-
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Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



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