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ETSV Würzburg 2

Landesliga Nord - weiblich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 16.06.2014 um 11:00 Uhr

Landesliga Nord: ETSV Würzburg: Beim dritten Anlauf nach oben

Nach dem Ende der vergangenen Saison war die Enttäuschung groß. Wieder stand der ETSV Würzburg 2 mit leeren Händen da. Ganz anders in diesem Jahr. Im dritten Anlauf gewannen die Frauen von Trainer Dieter Kölbl die Meisterschaft in der Landesliga Nord und sicherten sich souverän das Ticket in die Bayernliga. Die Entscheidung fiel in der direkten Begegnung beim ärgsten Verfolger. Spielentscheidend: Anna-Lena Issing.

Von Constanze Böck

ETSV Würzburg 2, Meister Frauen-Landesliga Nord 2013/14

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Die vorherige Saison wurde von allen – Trainer, Mannschaft und Umfeld – als enttäuschend eingeordnet. Der ETSV Würzburg 2 erreichte in der Landesliga Nord der Frauen nur den vierten Platz. Entsprechend wurden vor der folgenden Saison alle notwendigen Vorkehrungen getroffen, um den Aufstieg in die Bayernliga nicht zum dritten Mal zu verpassen. Das Ziel war mit dem ersten Platz klar und ohne weitere Kompromisse formuliert worden. Eine erfolgreiche Vorbereitung legte die Grundlagen, so dass Trainer, Mannschaft und Umfeld optimistisch ins Vorhaben starteten. Schon zur Winterpause standen die Würzburgerinnen an erster Stelle. Am Saisonende stand ebenso diese Platzierung. Das Ziel war erreicht.

Vereinseigene Verstärkungen

Im Verlauf der Saison stellte sich der FC Pegnitz allerdings bis zum direkten Duell im vorletzten Spiel als hartnäckiger Konkurrent heraus, obwohl die Eisenbahnerinnen in der gesamten Runde nur eine einzige Begegnung verloren. Bereits am Ende der Vorrunde konnte Trainer Dieter Kölbl eine positive Zwischenbilanz ziehen. Seine Mannschaft rangierte in der Tabelle an erster Stelle. Die zum Saisonanfang aus der ersten zur zweiten Mannschaft „gewechselten“ Julia Manger, Martina Honecker und Christiane Bauer verhalfen den jungen Spielerinnen von Beginn an zu einer größeren Stabilität. Zwei Siege gegen die Aufsteiger Neudorf und Dettelbach und Ortsteile in den ersten beiden Spielen, ein weiterer gegen Neusorg folgte.

Jedoch erlebte die erfolgreich gestartete Mannschaft im vierten Spiel mit der Niederlage gegen Absteiger Reitsch einen Tiefpunkt. Die folgenden eindringlichen und ermahnenden Worte von Kölbl an seine Frauen sollte ihre Wirkung allerdings nicht verfehlen. Die folgenden Siege über Frensdorf, Frickenhausen und Leerstetten fielen eindeutig aus. Den sprichwörtlichen Vogel schoss das Auswärtsspiel bei Schweinfurt 05 ab – ein 11:0-Kantersieg. Neben ihren Erfolgen in der Liga räumte die zweite Mannschaft des ETSV auch im Toto-Pokal auf Landesebene ab und musste sich erst im Finale gegen Forsten geschlagen geben. „Am Ende legten wir den Schwerpunkt auf die Liga, was sich hinterher auszahlte“, erklärt Kölbl.

Mona Eichelbrönner (li.) zieht beim ETSV Würzburg im Mittelfeld die Fäden.

anpfiff.info

Entscheidung in Pegnitz

Nach einer ebenso souveränen Rückrunde, die nur durch das Unentschieden gegen Neusorg ein kleines Tief erlebte, gipfelte die Meisterschaft im zweiten direkten Vergleich mit dem Tabellenzweiten aus Pegnitz – aus Sicht des ETSV das Endspiel um den vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft auf gegnerischem Grund. Das Hinspiel hatten die Würzburgerinnen zu Hause klar gewonnen, das Rückspiel verlief weniger eindeutig, da sich beide Kontrahenten nahezu auf Augenhöhe begegneten. Dass die Eisenbahnerinnen ein schnelles Gegentor vermeiden wollten, misslang gründlich, denn die Pegnitzerinnen nahmen nach einer frühen Führung den Vorsprung mit in die Halbzeit. Zur Halbzeit musste Kölbl wieder einmal eindringlich an seine Frauen – wie bereits nach dem Spiel gegen Reitsch – appellieren.

„Wir sprachen in der Halbzeitpause über viele Möglichkeiten, das Spiel noch zu drehen. Der wichtigste Punkt dabei war, hinten nichts mehr anbrennen zu lassen, den Gegner permanent zu bearbeiten und nach vorne noch mehr Druck zu entwickeln“, nannte Kölbl die wesentlichen Punkte seiner Ansprache. Die Worte fielen auf fruchtbaren Boden: „Uns ist dies über weite Strecken auch gelungen.“ Zwei Tore von Anna-Lena-Issing, der mit 29 Toren erfolgreichsten Angreiferin der Landesliga Nord, drehten das entscheidende Spiel zugunsten der Würzburgerinnen. Das Spiel taugte für Kölbl als „Demonstration und Werbung für guten Frauen-Fußball“. Mit dem letzten Heimspiel gegen Neudorf wurde nicht nur die Serie auf 16 ungeschlagene Spiele ausgebaut, sondern auch die Feier zu Hause nachgeholt.

Auch in der Halle gab es als unterfränkischer Bezirksmeister ein Siegerfoto.

anpfiff.info

Höheres Niveau wichtig

Nach dem Aufstieg des ETSV Würzburg spielen in der Saison 2014/15 nun zwei Mannschaften aus Unterfranken in der Bayernliga. Gerade für die Würzburgerinnen, deren erste Mannschaft mit Müh' und Not in der Relegation den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga Süd erreichte, bieten sich durch eine zweite Mannschaft in der höheren Liga größere Möglichkeiten der Nachwuchsförderung an, da talentierte Spielerinnen auf einem höheren Niveau Spielpraxis sammeln können, um anschließend den Sprung in die erste Mannschaft zu wagen. Entsprechend laufen auch die Planungen für die neue Saison an der Mergentheimer Straße. Vier Neuzugänge kommen, um das Team für die neuen Aufgaben zu rüsten. In der Abstiegszone sieht Kölbl seine Mannschaft nicht: „Im Mittelfeld oder vielleicht etwas weiter vorne.“