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Würzburger FV 2

Kreisklasse 4 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 23.06.2023 um 12:00 Uhr

Meisterportrait Würzburger FV 2: Nach Anlaufschwierigkeiten nicht mehr aufzuhalten

Eine bärenstarke Runde legte die Reserve des Würzburger FV hin. Die Blauen schafften das Kunststück, sich nach der Vorjahres-Meisterschaft in der A-Klasse 6 auch den Titel in der Kreisklasse 4 zu sichern. Nach leichten Anlaufschwierigkeiten hatte die Elf von Marcel Bauer in der Folge kaum Probleme. Vor allem die bessere Verzahnung mit der Bayernliga-Mannschaft machte sich im Kampf um die Spitze bezahlt.

Von Alexander Rausch

Meisterjubel Würzburger FV 2

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Als Marcel Bauer vor rund eineinhalb Jahren an die Mainaustraße wechselte – sein Engagement beim SV Maidbronn endete wenige Wochen zuvor abrupt und überraschend, musste er sich erst einmal zurechtfinden. Das Trainergespann Burak Ibis/Dominik Szabo verließen den Verein, nachdem es zu keiner Einigung mit den Verantwortlichen über die weitere Herangehensweise kam. Und das trotz Platz Eins. „Ich war schon skeptisch. Wir hatten einige Abgänge und anfänglich einen kleinen Kader. Aber ich habe damals meinem Bauchgefühl vertraut“, erinnert sich der Übungsleiter.

Alles richtig gemacht

Marcel Bauer

anpfiff.info

Im Nachhinein lässt sich sagen: Marcel Bauer hat alles richtig gemacht. Nicht nur mit der Entscheidung, das Traineramt bei den Zellerauern zu übernehmen. Und auch in der Arbeit mit der Mannschaft. Denn die Bilanz nach knapp eineinhalb Jahren könnte besser kaum sein: Zwei Meisterschaften feierten die kleinen Blauen unter seiner Regie. Die in der A-Klasse noch knapp, weil der FC Thüngen und der FV Bachgrund bis zum Rundenende nicht locker ließen. Die in der Kreisklasse nun deutlicher. Dafür führt der Dürrbacher mehrere Gründe an.

„Die Jungs haben sich nochmals weiterentwickelt und haben entsprechend mehr investiert“, weiß der FV-Coach. Schon per se aufgrund ihrer sehr guten Anlagen gehörte das Team aus seiner Sicht zur Ligaspitze. Und die war in der Kreisklasse wesentlich breiter als noch in der A-Klasse. Mehrere Mannschaften agierten auf Augenhöhe, nahmen sich gegenseitig die Punkte weg. Zudem überraschten immer wieder auch Teams aus der unteren Tabellenhälfte wie der SV Bischbrunn oder der SV Veitshöchheim. „Die Jungs aus Kader Zwei konnten definitiv mithalten. Aus eigener Kraft hätten wir die Liga aber nicht derart dominiert“, spricht der 31-Jährige das Zünglein an der Waage an. Den letztlich ausschlaggebenden Trumpf im Kampf um die Meisterschaft.

Verstärkung aus ausschlaggebender Trumpf

Nahezu in jeder Partie konnten die kleinen Blauen auf Spieler des Bayernliga-Kaders zurückgreifen. Eine Qualität, die ligaweit ihresgleichen suchte. Aber bei weitem keine Selbstverständlichkeit. „Im Vorjahr halfen selten Akteure aus. In dieser Spielzeit war klar kommuniziert, dass Spieler, die nicht zum Einsatz kommen oder auf der Bank sitzen, bei uns aushelfen“, dankt Marcel Bauer vor allem seinem Trainerkollegen Harald Funsch für die wesentlich bessere Verzahnung beider Mannschaften in dieser Saison. Die Liste der ‚Aushilfen‘ ist dabei lange. Über zehn Spieler aus dem Bayernliga-Kader und auch der U19 standen in der Reserve abwechselnd auf dem Feld.

Fels in der Brandung des Meisters: Kapitän Elias Niederkofler.

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Zur Winterpause schon deutlich vorne

So kamen die Gegner dem späteren Meister nur selten bei. Nur sechs Partien gewannen die Zellerauer nicht. Zwei davon zum Auftakt. Mit zwei Niederlagen startete der Aufsteiger, leichte Unruhe kam auf. Doch die Bauer-Schützlinge akklimatisierten sich und eilten bis zur Winterpause von Sieg zu Sieg. Nur der SV Bischbrunn durchbrach die Siegesserie und trotzte den Blauen einen Zähler ab. Dennoch: Das Ziel war mittlerweile ganz klar die Meisterschaft. „Nach den Siegen gegen die direkten Kontrahenten aus Kist und Hettstadt/Greußenheim war mir klar, dass wir den Titel holen, wenn wir konstant unsere Leistungen bringen“, so der Übungsleiter.

Und das taten die Zellerauer. Punktverluste gab es nur noch ohne Verstärkung aus dem Bayernliga-Kader. In Thüngersheim siegten die Gastgeber aufgrund des größeren Willens (0:1), in Erlenbach mangelte es an der nötigen Durchschlagskraft (0:0). Die Niederlage in Schollbrunn fiel nicht mehr ins Gewicht (1:2). Da war die zweite Meisterschaft in Folge schon eingetütet. Gefeierte wurde die erneut ausschweifend. „Es war lang, feucht-fröhlich und lautstark. Die Jungen sind im Feiermodus und haben den alten Hasen gezeigt, wo der Hammer hängt“, schmunzelt der Familienvater.

Tobias Rudolph erzielte erneut satte 26 Treffer und war wie im Vorjahr Torschützenkönig.

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Mit Ruhe und Zufriedenheit in die Kreisliga

Der hat die WFV-Reserve nun binnen zwei Spielzeiten zurück in die Kreisliga geführt. Eine außerordentliche Leistung. „Wir wollten es in dreieinhalb Jahren schaffen. Nun ist es uns in eineinhalb Jahren schon gelungen. Alle sind zufrieden, sowohl die Verantwortlichen als auch die Spieler“, ist Marcel Bauer für diese Entwicklung verantwortlich zu sein. In der Vergangenheit hatte es immer wieder einmal rumort, weil eigene Nachwuchskräfte, selbst ausgebildete Kicker und auch Spieler aus dem Bayernliga-Kader nicht in der Kreis- oder A-Klasse kicken wollten.

Dieses Problem sei damit ausgemerzt. Nun gelte es, sich ordentlich auf die Kreisliga vorzubereiten. Denn werde aus Sicht des WFV-Coaches ein ganz anderes Kaliber. Vor allem im Kopf müssten seine Kicker dafür bereit sein. Was es braucht, um erfolgreich in Würzburgs höchster Liga zu bestehen, werden die kleinen Blauen dann in der Vorbereitung sehen, wenn die Aushilfen aus dem Bayernliga-Kader rarer gesät sein werden. „Die Jungs werden mehr investieren müssen. Das wird ein Lernprozess. Qualitativ werden wir wieder einen guten Kader haben. Wenn wir es schaffen, unsere Stärken auf den Platz zu bringen, dann werden wir auch in der Kreisliga eine gute Rolle spielen“, ist der zweifache Meistercoach auch vor der neuen Spielzeit und Herausforderung zuversichtlich.